Hamburg. 0:3 im Stadtderby gegen den FC St. Pauli. Ein Tiefschlag für die Fans, der aufgrund der Leistung allerdings nicht überraschend kam.
Der HSV enttäuschte beim 0:3 beim FC St. Pauli mal wieder seine laustarken Fans im Millerntor-Stadion. Selbstbewusst wollte man auftreten, doch davon war gegen gierige Kiezkicker nichts zu sehen. Die bittere Erkenntnis: St. Pauli wollte den Derbysieg einfach mehr. Nach dem schwachen Spiel gegen Kaiserslautern folgte ein noch schwächeres beim Stadtnachbarn. Die Einzelkritik:
Heuer Fernandes: Legte sich sogar mit seinem Torwartkollegen Vasilj an – dabei wurde ihm dessen übliches Schicksal zuteil: Hielt, was zu halten war, chancenlos bei den Gegentreffern.
Heyer (bis 88.): Teilte auch nicht das angenehmste Schicksal gegen Paqarada. Machte das eine Zeit lang mal gut. Doch Derbys spielen sich nicht im Imperfekt ab. Blieb beim Kopfballduell gegen Smith vor dem 0:1 mit schweren Beinen am Boden, als hätte er zuvor den Fanmarsch absolviert.
Bilbija (ab 88.): Derbypremiere mit Derbyniederlage.
HSV-Einzelkritik: Reis Gewinner und Verlierern
Vuskovic: Die kroatische Passmaschine stand im Schatten der starken Leistung von Landsmann Medic in St. Paulis Innenverteidigung.
Schonlau: Sorgte mit seiner Roten Karte nach Notbremse gegen den zu schnellen Amenyido dafür, dass der HSV zumindest Platzverweis-Stadtmeister wurde.
Muheim: Viele Ballkontakte, viele Ballverluste.
Reis: Ein Derbygewinner beim Derbyverlierer, wenn’s denn so was gibt. Befreite sich aus fast allen Drucksituationen und hatte eine gute Zweikampfquote.
Meffert: Robust in den Zweikämpfen, spielte dazu viele Pässe, viele davon ordentlich. Dumm wie eine Derbypleite: Nur die schlechten fielen wirklich auf.
Bénes (bis 65.): Hätten alle beim HSV so engagiert verteidigt wie der Slowake, wäre mehr drin gewesen. Offensiv unscheinbar.
Dompé (ab 65.): Um es positiv zu sehen: In Frankreich enden Derbys regelmäßig in Gewaltexzessen. Beim HSV nur mit Niederlagen.
HSV-Einzelkritik: Glatzel sah keinen Stich gegen St. Pauli
Jatta: Lieferte sich Duelle mit Paqarada, die ähnlich spektakulär waren wie die Pyroshow beider Fanlager.
Glatzel: Seine Versuche, ins Herz von St. Pauli zu stechen, waren so erfolgreich wie die der Stadionsprecher, die Ultras vom Zündeln abzuhalten.
Königsdörffer (bis 75.): Sein Startelfeinsatz war Überraschung genug. Auf dem Spielfeld wusste er nicht zu überraschen.
Kittel (ab 75.): Hatte nur eine Viertelstunde, um in einem wichtigen Spiel abzutauchen, was ihm verlässlich gelang.
FC St. Pauli – HSV 3:0 (0:0)