Hamburg. HSV-Talent Yalcinkaya verpasst das Profitraining wegen eines besonderen Termins. Kurz darauf duellieren sich beide beim Stadtderby.
Die Trainingskiebitze des HSV werden am Freitag vergeblich nach Bilal Yalcinkaya suchen. Der 17 Jahre alte Offensivspieler wird die Einheit von Profitrainer Tim Walter verpassen. Und das aus gutem Grund, denn der Jungprofi wird von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin für den Titel bei der U-17-WM im Dezember geehrt.
Der frühere Hamburger Bürgermeister hat die gesamte Juniorennationalmannschaft eingeladen, zu der auch St. Paulis Außenverteidiger Eric da Silva Moreira gehört. Ein Betreuer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird die beiden Hamburger Talente um die Mittagszeit abholen und in einem Pkw in die Hauptstadt fahren. Ursprünglich war eine Fahrt mit dem ICE der Deutschen Bahn vorgesehen, doch wegen des Lokführerstreiks musste der Verband umdisponieren.
HSV-Talent Yalcinkaya trifft Scholz
Von 17 Uhr bis 18.30 Uhr steht schließlich das Highlight des Tages an: der Besuch im Bundeskanzleramt bei Scholz inklusive eines Rundgangs. Um 19 Uhr wird die U-17-Auswahl gemeinsam mit allen Betreuern, aber ohne Scholz, zu Abend essen, ehe Yalcinkaya und da Silva Moreira noch am Abend zurück nach Hamburg gefahren werden.
Denn die beiden Nachwuchshoffnungen erwartet bereits am Sonnabendvormittag das Hamburger Stadtderby in der U-19-Bundesliga (11 Uhr). Mit einem Sieg könnte der Tabellenachte HSV (zwölf Spiele, 19 Punkte) am Sechsten St. Pauli (13 Spiele, 20 Punkte) vorbeiziehen.
Die Youngster sind für diese Partie fest eingeplant, Yalcinkaya wird somit nicht im Profikader des HSV für das Zweitligaspiel am Sonntag gegen den Karlsruher SC (13.30 Uhr/Sky) stehen. Da Silva Moreira kommt in dieser Saison für die Profis des FC St. Pauli ohnehin nicht infrage.
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Yalcinkaya und da Silva Moreira auch in Hamburg geehrt
Die beiden Juniorenweltmeister waren erst vor einer Woche von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Rathaus geehrt worden. „Wir sind immer noch zwei normale Teenager, die zur Schule gehen und Fußball spielen“, hatte da Silva Moreira an jenem Tag gesagt. Der Besuch bei Scholz dürfte allerdings auch für die „normalen Teenager“ etwas Besonderes sein.