Verden. Der HSV-Trainer erklärt, was ihm beim vorhandenen Personal in der Defensive fehlt. Über einen Neuzugang ist er voll des Lobes.

Der HSV hatte soeben sein Testspiel bei Landesligist FC Verden mit 3:2 (2:1) gewonnen, da begann die Arbeit für Tim Walter erst so richtig. Einer nach dem anderen der 1300 Zuschauer lief auf den Platz, um ein Autogramm oder Selfie mit dem beliebten HSV-Trainer zu ergattern.

Minutenlang erfüllte der 47-Jährige jeden einzelnen Wunsch – und das, obwohl er am Sonntag „gar nicht spielen“ wollte, wie er hinterher verriet. „Heute ging es eher darum Fannähe zu zeigen.“

HSV und Walter brauchen Verteidiger

Rein sportlich ließ der Auftritt seiner Mannschaft allerdings auch Rückschlüsse zu. So wurde abermals deutlich, warum der HSV noch zwei Außenverteidiger für beide Seiten sowie mit Saba Sazonov einen zweikampfstarken und schnellen Innenverteidiger verpflichten möchte.

„Wir haben es nicht hinbekommen, Intensität in unser Spiel zu bekommen“, kritisierte Walter.

HSV-Coach Walter kündigt neue Abwehrspieler an

Auch gegen einen Sechsligisten ließ seine Mannschaft zu viele Torchancen zu. Schon nach fünf Minuten lief Verdens Jonas Austermann von der Mittellinie alleine auf Torhüter Tom Mickel zu und traf zur schnellen Führung der Gastgeber. Einer, der in dieser Szene das Zentrum nicht schloss und auch im Anschluss zu viele Laufduelle sowie Zweikämpfe verlor, war Jonas David, der seinen Stammplatz in der Viererkette verlieren wird.

„Wir haben Nachholbedarf in der Abwehr“, sagte Walter über die weiteren Transferziele des HSV. „Nach hinten brauchen wir mehr Konsequenz, das war schon die komplette Rückrunde zu sehen. Wir werden uns mit Personal aufbessern müssen.“

Eine deutliche Ansage an sein vorhandenes Spielerpersonal. Neben David wird es auch der bislang als Backup fungierende Rechtsverteidiger William Mikelbrencis schwer haben, auf Einsatzzeit zu kommen.

HSV-Trainer Walter lobt Pherai

Positiv fiel dagegen Torschütze Immanuel Pherai auf, wenngleich der Neuzugang noch Walters Abläufe verinnerlichen und das Risiko in seiner Spielweise minimieren muss.

„Er muss lernen, häufiger abzuwägen, was für seine Defensive passieren kann und was nicht. Das ist der nächste Schritt in seiner Entwicklung“, sagte der HSV-Coach, der aber das Positive hervorhob. „Seine Moves und seine Bewegungen sowie Aktionen mit dem Ball und seine Lauffreude sind großartig.“

Die Aufstellungen

  • HSV 1. Halbzeit: Mickel – Mikelbrencis, David, Schonlau, Kisilowski – Krahn - Bilbija, Pherai – Heil, Sanne, Öztunali.
  • HSV 2. Halbzeit: Mickel - Heyer, David, Seifert, Kisilowski - Meffert - Megeed, Paschke - (Fabio) Baldé, Glatzel, Dompé
  • Tore HSV: Bilbija (9.), Pherai (44.), Glatzel (62.)