Beim 3:4 gegen Karlsruhe offenbaren sich erneut die Defensivschwächen, weshalb am Ende vielleicht nur St. Pauli jubelt. Ein Kommentar.
Man soll ja nicht immer nur meckern, schon gar nicht wir Journalisten. Also los: Mit welcher Souveränität der FC St. Pauli seine Spiele in der Zweiten Liga gewinnt, zur Not auch ohne seinen (gesperrten) Cheftrainer, verdient Respekt und Lob. Die Mannschaft wirkt extrem gefestigt und scheint tatsächlich bereit zu sein für den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga, auch wenn so eine Aussage nach erst 19 von 34 Spieltagen einen Tick früh kommt.
So, das muss genügen an Positivem. Denn all jenen, die auf einen Hamburger Doppelaufstieg am 19. Mai hoffen, macht der HSV (wer sonst?) wieder große Sorgen. Sollte zufällig Franz Beckenbauer von weit oben zugeschaut haben, dürfte ihn die Häufung individueller Fehler zu einer Bemerkung animiert haben, die den Begriff „Schülermannschaft“ beinhaltete. Dabei hat Trainer Tim Walter in der kurzen Wintervorbereitung bewusst den Fokus aufs Verteidigen gelegt.
HSV Kommentar: Individuelle Abwehrfehler häufen sich gegen den KSC
Ihn für die individuellen Fehler seiner Spieler beim viel zu wilden 3:4 gegen Karlsruhe verantwortlich zu machen, wäre indes verkehrt. Am Sonntag haben sich die Profis selbst geschlagen. Und doch muss Walter versuchen, die Spieler besser zu sensibilisieren und die Konzentration zu schärfen, damit sich solche Tiefschlafphasen wie nach dem Anpfiff und direkt nach der Pause nicht wiederholen.
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Das Problem: Dem HSV läuft die Zeit davon. 26 Gegentore (zehn mehr als der FC St. Pauli) sind eindeutig zu viel für das große Ziel Aufstieg. Zeigt sich das HSV-Team bei der Hertha, die um ihre letzte Chance kämpfen wird, noch einmal oben anzuklopfen, erneut so anfällig wie gegen den KSC, wäre der Rückrundenstart verpatzt – und die Diskussionen um Walter würden kräftig an Fahrt aufnehmen.