Hamburg. Präsidium und Gesellschafter des HSV einigen sich auf sieben Mitglieder im Kontrollgremium. Für Differenzen sorgt eine andere Personalie.

In den Räumen des VIP-Bereichs auf der Westtribüne des Volksparkstadions wurde es am Freitag laut. Grund waren diesmal nicht das Präsidium und die Aktionäre des HSV, die sich drei Wochen zuvor an selber Stelle noch einen hitzigen Streit auf der Hauptversammlung geliefert hatten.

Rund 80 Kinder waren am Nachmittag gekommen, um die Uraufführung einer vor Monaten im HSV-Campus gedrehten Folge der ARD-Kinderserie „Die Pfefferkörner“ zu sehen. Auch Sportvorstand Jonas Boldt schaute am Tag vor dem Spitzenspiel in Darmstadt vorbei.

HSV: Andreas Peters bleibt überraschend im Aufsichtsrat

Das Präsidium und die Gesellschafter hatten sich bereits am Vormittag in Norderstedt zu einem klärenden Gespräch getroffen, um sich nach dem Streit über die künftige Besetzung des Aufsichtsrats zu einigen. Die überraschende Entscheidung: Der langjährige Kontrolleur Andreas Peters (54), der aus dem Gremium ausscheiden wollte, bleibt dem Aufsichtsrat nun doch erhalten.

Für diese Lösung hatten sich vor allem die Aktionäre ausgesprochen, die sich zuvor noch mehrheitlich für Lena Schrum eingesetzt hatten. Die Nachhaltigkeitsunternehmerin stand für die Neubesetzung des Rats aber nicht mehr auf der Kandidatenliste, weil sie sich mit HSV-Präsident Marcell Jansen zerstritten hatte. Nun also bleibt Peters.

HSV-Präsidium uneins über Lena Schrum

Nach Abendblatt-Informationen waren auch die Beiratsmitglieder beim Treffen dabei. Sie sollten den Aktionären erklären, warum Schrum nicht mehr auf der Liste der Kandidaten stand, die von ihnen abgesegnet wurde. Zuvor fand das Präsidium um Jansen, Michael Papenfuß und Bernd Wehmeyer bei der Personalie Schrum keinen Konsens. Die Personalie hatte bereits seit Wochen für Streit in den Gremien gesorgt, da Jansen zuvor stets von einer gemeinschaftlichen Entscheidung von Präsidium und Beirat sprach, was sich als falsch herausstellte. Nun soll der Beirat Jansen sogar dazu gezwungen haben, sich bei Schrum für sein Verhalten zu entschuldigen.

Am Montag kommt es nun zu einer erneuten Hauptversammlung, auf der final über den neuen Aufsichtsrat entschieden wird. Dann dürfte alles schnell gehen. Ex-Vorsänger Henrik Köncke und Block-House-Geschäftsführer Stephan von Bülow stoßen neu hinzu.

Nach dem Streit auf der vergangenen Versammlung hatte Finanzunternehmer Detlef Dinsel erklärt, nicht mehr für den Rat zur Verfügung zu stehen. Diese Position übernimmt nun der frühere Aufsichtsratsvorsitzende und Ehrenrat Peters.