Hamburg. Es ist der erste HSV-Profi seit mehr als 13 Jahren, der die Auszeichnung der ARD erhält. Sportlich könnte es trotzdem besser laufen.

Als am Freitagabend das Spektakel beim 4:3-Derbysieg des HSV über den FC St. Pauli so richtig losging, saß Jean-Luc Dompé bereits wieder auf der Ersatzbank. Trainer Tim Walter hatte den Franzosen nach einer durchwachsenen Leistung zur Halbzeit ausgewechselt, stattdessen Ransford-Yeboah Königsdörffer gebracht. Insbesondere die Rückwärtsbewegung stimmte nicht bei dem Flügelspieler.

Positive Nachrichten erhielt Dompé stattdessen am Wochenende. Sein Freistoßtreffer am 4. März gegen den 1. FC Nürnberg (3:0) zum 1:0 wurde bei der Publikumswahl der ARD-"Sportschau" zum "Tor des Monats" gewählt. Insgesamt stimmten mehr als 68.000 Menschen für den Franzosen. "Es war ein besonderer Moment für mich", hatte Dompé nach dem Spiel zu seinem ersten Heimtreffer im HSV-Trikot gesagt.

Dompé ist erster HSV-Profi mit der Auszeichnung seit 2009

Es ist das erste Mal nach mehr als 13 Jahren, dass ein HSV-Profi diese Auszeichnung erhält. Zuletzt war im Dezember 2009 der Niederländer Eljero Elia der bisher letzte Geehrte aus dem Volkspark. Dompés Treffer ist das insgesamt 14. „Tor des Monats“ eines Spielers des HSV in dem mehr als 50 Jahre alten Wettbewerb.

Jean-Luc Dompé (l.) bei seinem Freistoßtor gegen den 1. FC Nürnberg.
Jean-Luc Dompé (l.) bei seinem Freistoßtor gegen den 1. FC Nürnberg. © Witters

Beim HSV hofft man, dass Dompé in den verbleibenden fünf Wochen der Saison wieder zu alter Stärke zurückfindet. Nicht nur beim 1:0-Führungstor durch St. Paulis Rechtsverteidiger Manolis Saliakas hatte Dompé nicht mit nach hinten gearbeitet. Auch im Training rund eine Woche zuvor hatte er von Kapitän Sebastian Schonlau zuvor eine lautstarke Anweisung erhalten, nach einem Ballverlust zurückzulaufen.

Auch abseits des Platzes hat Dompé weiterhin Probleme. Nach dem schweren Autounfall Anfang Februar auf St. Pauli ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft noch wegen eines möglichen illegalen Rennens mit anschließender Fahrerflucht gegen ihn.