Hamburg. Staatsanwaltschaft beendet Ermittlungen im Fall Dompé nach schwerem Autounfall. Welche Strafe der HSV-Profi akzeptiert.
Acht Monate nach dem schweren Autounfall von HSV-Profi Jean-Luc-Dompé auf St. Pauli hat die Hamburger Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl beim Gericht beantragt. Wie die Behörde bestätigte, soll der Franzose 60 Tagessätze wegen Unfallflucht und falscher Verdächtigungen bezahlen. Nach Abendblatt-Informationen werden insgesamt 45.000 Euro fällig.
Die relevanteste Nachricht für Dompé ist allerdings das, was nicht in dem Schreiben der Staatsanwaltschaft steht. Denn der schwerwiegendste Vorwurf des illegalen Autorennens, das ein Fahrer laut Strafgesetzbuch auch gegen sich selbst fahren kann, sei nach der Auswertung der beiden Fahrtenschreiber sowie der Airbagsteuergeräte nicht nachweisbar, teilte die Behörde auf Nachfrage mit.
Auch das erstellte Unfallrekonstruktionsgutachten, mit dem der Verlauf des Unfalls mithilfe einer Computersoftware simuliert wurde, entlastete den HSV-Spieler, der stets beteuert hatte, kein illegales Rennen gefahren zu sein. Ein Erfolg für Dompé und seine Verteidigung.
HSV-Profi Dompé akzeptiert Strafbefehl
Verantworten muss sich der Flügelstürmer dagegen für seine Flucht vom Unfallort im gelben Mercedes-AMG seines Mitspielers William Mikelbrencis (Beifahrer) sowie seiner später zurückgezogenen Falschaussage, seine Frau sei gefahren.
„Zutreffenderweise hat sich bestätigt, dass kein Rennen gefahren worden ist“, sagt Dompés Anwalt Frederic Schneider dem Abendblatt. „Herr Dompé bereut weiterhin, dass es zu dem Verkehrsunfall gekommen ist. Aufgrund des unerlaubten Entfernens vom Unfallort werden wir den Strafbefehl akzeptieren. Seinen Fehler sieht er ein.“ Zu einem Prozess kommt es damit nicht, er gilt auch nicht als vorbestraft.
HSV-Profi Dompé ohne Führerschein
Seinen Führerschein hat Dompé bereits abgeben müssen. In Deutschland wurde ihm zudem die Fahrerlaubnis entzogen, die er frühestens nach einer Sperre von acht Monaten neu beantragen kann.
- HSV forciert Pyro-Revolution – wie der DFB reagiert
- HSV-Fans mussten lange warten: DFL terminiert Stadtderby
- Das Rätsel Öztunali beim HSV: Wann macht er Dompé Druck?
Dompé war am 6. Februar an der St. Pauli Hafenstraße mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Bushaltestelle gekracht, die dabei komplett zerstört wurde. Der 28-Jährige hatte Glück, dass sich zum Unfallzeitpunkt keine Person an der Haltestelle aufhielt.
Es entstand ein Gesamtschaden von 150.000 Euro, wovon 120.000 Euro auf seinen zerstörten BMW zurückzuführen sind. Der HSV sanktionierte seinen Spieler mit einer hohen Geldstrafe, vorübergehend suspendiert wurde er nie.
„Ich bin sehr enttäuscht und es tut mir leid“, hatte Dompé kurz nach dem Unfall gesagt. „Es war ein großer Fehler.“