Hamburg. Warum der Club eine Transferperiode vorbereitet und dennoch am liebsten auf Neuzugänge im Januar verzichtet.

In fünfeinhalb Wochen ist es wieder so weit. Dann geht das berüchtigte Transferfenster wieder einen Spalt auf und gewährt dem einen oder anderen Profi den Zugang zu einem neuen Club. Genau einen Monat dauert dieses zur Routine gewordene Spektakel, das auch die Verantwortlichen des HSV ganz genau verfolgen werden. Am 31. Januar wird das Transferfenster schließlich wieder winterfest gemacht und geschlossen.

Warum der HSV auf Transfers verzichten will

Branchenweit gelten Transfers im Winter als nicht sonderlich populär. Jonas Boldt, Sportvorstand des HSV, vertritt gar die bekannte Ansicht, in der kalten Jahreszeit am liebsten gänzlich auf Neuzugänge zu verzichten. Dies hat weniger mit den teilweise eisigen Temperaturen, sondern vielmehr mit der Kaderplanung im Sommer zu tun. Denn wer vor der Saison seine Hausaufgaben auf dem Markt erledigt, kann im Winter entspannt zusehen, wie die Konkurrenz den einen oder anderen Paniktransfer tätigt.

Und dennoch sind auch beim HSV Verstärkungen im Januar nicht gänzlich ausgeschlossen. Allerdings sehen sich die Verantwortlichen personell gut ausgestellt – trotz des siebten Tabellenplatzes in der Zweiten Liga, offensichtlicher Offensiv-Probleme beim Verwerten von Torchancen und dem Qualitätsverlust, bedingt durch die Sommer-Abgänge von Amadou Onana, Jeremy Dudziak, Aaron Hunt und Simon Terodde.

Wenn überhaupt, so hört man aus dem Volkspark, könnten finanziell günstige Leihgeschäfte ein Thema werden.

Transfers beim HSV? Das sagt Walter

Wie solche internen Gespräche über Neuzugänge ablaufen, darüber hat Trainer Tim Walter zwei Tage vor dem Regensburg-Spiel (4:1) Einblicke gewährt. „Wir machen jede Woche eine Analyse und reden jede Woche über Spieler. Es gehört zu den Kerngebieten eines Fußballvereins, ständig über Transfers nachzudenken oder auch nicht nachzudenken“, sagte der Coach.

„Klar gibt es die Periode“, ergänzte er und meinte mutmaßlich die Transferperiode. „Trotzdem gilt für uns: Der Verein hat die Mannschaft so zusammengestellt, dass es passt. Über gute Spieler tauscht man sich aber immer aus, das ist unser Kerngeschäft.“

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HSV tätigt wohl keine Transfers

Zusammengefasst: Neuzugänge werden im Winter eher nicht kommen. Es sei denn, es bietet sich eine spontane und vor allem kostengünstige Möglichkeit, die der HSV gar nicht ausschlagen kann. „Es wird immer ein Thema bleiben, egal ob gerade eine Transferperiode offen ist oder nicht“, sagte Walter. „Es geht nicht darum, erst im Winter über Transfers nachzudenken, sonst hätten wir einen schlechten Job gemacht.“

Gerade dieser letzte Satz bekräftigt die bisherige Einschätzung, dass sich am Kader des HSV im Januar wohl nichts ändern wird. Denn eigentlich will der Club gar keine Neuzugänge verpflichten, obwohl er demnach bereits darüber nachgedacht hat.

Das berüchtigte Transferfenster dürfte im Volkspark also nicht für Durchzug sorgen.