Hamburg. Der Deal galt bereits als sicher. Nun muss sich der HSV nach einem neuen Verteidiger umsehen. Wie es jetzt weitergeht.

Spektakuläre Wende im Transferpoker um David Zima: Die anvisierte Leihe zum HSV ist geplatzt. Statt nach Hamburg wird der Innenverteidiger vom FC Turin zu seinem Ex-Club Slavia Prag zurückkehren.

Dabei hatten die Italiener dem 23-Jährigen erst am Wochenende signalisiert, einen Deal zum HSV möglich machen zu wollen. Selbst dann, wenn der Zweitligist daran festhalte, sich nicht auf Turins Forderung einer im Falle eines Aufstiegs greifenden Kaufverpflichtung in Höhe von rund sechs Millionen Euro einzulassen. Im Anschluss berichtete auch das Abendblatt über einen „Durchbruch in den Verhandlungen“. Doch nun kommt alles anders.

HSV von Slavia Prag last minute überboten

Die Hamburger hatten bei Zima eine Leihe inklusive einer Kaufoption für den Sommer geboten. Mit dem Spieler war sich der Club längst einig. Dann aber schaltete sich Slavia Prag in den Wechselpoker ein und legte letztlich das finanziell lukrativere Angebot vor.

Der tschechische Tabellenzweite ist nun bereit, Zima fest zu verpflichten für eine Ablöse in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Es ist zwar nicht die Summe, die sich Turin erhofft. Anders als der HSV war Slavia aber bereit, den Italienern eine millionenschwere Einnahme zu garantieren, durch die sich das Minusgeschäft in Grenzen hält. Denn der Tabellenzehnte der Serie A hatte Zima einst für 5,9 Millionen Euro von Prag losgeeist.

HSV-Transfer mit Zima geplatzt: und jetzt?

Was aber bedeutet der geplatzte Transfer für den HSV? Die Verantwortlichen um Sportvorstand Jonas Boldt und Profifußballdirektor Claus Costa werden sich nun intensiver mit anderen Verteidigern auseinandersetzen. Zuletzt hatte es noch einmal Kontakt zum Ex-Hamburger Patrick Pfeiffer gegeben, doch der FC Augsburg will den in der Bundesliga kaum auf Spielzeit kommenden Abwehrspieler weiterhin nicht abgeben.

Die schmerzhafte Heimniederlage gegen den Karlsruher SC (3:4) hat den Hamburgern nochmals vor Augen geführt, wie dringend eine Verstärkung in der Defensive benötigt wird. Bis zum Ende der Transferperiode bleiben dem HSV noch drei Tage Zeit, um eine Alternative für Zima zu präsentieren.

Sollte dieses Bestreben nicht gelingen, würde der Club die restliche Rückrunde mit den Innenverteidigern Stephan Ambrosius, Guilherme Ramos, Dennis Hadzikadunic und Kapitän Sebastian Schonlau bestreiten. Allein die Tatsache, dass ein Comeback von Abwehrchef Schonlau (Wade) weiterhin nicht prognostiziert werden kann, unterstreicht den Handlungsbedarf der Verantwortlichen auf dem Transfermarkt.