Hamburg. Der HSV bleibt nach dem 2:2 beim 1. FC Magdeburg im Aufstiegsrennen und holt einen Punkt für die Moral. Die Einzelkritik.
Der HSV rannte an, hatte Chance um Chance – und am Ende rettet der Kopfball von Jonas Meffert zumindest einen Punkt beim 2:2 (0:2) beim abstiegsbedrohten 1. FC Magdeburg. Doch im Kampf um den Relegationsplatz könnte das zu wenig gewesen sein. Die Profis in der Einzelkritik:
HSV gegen Magdeburg: Die Einzelkritik
Raab: Wenn man als Torwart viele gute Aktionen, aber nun mal auch einige schlechte hat, bleiben dummerweise oft die schlechten im Gedächtnis. So zum Beispiel, als er unkoordiniert am langen Ball vor dem Elfmeter zum 0:2 vorbeistolperte, Bell Bell zu Fall brachte und auch den anschließend schwachen Strafstoß passieren ließ.
Ramos: Abgesehen davon, dass sein Ellenbogen-Schubser gegen Schuler nicht gerade schlau war, darf sich der HSV niemals so einfach mit einem langen Ball übertölpeln lassen. Für den Portugiesen war es bereits der zweite Platzverweis der Saison.
Schonlau: Der Kapitän war nie der Schnellste. Wenn dann bei langen Bällen das Stellungsspiel nicht passt, sieht es schlecht aus. Sehenswerter 1:2-Anschlusstreffer.
Muheim: Fiel im ersten Durchgang vor allem mit haarsträubenden Fehlpässen auf, wurde allmählich besser.
Reis: Der Niederländer ist kein Rechtsverteidiger und wird es wohl auch nie werden. Am Ende warf er aber alles nach vorne und leitete den Ausgleich mit einer Energieleistung ein.
Mefferts Kopfballtor rettete zumindest einen Punkt
Meffert: Gegen Magdeburgs Pressing in der ersten Hälfte um Struktur im Spielaufbau bemüht. Es blieb aber leider zu oft bei der Bemühung. Legte dann das 1:2 auf. Sein Kopfballtreffer in der Nachspielzeit rettete schließlich einen Punkt.
Pherai (bis 30.): Das indirekte Opfer der Roten Karte hatte auch vor seiner Auswechslung nicht gerade Werbung für sich gemacht. Insofern fiel es im Anschluss auch fast gar nicht auf, dass er fehlte.
Ambrosius (ab 30.): Dafür, dass er wochenlang nicht im Kader gestanden hatte, machte der Innenverteidiger einen stabilen Eindruck.
Benes: Nachdem er in der ersten Halbzeit Verstecken spielte, lief nach dem Anschlusstreffer beinahe jeder Angriff über den Slowaken. Scheiterte mehrfach knapp an Latte oder FCM-Keeper Reimann.
Jatta blieb bis zur Auswechslung unauffällig
Jatta (bis 61.): Bis auf wenige Szenen wirkte es, als fehlten ihm Elan, Zutrauen und Ideen - aber auch viel zu oft die Zuspiele seiner Teamkollegen.
Dompé (ab 61.): Unaufhaltsam im Antritt. Der Tempodribbler trug zur Drangphase in der letzten halben Stunde mit bei.
Nemeth (bis 61.): Hält seine Form der vergangenen Wochen. Zugegebenermaßen auf sehr, sehr niedrigem Niveau, aber er hält sie. Wie man sich im Strafraum unter Druck dreht und trifft, zeigte ihm Abwehrchef Schonlau.
Glatzel (ab 61.): Brachte nach überstandener Oberschenkelverletzung sofort wieder Schwung. Zumindest er hat die Aura eines echten Torjägers.
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Königsdörffer (bis 84.): Sehr auffällig – wenn es darum ging, Magdeburgs El Hankouri vor dessen Elfmeter zum 1:0 zu verunsichern. Doch nicht mal das gelang ihm.
Okugawa (ab 84.): Versuchte auch noch mal alles.