Hamburg. Das Stadtderby am Freitag wirft seine Farben voraus. Nach dem jährlichen Kampf um die Davidstreppe rückt ein neuer Ort in den Fokus.

Als der Neuschnee am Mittwochmorgen in Hamburg geschmolzen war, wurde am Dammtor aus Weiß plötzlich Blau-Weiß-Schwarz. Zwei Tage vor dem Stadtderby am Millerntor zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV haben die Fans mal wieder ihren beliebten Malwettbewerb gestartet. Nachdem in den vergangenen Jahren die Davidstreppe auf St. Pauli immer wieder die Farben wechselte, haben HSV-Anhänger nun am Theodor-Heuss-Platz zugeschlagen.

Dort wurde die Bahnbrücke in Blau-Weiß-Schwarz lackiert. Ein frischer Anstrich, der den Fans des HSV gefallen dürfte. An dieser Stelle verlief vor drei Jahren auch der Derbymarsch der HSV-Anhänger vor dem Stadtderby am Millerntor, am Freitag wollen sich die Anhänger um 14.30 Uhr am Fischmarkt treffen, die anschließender Route ist noch unklar.

HSV gegen St. Pauli: Stadtderby sorgt bei Polizei für Anspannung

Wie die Bundespolizei auf Abendblatt-Nachfrage mitteilte, sei unklar, wann und von wem die Brücke am Theodor-Heuss-Platz bemalt wurde. Möglicherweise liegt der Vorfall aber auch schon ein paar Tage zurück. Weil es keine Hinweise auf den oder die Täter gibt, werden die Ordnungshüter zunächst Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt stellen. Eine Streife machte sich am Mittwochnachmittag ein genaues Bild vor Ort.

Die Fans des FC St. Pauli dürften die Farbaktion am Theodor-Heuss-Platz mit Humor nehmen. Oder folgt schon bald die Reaktion mit braun-weißer Farbe? Erst am Dienstag hatten HSV-Fans einen S-Bahn-Zug in Dollern besprüht, dabei einen hohen Sachschaden verursacht und einen unbeteiligten Fahrgast verletzt.

Mehr zum Thema

Am Freitagabend wird die Anspannung der Beamten wieder steigen. Rund um das Derby am Millerntor kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Ausschreitungen. Vor dem Derby im vergangenen Jahr kam es etwa zu Schlägereien zwischen der Polizei und St.-Pauli-Hooligans der Grupe „Rotsport“, die für Diskussionen sorgte.

Daher hat die Polizei in Zusammenarbeit mit den beiden Clubs wieder ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet – in der Hoffnung, dass es am Freitagabend friedlich bleibt.