Bochum. Kurz nach seiner Vorstellung als Sportvorstand war Stefan Kuntz schon wieder als TV-Experte auf Achse – und musste dabei eine Spitze ertragen.
Stefan Kuntz als frischgebackener Sportvorstand des HSV im TV-Einsatz beim ersten Entscheidungsspiel zwischen Erster und Zweiter Fußball-Bundesliga – diesen aus seiner Sicht gefühlten Elfmeter konnte und wollte Matthias Opdenhövel augenscheinlich nicht ungenutzt lassen.
Und so ergriff der Sat.1-Moderator am Donnerstagabend die Chance, um seinen Experten wenige Minuten vor dem Anpfiff zwischen dem VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf (0:3) mit einem kleinen Scherz auf Kosten seines neuen Arbeitgebers zu begrüßen.
„Der HSV ist ja doch in der Relegation“, trällerte Opdenhövel seinem Gesprächspartner in kindlicher Vorfreude auf eine schlagfertige Antwort entgegen. Kuntz allerdings nahm die Spitze humorlos auf und antwortete ganz nüchtern: „Da lacht in Hamburg jetzt keiner drüber!“
Stefan Kuntz verteidigt den HSV gegen Matthias Opdenhövel
Die Replik im Ruhrstadion verdeutlichte, dass der neue starke Mann nur wenige Stunden nach seiner Vorstellung im Volkspark das HSV-Gen längst in seine DNA überführt hat. Und dazu gehört selbstredend auch, sich Späße rund um die Relegationsspiele unbedingt zu verkneifen.
Zu tief sitzt schließlich der Schmerz nach zwei verpassten Wiederaufstiegen über eben jenen Umweg. Doch damit soll für den HSV unter Kuntz nun endgültig Schluss sein. „Mit Blick auf die Zukunft möchte ich das nicht unbedingt anziehen mit der Relegation“, schloss der 61-Jährige.
Kuntz hat mit dem HSV keine Lust mehr auf Relegation
Zuvor war der Saarländer noch einmal auf seine neue Aufgabe in Hamburg eingegangen – um auch in diesem Zuge seine gering ausgeprägte Unterhaus-Laune zu verdeutlichen. „Als Verantwortlicher hast du auf den Spruch keine Lust“, kommentierte Kuntz das Bonmot „Beste Zweite Liga aller Zeiten“.
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Als Traditionalist empfinde er es für den HSV als eher „traurig“, sich inzwischen schon seit einigen Jahren mit derart vielen Gründungungsmitgliedern der Ersten Bundesliga nur noch eine Etage tiefer messen zu müssen.