Hamburg. Auf welchen Positionen verstärkt sich der HSV diesen Sommer? Nach dem Sieg gegen Hertha spricht der Sportdirektor über seine Pläne.

Claus Costa war die gute Laune sofort anzumerken, als er beim Training des HSV nach dem souveränen 3:0-Erfolg gegen Hertha BSC vorbeischaute. Die Gründe für seine positive Stimmung liegen auf der Hand: Zum einen ist der Saisonstart mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen gelungen. Zum anderen zeigten die zuletzt defensiv anfälligen Hamburger gegen den Bundesliga-Absteiger, dass sie auch zu null spielen können.

„Es war eine sehr gute Leistung, aber wir haben noch Luft nach oben, müssen uns in vielen Bereichen verbessern“, sagte Costa am Sonntag. Als Direktor Profifußball ist er für die Verbesserung des Kaders zuständig. Knapp zwei Wochen ist das am 1. September um 18 Uhr schließende Transferfenster noch geöffnet.

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Bislang galt es als ausgemacht, dass der HSV noch einen defensiven Mittelfeldspieler und einen Linksverteidiger jeweils als Backup für Jonas Meffert und Miro Muheim verpflichten will. Doch nun überraschte Costa mit einer Aussage über die Transferziele des Clubs.

HSV-Transfers: Linksverteidiger? Costa überrascht

Denn der Manager plant aktuell, keinen neuen Abwehrspieler zu verpflichten. Sollte Muheim einmal ausfallen, sieht sich Costa mit dem in Kürze nach einer Hüftverletzung zurückkehrenden William Mikelbrencis sowie Eigengewächs Nicolas Oliveira als Alternativen gut aufgestellt.

„Auf der linken Verteidigerposition sehen wir uns nicht verstärkt um, weil William große Schritte nach vorn gemacht hat. Zudem haben wir nicht aus Spaß den Vertrag von Nicolas Oliveira verlängert. Er hat sich sehr nah an die Mannschaft herangeschoben“, sagte Costa.

Auch Moritz Heyer könne die Position links hinten in der Viererkette spielen, so wie es an den ersten beiden Spieltagen auch der Fall war, als Muheim einen Trainingsrückstand hatte. „Deshalb halte ich den Bedarf für sehr überschaubar“, ergänzte Costa.

HSV sucht Meffert-Backup – kommt Elfadli?

Priorität genieße weiterhin die Verpflichtung eines Sechsers. Magdeburgs Daniel Elfadli, der zum HSV wechseln will, ist weiterhin der Wunschspieler auf dieser Position. Doch noch immer liegen beide Vereine in ihren Ablösevorstellungen zu weit auseinander. Die Hamburger sollen eine mittlere sechsstellige Summe zuzüglich einer Aufstiegsprämie in ähnlicher Höhe bieten. Die Magdeburger fordern eine Million Euro als festen Betrag.

„Es ist kein Geheimnis, dass wir uns auf dieser Position verstärkt umsehen. Wir werden sehen, ob sich noch ein Transfer realisieren lässt“, räumte Costa ein, der aber auch die eigenen Spieler um Talent Elijah Krahn, Heyer und Ludovit Reis starkredet. „Wir haben genügend Spieler, die polyvalent einsetzbar sind und die Position auffüllen können. Deshalb sehen wir uns insgesamt relativ ausgewogen aufgestellt.“

HSV-Profifußballdirektor Claus Costa (r.) und Sportvorstand Jonas Boldt sind verantwortlich für den Kader.
HSV-Profifußballdirektor Claus Costa (r.) und Sportvorstand Jonas Boldt sind verantwortlich für den Kader. © Witters

Klar ist aber auch: Wenn Jonas Meffert fehlt, hat der HSV Probleme. Das war zuletzt beim Pokalspiel in Essen (4:3 n.V.) zu sehen, als Krahn einen schwachen Tag erwischte. Und auch in der vergangenen Saison blieben die Hanseaten sieglos, als Meffert in Kaiserslautern (0:2) und Magdeburg (2:3) ausgefallen war.

HSV-Kader: Costa lobt Qualität

Mit Ausnahme eines noch fehlenden Backups für Meffert ist Costa zufrieden mit seiner bisherigen Arbeit. „Wir sind schon sehr weit in der Kaderplanung, weil wir frühzeitig unsere Transfers abgewickelt haben. Das ermöglicht uns, die Dinge aus einer gewissen Ruhe heraus beobachten zu können“, sagt er über das Transferfinale.

„Wir haben eine hohe Leistungsdichte im Kader. Wenn mal ein, zwei Spieler ausfallen, springen andere in die Bresche.“ Eine Aussage, die auf zehn von elf Positionen zutreffend ist.