Hamburg. HSV holt Stefan Kuntz als Nachfolger für Jonas Boldt. Felix Magath erzählt über seine Gespräche mit dem Aufsichtsrat.

Felix Magath hat überrascht auf die Verpflichtung von Stefan Kuntz als neuen Sportvorstand beim HSV reagiert. Wie die Club-Ikone in der Sky-Sendung „Triple – der Schüttflix Fußballtalk“ erzählte, sei er bislang davon ausgegangen, dass er den Zuschlag vom Aufsichtsrat erhält.

Mit dem Kontrollgremium hatte sich Magath am Donnerstag vor einer Woche ein zweites Mal im Hotel Grand Elysée getroffen, um sein Konzept vorzustellen. Dabei konnte der 70-Jährige die Räte jedoch nicht überzeugen, nach Abendblatt-Informationen soll er auf einige Fragen keine Antwort gehabt haben.

HSV: Felix Magath dachte an Einigung

„Sie sind von dem Gespräch aus Hamburg in dem Glauben abgereist, dass Sie beim HSV unterschrieben werden?“, fragte Sky-Moderator Riccardo Basile den früheren Trainer des FC Bayern am gestrigen Donnerstagabend.

„Die Situation war, dass Herr Kühne sich klar und deutlich ausgedrückt hat. Und es wurde in den Gesprächen nie etwas anderes gesagt“, antwortete Magath, woraufhin die Sky-Gesprächsrunde um die Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl und Roman Weidenfeller davon ausging, dass der HSV seine Zusage an Magath nicht eingehalten hätte.

Es war eine skurrile Situation, die fast schon beiläufig erst im weiteren Verlauf der Sendung aufgeklärt wurde. „Als ich gegangen bin, haben sie (die HSV-Aufsichtsräte; d. Red.) nie gesagt: ,Du wirst es’. Das haben sie nie gesagt. Es waren Gespräche ohne Ergebnis“, räumte Magath ein. Seinen Schilderungen zufolge hätten ihm die Kontrolleure nicht mitgeteilt, dass sie auch mit weiteren Kandidaten verhandeln würden. Von der Einigung mit Kuntz habe er schließlich aus den Medien erfahren.

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HSV-Ikone Felix Magath wollte CEO werden

Magath ging zudem davon aus, als Vorstandsvorsitzender beim HSV zu unterschreiben. „Meine Information war: Sie wollten mich sprechen, weil sie einen CEO suchen. Das war die Ausgangssituation“, sagte er.

Dabei hat HSV-Aufsichtsratschef Michael Papenfuß bereits klargestellt, dass man die Idee eines neuen Vorstandsvorsitzenden nur bei einem Aufstieg in Betracht gezogen hätte. „Es war unsere Anfangsüberlegung, ob wir den Vorstand aufstocken und mit einem dreiköpfigen Team arbeiten. Das haben wir für die Zweite Liga verworfen“, sagte Papenfuß bei der Vorstellung von Sportvorstand Kuntz. Außerdem soll auch Magath in den Gesprächen gesagt worden sein, dass der Club einen neuen Sportvorstand suche.

Magaths Schlusswort: „Ich hätte es gerne gemacht, weil der HSV – und das habe ich den Aufsichtsräten gesagt – eine Herzensangelegenheit für mich ist und kein Job.“ Doch den Job macht nun anderer.