Hamburg. Der Kapitän konnte auch am Mittwoch die gesamte Einheit mitmachen. Steht er im Stadtderby bei St. Pauli schon wieder im Kader?

An das bislang letzte Stadtderby beim FC St. Pauli hat Sebastian Schonlau keine guten Erinnerungen. Der Kapitän des HSV sah im Oktober 2022 bereits nach 28 Minuten wegen einer Notbremse gegen Etienne Amenyido die Rote Karte. Zu diesem Zeitpunkt war es ein völlig offenes Spiel. Danach nicht mehr.

In Unterzahl verlor der HSV am Millerntor mit 0:3. Eine Woche zuvor hatte Schonlau noch angekündigt, das „Ding zu ziehen“. Gemeint war das Derby. Doch dann zog Schonlau an der Schulter von Amenyido und der HSV war ohne Chance.

HSV gewann am Millerntor zuletzt im März 2019

Rund ein Jahr später startet der HSV den fünften Versuch, mal wieder ein Stadtderby beim FC St. Pauli zu gewinnen. Letztmals gelang das im März 2019, als der HSV mit 4:0 siegte. Seitdem gab es in vier Spielen auf St. Pauli vier Niederlagen, darunter zwei unter Tim Walter und mit Schonlau als Abwehrchef.

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Der Kapitän würde sein spielentscheidendes Missgeschick aus dem vergangenen Jahr gerne am Freitag (18.30 Uhr/Sky) wieder gutmachen. Und tatsächlich ist der 29-Jährige nach wochenlangen Problemen mit seiner Wade rechtzeitig vor dem 110. Stadtderby wieder fit. Auch am Mittwoch konnte Schonlau die gesamte Einheit mitmachen. Reicht das womöglich wieder für den Kader?

Ignace Van der Brempt (l.) und Sebastian Schonlau sind nach ihren Muskelverletzungen zurück im Training.
Ignace Van der Brempt (l.) und Sebastian Schonlau sind nach ihren Muskelverletzungen zurück im Training. © WITTERS | TimGroothuis

„Es ist wichtig, dass wir bei Bascho sehr behutsam sind. Trotzdem ist er ein sehr wichtiger Spieler für uns, er ist unser Kapitän und mein verlängerter Arm. Es ist immer schön, wenn man ihn dabei hat. Trotzdem darf man jetzt keine Wunderdinge von ihm erwarten“, sagte Walter.

Klar scheint nur so viel: Für die Startelf wird es noch nicht reichen. Dieses Risiko werden weder Walter noch Schonlau selbst eingehen wollen. Auch eine Rückkehr in den Kader ist Stand jetzt eher unwahrscheinlich. Schließlich sollte Walter angesichts der Personallage nur Spieler auf der Bank haben, die im Zweifel auch spielen können. Angesichts der mehrfachen Rückschläge bei Schonlau im Laufe der Hinrunde wird der HSV aus dieser Geschichte gelernt haben.

Van der Brempt vor Rückkehr in die Startelf

Besser sieht es bei Ignace Van der Brempt aus. Der Rechtsverteidiger hat seinen Muskelfaserriss vollständig auskuriert und könnte am Millerntor für William Mikelbrencis in die Startelf zurückkehren. „Es machen alle Fortschritte. Ob es bei Ignace und Bascho reicht, wird man sehen. Wir sind in enger Absprache mit den Medizinern und den Jungs. Wir wollen nichts überstürzen, weil wir auch danach noch ein paar Spiele haben“, sagte Walter, der auch „froh“ über die Rückkehr des zuletzt gesperrten Dennis Hadzikadunic ist.

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Bliebe noch die Frage, wer in der Innenverteidigung spielt? Guilherme Ramos scheint nach seinem Treffer gegen Braunschweig gesetzt zu sein. Um den zweiten Platz streiten sich Stephan Ambrosius und Dennis Hadzukadunic, der nach seiner Gelbsperre wieder spielen könnte. Aktuell spricht aber vieles für Ambrosius.

Stephan Ambrosius im März 2021 in seiner typischen Art gegen den damaligen St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller.
Stephan Ambrosius im März 2021 in seiner typischen Art gegen den damaligen St.-Pauli-Stürmer Guido Burgstaller. © WITTERS | TimGroothuis

Der frühere Jugendspieler des FC St. Pauli könnte erstmals am Millerntor vor Zuschauern spielen. Bei seiner Premiere am 1. März 2021 unter Daniel Thioune (0:1) waren wegen der Coronapandemie keine Zuschauer erlaubt. Am Freitag ist das Millerntor-Stadion ausverkauft.