Hamburg. HSV-Fans nehmen das Vorstandsduo Boldt und Huwer wegen einzelner Nazi-Hooligans auf der Nordtribüne in die Pflicht.

Mit dem zuletzt bei mehreren Heimspielen des HSV auf der Nordtribüne gesichteten schwarzen Banner der als Nazi-Hooligans aus den 1980er-Jahren bekannten „Löwen“ ist für viele HSV-Fans eine rote Linie überschritten worden.

Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Abendblatt-Berichts über den Vorfall beim Düsseldorf-Spiel, bei dem mit der Fahne des früher offiziell anerkannten Fanclubs aus der rechten Szene der Schriftzug des HSV Supporters Clubs überdeckt worden war, haben Mitglieder des Zweitligisten die Petition „Raute gegen Rechts“ gestartet.

HSV: Fan-Petition gegen „Löwen“-Nazis

Darin richten sich die Anhänger direkt an das Vorstandsduo Jonas Boldt und Eric Huwer sowie den Leiter der Fankultur, Cornelius Göbel, und fordern „alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um ein weiteres Auftreten des rechtsradikalen Kollektivs ,Die Löwen’ proaktiv, und im Sinne unserer Satzung und Werte, zu verhindern“. Ein Wunsch, dessen Umsetzung rein rechtlich allerdings nicht so einfach ist.

Wie berichtet, verstößt das „Löwen“-Banner, das keine verbotenen rechtsextremen Symbole wie beispielsweise ein Hakenkreuz zeigt, nicht gegen die Stadionordnung. Aus diesem Grund sowie aus Sorge vor einer zusätzlichen Eskalation hatten sich sowohl der HSV als auch die Supporters beim Düsseldorf-Spiel dagegen entschieden, das schwarze Transparent abzuhängen.

Wofür HSV-„Löwen“ berüchtigt sind

Stadionverbote gegen „Löwen“-Mitglieder sind nach Abendblatt-Informationen aktuell nicht geplant. Und dennoch sind die mit ihren markanten Kutten unschwer erkennbaren Störer von allen Seiten im Volkspark unerwünscht.

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Die Hooligans gehören in ihrem Ursprung der Skinhead-Szene an, sie gelten als ausländerfeindlich und waren einst berüchtigt für ihre Schlägereien. Die Gruppierung ist für den Tod des Werder-Bremen-Fans Adrian Maleika († 16) verantwortlich, der das erste deutsche Todesopfer von Fangewalt war.

HSV-„Löwen“ reagieren auf Fan-Petition

Auf ihrer Facebook-Seite haben „Die Löwen“ die von bislang rund 600 Usern unterschriebene Fan-Petition als „diskreditierend“ bezeichnet. Von Selbstkritik über die eigene Provokation, das Supporters-Banner zu überdecken, ist dagegen keine Rede. Dafür bestätigen die selbst ernannten „Fußballrocker“, das Gespräch mit dem HSV suchen zu wollen. Man wolle die „Missverständnisse ein für alle mal ausräumen und dieses lästige Thema aus der Welt schaffen“.

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Für die Befürworter der Petition kann die Antwort auf dieses Vorhaben nur lauten, den „Löwen“ keinen Raum beim HSV zu gewähren. „Weder in unserem Wohnzimmer, dem Volkspark, noch im Verein oder geschweige denn in seinem Umfeld akzeptieren wir, die Fans des Hamburger SV, die Präsenz und Aktivitäten von Nazis“, heißt es in dem Schreiben, das eine „Null-Tolleranz-Grenze gegen Extremismus“ fordert.

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