Hamburg. Aufsteiger wirbelt zum Auftakt gegen Gladbach, muss am Ende aber einen Rückschlag hinnehmen. Zwei bemerkenswerte Zuschauer.
Die Frauen des HSV haben im Auftaktspiel zur 2. Bundesliga im Aufsteigerduell gegen Borussia Mönchengladbach 2:2 (2:1) gespielt.
Zu Beginn brannten die Hamburgerinnen ein beeindruckendes fußballerisches Feuerwerk ab. Angreiferin Carla Morich hatte die erste Einschusschance schon nach zehn Sekunden, die zweite in der zweiten Minute.
HSV-Frauen setzen ein Zeichen für Trainer Bolz
Kurz darauf fiel das nach bereits vier Minuten hochverdiente 1:0 für den HSV. Rechtsverteidigerin Jobina Lahr fing einen schwachen Gladbacher Abstoß ab und bediente direkt die linke Mittelfeldspielerin Lisa Baum, die wuchtig in die kurze Ecke zur Führung traf.
„Wir wollten gleich ein Statement setzen, dass wir in der Liga angekommen sind“, sagte Baum nach dem Spiel. Viel wichtiger als das Tor war die Reaktion danach: Das gesamte Team der Frauen setzte ein Zeichen für ihren Trainer Marwin Bolz und feierte mit ihm vor der Trainerbank. „Wir gemeinsam“, schrie HSV-Keeperin Lela-Celin Naward und zeigte auf Bolz.
HSV: Ex-Trainer Lewe Timm unter den Zuschauern
Vor der Partie hatte das Abendblatt die Beziehung vom im Sommer für den entlassenen Lewe Timm zum Cheftrainer beförderten Bolz mit HSV-Managerin Catharina Schimpf enthüllt. Bolz war zuvor Timms Co-Trainer. Timm war einer von 1087 Zuschauern, auch Präsident Marcell Jansen schaute auf der Tribüne zu.
Die HSV-Frauen blieben auch nach dem 1:0 dran und legten nach. Melina Krüger zeigte auf der rechten Außenbahn ein sensationelles 60-Meter-Solo, ihren von der Gladbacher Keeperin Luisa Palmen parierten Schuss schob erneut Baum ohne Mühe zum 2:0 ein (16.).
HSV kassiert Last-Minute-Ausgleich – so reagiert Bolz
Gladbach reagierte, stellte sein 3-5-2 auf ein 4-4-2 um und spiegelte nun die Taktik des HSV. Daraufhin neutralisierten sich beide Teams, bis die Gladbacherin Laura Radke nach schickem Solo zum Anschlusstreffer traf (43.). Im Gegenzug verpasste Dana Marquardt mit einem Lattenkopfball das 3:1 (44.).
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In der umkämpften zweiten Halbzeit waren Torgelegenheiten Mangelware. Doch der Gladbacher Druck wurde gegen Ende immer größer – bis Sarah Schmitz die Gladbacherinnen schließlich in der Nachspielzeit mit ihrem 2:2 zum Punktgewinn (90.+4) köpfte und damit für hängende Köpfe beim HSV sorgte. „Wir sind nicht enttäuscht. Entscheidend ist, dass wir lernen, wie diese Liga funktioniert“, sagte Bolz.