Hamburg. Nach den beschwerlichen letzten Siegen will der HSV gegen Heidenheim sein offensives Spiel wieder verbessern. Wie das gelingen soll.

Tim Walter war gut in Form am Donnerstag. Zumindest bezogen auf seinen Wortwitz. Der HSV-Trainer sprach über den Gegner am Sonnabend (13 Uhr) im Volksparkstadion. „Heidenheim ist nicht mehr die kleine Maus. Die haben sich auch gemausert“, sagte Walter über das Team von Trainer Frank Schmidt und grinste ebenso wie neben ihm Pressesprecher Philipp Langer, der Walter seit einem Jahr auf die Mediengespräche vorbereitet.

Nicht ganz so gut in Form wie Walter auf der Pressekonferenz war sein Team zuletzt auf dem Platz. Mit viel Glück (Braunschweig) und Mühe (Pokal in Bayreuth) hatte der HSV seine beiden bisherigen Siege geholt. Im Heimspiel gegen Hansa Rostock gab es vor zwei Wochen die erste Niederlage.

HSV News: Bénes muss sich noch einspielen

Vor allem Neuzugang Laszlo Bénes, der für 1,8 Millionen Euro vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach kam, tut sich noch schwer mit dem Hamburger System, obwohl er vor zwei Jahren schon für eine Halbserie unter Walter bei Holstein Kiel spielte. „Er hat lange nicht gespielt“, sagte Walter. „Vielleicht macht er sich selbst auch eine Platte. Er muss in einen Flow kommen.“ Vor allem mit den Tiefenlaufwegen des Slowaken war Walter bislang nicht zufrieden. Maximilian Rohr machte das zuletzt nach seinen Einwechslungen in Braunschweig und Bayreuth besser.

Der 27-Jährige spielt zwar am liebsten in der Innenverteidigung, wird unter Walter aber vor allem auf der offensiven Position im zen­tralen Mittelfeld eingesetzt. „Ich spiele jetzt eine neue Position, da gibt es noch vieles zu verfeinern. Die Positionierung, das Andribbeln, den ersten Kontakt, die Torgefährlichkeit“, sagte Rohr am Donnerstag in einem HSV-Interview.

HSV News: Walter hat viele Kandidaten

An der Seite des gesetzten Achters Ludovit Reis hatte Rohr bereits in den beiden Relegationspartien gegen Hertha BSC von Beginn an gespielt. Womöglich auch gegen Heidenheim? „Wir haben viele Kandidaten“, sagte Walter am Donnerstag auf Nachfrage. Grundsätzlich tue sich seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit leichter, wenn der Gegner müder wird und sich mehr Räume eröffnen.

„In der ersten Hälfte sind die Gegner noch frisch, sie können die Wege noch zulaufen. Vor allem dann, wenn wir nicht genug Druck entwickeln und sie nicht ins Rotieren bringen. Wir müssen zielstrebiger werden, mehr Tempo auf den Ball bekommen. Wir brauchen Geduld“, sagte Walter. Diese habe er auch mit Bénes. „Laszlo ist ein sehr guter Spieler, der uns helfen wird“, sagte Walter und deutete an, dass der 24 Jahre alte Linksfuß gegen Heidenheim eine weitere Chance in der Startelf erhalten dürfte.