Hamburg. Ultras verabschieden sich mit Drohung an „Bullen“ in die Sommerpause. Polizei-Gewerkschaft fordert nun Änderung des Hausrechts.

Obwohl der HSV erneut in dieser Saison den Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga verpasst hat, konnte die Elf von Steffen Baumgart sich von den Fans mit einem deutlichen 4:1 gegen den 1. FC Nürnberg auf versöhnlichen Weg in die Sommerpause verabschieden. Doch Teile der Ultras nutzten das letzte Heimspiel der Saison noch einmal, um einen anderen Zwist der letzten Monate hochleben zu lassen - und zwar den mit der Polizei.

Seitdem Mitte Februar ein Zug voller HSV-Fans stundenlang am Bahnhof Bergedorf wegen einer Razzia festgehalten wurde, hat sich das Verhältnis zwischen Ordnungshüter und HSV-Ultras merkbar abgekühlt. Auf einem großen blauweißen Banner machten sie während der Partie im Volksparkstadion ihre Position deutlich. „Wir wünschen Bullen und Bullenstaat eine unruhige EM“ war dort gemeinsam mit Beschimpfungen zu lesen.

HSV: Polizei-Gewerkschaft kritisiert Ultra-Banner aufs Schärfste

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisierte in einer Mitteilung vor allem die Wünsche nach möglichen Eskalationen bei der bevorstehenden EM aufs Schärfste. „Ich bin entsetzt darüber, das Chaoten sich eine gewalttätige Europameisterschaft wünschen und sich selbst auch noch Fußballfans nennen“, erklärte GdP-Vize Lars Osburg.

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In diesem Zusammenhang fordert die GdP nun eine Änderung des Hausrechts in den Hamburger Fußballstadien sowie eine Veranstalterhaftung in solchen Fällen. „Die von den Gewalttätern ausgehenden, fortwährend zur Schau gestellten Ablehnung unserer Werte haben einmal mehr deutlich gemacht, dass dem Missbrauch des Fußballs Einhalt geboten werden muss“, so Osburg weiter.

Außerdem hoffe er auf eine Solidarität der „echten“ Fans mit den Einsatzkräften der Polizei. Nur gemeinsam könne man für ein friedliches Fußballfest in Hamburg sorgen.