Hamburg. Bei Pherai platzt der Knoten, doch der Spieler kann noch viel mehr. Ambrosius bleibt das Zweikampfmonster beim HSV.

Trotz eines Leistungseinbruchs in der zweiten Halbzeit ist dem HSV die Generalprobe vor dem Derby beim FC St. Pauli geglückt. Die Hamburger gewannen mit 2:1 (2:0) gegen den Tabellenvorletzten Eintracht Braunschweig und ziehen zumindest vorerst nach Punkten mit dem Stadtrivalen gleich. Die Einzelkritik der HSV-Profis:

Heuer Fernandes: Kaufmanns wuchtiger Distanzschuss zum 1:2 sah zumindest nicht unhaltbar aus – zumal es die Torwartecke war.

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Mikelbrencis: Gegen die tief stehenden Gäste trat der Franzose wie ein zweiter Flügelstürmer auf. Beweist bei seinen Chipflanken ein feines Füßchen.

HSV-Einzelkritik: Ramos trifft erstmals

Ramos: Mit neuer Frisur plötzlich Abwehrchef. Jubelte erstmals wie Cristiano Ronaldo im Volkspark, wie von ihm im August im Abendblatt prognostiziert.

Ambrosius: Ließ sich durch seinen Fehlpass mit der ersten Aktion nicht aus dem Konzept bringen. Verteidigt seinen Strafraum mit Herz und Leidenschaft. Ein Zweikampfmonster mit einer erneut beachtlichen Quote von 75 Prozent.

Muheim: Obwohl es Hamburgs bester Verteidiger diesmal ruhiger angehen ließ, schnupperte er an seinem dritten Saisontor (25.). Wenn Braunschweig gefährlich wurde, dann über seine Seite, weil er defensiv zu wenig Unterstützung erhielt.

Pherai trifft, kann aber mehr

Meffert: Die „holding six“ des HSV stabilisierte, organisierte und sortierte mit all seiner Disziplin. Souverän.

Pherai (bis 78.): Der geplatzte Knoten bei seinem ersten Pflichtspieltor für den HSV war bis auf die Zuschauerränge zu hören. Spielerisch fehlt ihm weiter die Leichtigkeit, die ihn bei der Eintracht auszeichnete.

Poreba (ab 78.): Machte das, was sein Vorgänger nicht beherzigt: Das Spiel kontrollieren und auch mal den einfachen Pass spielen.

Die Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. FC St. Pauli 19 / 35:16 / 39
2. Kiel 18 / 34:25 / 35
3. HSV 18 / 35:22 / 34
4. Fürth 18 / 28:20 / 32
5. Düsseldorf 19 / 40:25 / 31
6. Hannover 19 / 35:25 / 28
7. Paderborn 19 / 28:29 / 28

Benes: Seine erste Bewegung mit dem Ball ist immer wieder ein Augenschmaus. Ab dem zweiten Kontakt fehlte dem torgefährlichste Mittelfeldspieler der Liga diesmal die Effektivität.

HSV-Einzelkritik: Viel lief über Jatta

Jatta: Dafür, dass erneut fast jeder Angriff über seine Seite lief, entstanden zu wenig Torschüsse aus seinen Aktionen. Weil er aber immer wieder über die Außen durchbricht, bleibt er unverzichtbar. Fehlt wegen eines unnötigen Fouls in der Nachspielzeit Gelb-gesperrt im Derby.

Glatzel: Nachdem er bei seiner Riesenchance die falsche Entscheidung traf (19.), musste sich der Torjäger diesmal mit einer Vorlage begnügen.

Dompé (bis 63.): Seine Flanke vor dem 1:0 erinnerte an den Franzosen, der in der vergangenen Saison elf Assists beisteuerte. Zeigte danach aber wieder sein wechselhaftes Gesicht.

Königsdörffer (ab 63.): Kaum Durchschlagskraft. Übt momentan zu wenig Druck auf die etablierten Flügelstürmer aus.

Die Statistik:

  • HSV: Heuer Fernandes – Mikelbrencis, Ramos, Ambrosius, Muheim – Meffert – Benes (90.+1 Nemeth), Pherai (78. Poreba) – Jatta, Glatzel, Dompé (63. Königsdörffer).
  • Braunschweig: Hoffmann – Rittmüller, Ivanov, Decarli (43. Kurucay), Bicakcic, Donkor – Nikolaou (46. Krauße), Kaufmann, Helgason (63. Sane) – Gomez (85. Caliskaner), Krüger (63. Multhaup). – Trainer: Scherning
  • Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)
  • Gelbe Karten: Jatta (5) - Kaufmann (3), Gómez (3)
  • Zuschauer: 55.879
  • Torschüsse: 16:14
  • Ecken: 7:4
  • Ballbesitz: 57:43 Prozent
  • Zweikämpfe: 86:87