Hamburg/Berlin. Ian Joy kann es kaum erwarten: Trotz Jetlags will der Linksverteidiger am heutigen Sonnabend um 8 Uhr morgens Ortszeit bei seinem neuen Verein Real Salt Lake erstmals trainieren. Und während Joy, der erst am Donnerstag in der Wahlheimat Utah angekommen ist, seine neuen Kollegen kennen lernt, arbeitet sein Exverein fieberhaft an der Suche nach einem Nachfolger des US-Amerikaners.

Fünf Kandidaten standen auf der Liste von St. Paulis Sportchef Holger Stanislawski. Mit Benjamin Weigelt hat allerdings ein potenzieller Nachfolger bereits abgesagt. Der 25-Jährige wechselte auf Leihbasis von Alemannia Aachen zum 1. FC Kaiserslautern. Auch eine Verpflichtung von Wunschkandidat Pascal Bieler von Hertha BSC ist eher unwahrscheinlich. Denn obwohl sich der U-21-Nationalspieler und St. Pauli über Vertragsinhalte längst einig sind, droht ein Wechsel am Veto von Hertha-Manager Dieter Hoeneß zu scheitern. "Ich habe am Mittwoch Herrn Hoeneß mitgeteilt, dass ich zu St. Pauli möchte. Er hat mir aber zu verstehen gegeben, dass der Verein mich nicht ziehen lassen will", sagte Bieler dem Abendblatt. Der Grund: Ohne den 21-Jährigen, der diese Saison zehnmal im Kader stand, aber keine Minute gespielt hat, würde Hertha ein deutscher Lizenzspieler fehlen. Denn jeder Bundesligaklub ist verpflichtet, mindestens zwölf Deutsche im Kader zu haben. "Vielleicht findet Hertha noch eine Lösung", hofft Bieler, der in Berlin-Reinickendorf noch bei seinen Eltern Frank und Marion wohnt.

Langsam wird die Zeit für St. Pauli, dessen Testspiel gegen Henstedt-Rhen am heutigen Sonnabend wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausfällt, allerdings knapp. Sollte Hertha hart bleiben, hätte der Zweitliga-Aufsteiger nur noch bis Donnerstag Zeit, einen Joy-Nachfolger zu verpflichten. Denn am 31. Januar endet die Transferperiode. Außer Bieler hat Stanislawski zwar drei weitere Kandidaten für die linke Defensivseite im Auge, doch auch deren Verpflichtung dürfte kein Selbstgänger werden.