Hamburg. Der nun auch offizielle Transfer des früheren HSV-Profis zum FC Everton beschert den Hamburgern eine zusätzliche Einnahme.

Es wurde aber auch Zeit. Am Dienstagnachmittag verkündete der FC Everton den von zahlreichen Fans sehnlichst erwarteten Transfer von Ex-HSV-Profi Amadou Onana. „Tick. Tock. It's Onana time!“, twitterte der Club aus Liverpool. Ein Kommentar, etwa in Anlehnung an den sich auf der Zielgeraden doch noch einmal ein paar Tage hinziehen Wechsel? Vielmehr bezog sich der Beitrag auf den Torjubel des Belgiers, der nach eigenem Treffer das Tippen auf eine Uhr imitiert. In Zukunft will er so für die „Toffees“ jubeln.

Bereits am Sonnabend saß der ehemalige HSV-Profi Onana bei Evertons Premier-League-Spiel gegen den FC Chelsea (0:1) auf der Tribüne, nachdem er am Nachmittag den obligatorischen Medizincheck bei den "Toffees" absolviert hatte.

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Die Everton-Fans feierten ihren neuen Hoffnungsträger fürs Mittelfeld. Geduldig machte der 20-Jährige, der vom OSC Lille nach England wechselt, Selfies und schrieb Autogramme. Und der HSV freut sich mit dem ehemaligen Hamburger über den Transfer auf die Insel.

HSV-Transfers: Onana sorgt für Geldsegen

Stell dir vor, du verdienst viel Geld und musst gar nichts dafür tun: Was sonst nur Aktien- oder Immobilienbesitzer schaffen, durfte am Freitag auch der HSV erleben. Rund sechs Millionen Euro Gewinnbeteiligung nimmt der Zweitligaclub dank des Transfers seines ehemaligen Profis Amadou Onana vom OSC Lille zum FC Everton ein. Der belgische Mittelfeldspieler erhält bei dem Traditionsclub aus Liverpool einen Fünfjahresvertrag.

Everton hatte zuvor seinen Premier-League-Konkurrenten West Ham United im Poker um Onana (20) ausgestochen, offenbar auch indem man dem Jungnationalspieler ein höheres Gehalt anbot als der Europa-League-Halbfinalist aus London.

HSV: Onana zum zweiten Mal Rekordtransfer

Bis zu 40 Millionen Euro kassiert Lille als Ablöse, das wären 33 Millionen Euro mehr, als der damalige französische Meister vor einem Jahr an den HSV überwies. Immerhin 20 Prozent dieses Mehrerlöses wurde den Hamburgern damals vertraglich zugesichert. Onana, 2020 ablösefrei aus Hoffenheim zum HSV gekommen, hatte nur eine Saison in Hamburg verbracht.

Nun wird er beim HSV gewissermaßen zum zweiten Mal zum Rekordtransfer. Den Titel konnte für die aktuelle Periode bislang Josha Vagnoman beanspruchen. Den U-21-Nationalspieler hatten die Hamburger für 3,7 Millionen Euro an den Bundesligaclub VfB Stuttgart verkauft, deutlich weniger als zunächst erhofft. Alle anderen Abgänger verließen den Club ablösefrei.

Somit wäre nun eigentlich genügend Geld da, um Trainer Tim Walter seinen Wunsch nach Verstärkungen zu erfüllen. Erster Kandidat bleibt Jean-Luc Dompé (26), dessen Vertrag beim belgischen Club Zulte Waregem nach der Saison ausläuft. Der französische Linksaußen war bereits zu Verhandlungen in Hamburg und würde rund 1,5 Millionen Euro Ablöse kosten.

HSV steht mit Dovedan in Kontakt

Einen schnellen Transfer wird es aber wohl nicht geben. HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld will bis Freitag einen Plan vorlegen, wie die Sanierung des Volksparkstadions finanziert wird. Erst dann wird der Aufsichtsrat die Transfersperre aufheben. Die Wechselfrist endet am 1. September. Wüstefeld hat zumindest angekündigt, einen Teil des Geldes für Transfers zur Verfügung zu stellen.

Onana ist nicht der erste Profi, für den der HSV im Nachgang eine hohe Summe einstreicht. Als Kerem Demirbay vor drei Jahren von Hoffenheim nach Leverkusen wechselte, wurden die Hamburger mit 3,2 Millionen Euro am Verkaufserlös beteiligt – fast doppelt so viel, wie der Club drei Jahre zuvor beim Transfer nach Hoffenheim erzielt hatte. Etwa drei Millionen Euro verdiente der HSV 2015, als Ex-Star Heung-Min Son 2015 von Bayer Leverkusen zu Tottenham Hoptspur weiterzog.