Hamburg. Noch ist der HSV nicht bereit, die Ablöseforderung von Dresden zu erfüllen. Dynamo-Manager über zähe Verhandlungen.

Wann wird der Transfer von Ransford-Yeboah Königsdörffer zum HSV vollzogen? Eigentlich ist die Sachlage recht einfach: Der 20 Jahre alte Stürmer will unbedingt nach Hamburg und ist sich mit dem Club bereits über einen Wechsel einig. Doch noch hakt der Deal an der geforderten Ablöse seines aktuellen Vereins Dynamo Dresden, wo Königsdörffer noch ein Jahr unter Vertrag steht.

HSV: Becker nennt Haken bei Königsdörffer

Die Sachsen fordern eine Transferentschädigung in Höhe von einer Million Euro, HSV-Vorstand Jonas Boldt will diese Summe in den sechsstelligen Bereich drücken. Von einer Einigung sind beide Seiten noch ein gutes Stück entfernt, weshalb der umworbene Jungprofi am heutigen Donnerstag beim Trainingsauftakt der Dresdner mitwirkte. Der MDR übertrug den Start der Vorbereitung live und befragte Dynamos Geschäftsführer Ralf Becker abseits des Platzes über die Personalie Königsdörffer.

„Die Verhandlungen sind gar nicht so kompliziert, wie es immer dargestellt wird“, sagte der frühere Sportvorstand des HSV, der seit zwei Jahren für den Kader der Dresdner verantwortlich ist. „Der Junge hat bei uns einen Vertrag und ist heute auf dem Trainingsplatz dabei.“

Es sind die üblichen Sätze inmitten eines Transferpokers – gleichbedeutend mit dem Versuch, die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Auf die Frage nach einer Schmerzgrenze wurde Becker konkret, woran der Deal aktuell hakt. „Es gibt verschiedene Faktoren, die bei einem Wechsel entscheidend sind. Das eine ist natürlich die Höhe der Ablösesumme. Zum anderen müssen wir schauen, dass wir einen Abgang so gut wie möglich kompensieren können. Wenn diese zwei Parameter zusammenkommen, wäre ein Wechsel möglich.“

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Mit anderen Worten: Dresden gibt sich mit der gebotenen Ablöse des HSV für Königsdörffer noch nicht zufrieden und hat gleichzeitig noch keinen adäquaten Ersatz in der Hinterhand. „Wir brauchen guten Ersatz und das Geld, damit es sich lohnt, einen solchen Spieler abzugeben“, sagte Becker und prognostizierte, dass sich die Verhandlungen hinziehen werden. „Dieses Ziel haben wir noch lange nicht erreicht und dieser Zustand kann auch noch lange anhalten.“

Zum Trainingsstart des HSV an diesem Sonnabend wird Königsdörffer also noch nicht in Hamburg sein. Und auch bis zum Beginn des Trainingslagers, am 25. Juni in der österreichischen Steiermark, dürfte der Wechsel nach aktuellem Stand nicht vollzogen sein.