“Nein, es hat noch keine Anfragen gegeben“, sagt Oliver Wendt. Noch nicht. Darauf, dass der Spielerberater in den nächsten Tagen von einigen...

Hamburg. "Nein, es hat noch keine Anfragen gegeben", sagt Oliver Wendt. Noch nicht. Darauf, dass der Spielerberater in den nächsten Tagen von einigen Bundesligaklubs konaktiert werden dürfte, hat er sich dann aber doch eingestellt. Einer seiner Schützlinge, Filip Trojan, ist momentan in aller Munde.

Weder der nach einem Bänderriss aufgebaute Trainingsrückstand noch eine Grippe konnten den Mittelfeldspieler gegen München am erfolgreichen Mitwirken hindern. Der 25-jährige Tscheche avancierte einmal mehr zum Matchwinner, übernimmt in dieser Saison, momentan auch dokumentiert durch die Kapitänsbinde, Verantwortung, zeigt neben bekannten Offensivqualitäten große Stärken in der Arbeit gegen den Ball und glänzte in seinen vier Partien als Torvorbereiter (zwei) und -schütze (drei). Wie schon bei seiner Gala gegen Oberhausen feierten ihn die Fans mit Sprechchören.

Dass bei so manchem Anhänger bereits Verlustängste in der Stimme mitgeschwungen haben, ist verständlich. Trojans Vertrag läuft am Saisonende aus, und sein Ziel, den Stationen Schalke 04 und VfL Bochum (56 Spiele) weitere Bundesligavereine folgen zu lassen, hat er nie aus den Augen verloren. "Am liebsten mit St. Pauli", sagt er. Eine Aussage, die man ihm abnimmt. Charles Takyi, im Sommer wegen angeblich höherer Aufstiegschancen zu Greuther Fürth gewechselt, hatte vor zwölf Monaten allerdings ähnliche Worte gewählt. Gute Leistungen wecken Begehrlichkeiten. Trojan könnte daher nicht nur auf dem Platz die Nachfolge des Spielmachers antreten und St. Pauli am Saisonende ablösefrei verlassen.

Sportchef Helmut Schulte weiß um die Problematik. Ein erster Versuch, den Kontrakt bereits vor der Sommerpause vorzeitig zu verlängern, blieb erfolglos. Momentan ruhen die Gespräche. Was freilich nichts daran ändert, dass Oliver Wendt in den nächsten Tagen einige interessante Anrufe erwartet.