Der Transfer des bulligen Stürmers zum HSV scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Nun kommt es zum direkten Duell gegen den KSC.

  • Der HSV will Philipp Hofmann und Philipp Hofmann will zum HSV. Die ganze Geschichte:

Hamburg. Selbst der trainingsfreie Donnerstag begann für Michael Mutzel mit Arbeit. Allerdings nicht im Volkspark, sondern in den eigenen vier Wänden. Denn der Corona-Lockdown macht auch nicht vor dem Sportdirektor des HSV halt, der sich zunächst in der ungewohnten Rolle des Heimunterrichts seiner drei Kinder beweisen musste.

Nach getaner Arbeit folgte um die Mittagszeit herum der Schichtwechsel mit seiner Frau – und Mutzel setzte seine eigentliche Arbeit im Büro auf der Geschäftsstelle im Volksparkstadion fort. Dabei ging es unter anderem um die Kaderplanung der Zukunft.

Nicht nur, um für die in zwei Wochen beginnende Winter-Transferperiode (2. Januar bis 1. Fe­bruar) gerüstet zu sein. Sondern auch, um sämtliche Gedankenspiele durchzugehen, mit welchen Spielertypen sich der HSV im Sommer verstärken könnte.

HSV will Philipp Hofmann vom KSC

Ein Name, der dabei immer wieder fällt, ist Philipp Hofmann. Die Club-Verantwortlichen sind überzeugt von den Qualitäten des 27 Jahre alten Stürmers vom Karlsruher SC und wollen ihn spätestens im Sommer 2021 verpflichten. Wie das Abendblatt aus dem Umfeld des Angreifers erfuhr, will auch Hofmann unbedingt zum HSV wechseln.

Und wie es der Spielplan so will, kommt es nun am Montag (20.30 Uhr/Sky) zum direkten Duell zwischen Hofmanns aktuellem Verein, dem KSC, und seinem möglicherweise künftigen Club, dem HSV. Spielt der ehemalige deutsche U-21-Nationalspieler beim Zweitligatopspiel bei seinem neuen Arbeitgeber vor?

HSV wollte Hofmann bereits im Sommer

Ganz so weit ist es noch nicht. Und die Verhandlungen über einen Transfer könnten sogar noch scheitern, denn Karlsruhes Sportchef, Ex-HSV-Manager Oliver Kreuzer, hat wenig Interesse, seinen torgefährlichsten Spieler abzugeben. Das machte der 55-Jährige bereits im vergangenen Sommer deutlich, als sowohl Erstligist Union Berlin als auch der HSV Hofmann verpflichten wollten.

Denn Kreuzer erwies sich als harter Verhandlungspartner. Zunächst ließ er Union mit einer 1,2-Millionen-Euro-Offerte abblitzen. Später erteilte Kreuzer auch dem HSV eine Absage, weil dieser nicht bereit war, die Ablöseforderung von 3 Millionen Euro zu erfüllen.

Eine stolze Summe, die auch nicht durch einen Streik Hofmanns gedrückt werden konnte. Weil sich der Angreifer mit dem HSV über einen Wechsel einig war, sah er sich nicht in der Lage, der Karlsruher Mannschaft zu helfen. Und so fehlte Hofmann die ersten beiden Spieltage, an denen der KSC null Punkte holte.

Hofmann-Wechsel zum HSV eine Frage der Zeit

Als der Transfer nach Hamburg platzte und der Vorfall intern ausgeräumt wurde, kehrte Hofmann zurück ins Team. Mit ihm in der Startelf holte der Club seitdem aufstiegsverdächtige 16 Punkte aus zehn Spielen, zu denen Hofmann sechs Tore beisteuerte. Nach seinen 17 Toren in der vergangenen Saison ist der Stürmer auf dem besten Weg, erneut zweistellig zu treffen.

Der HSV sieht sich deshalb darin bestätigt, in Hofmann einen Spieler ausgeguckt zu haben, der dem Team auf Anhieb weiterhelfen würde. Da aber die Ablöse der Knackpunkt bleibt, erscheint ein Transfer im Winter unrealistisch.

Muss der KSC Hofmann im Sommer an den HSV verkaufen?

Anders könnte die Situation im Sommer aussehen. Wegen einer Klausel verlängerte sich Hofmanns KSC-Vertrag vor knapp drei Wochen nach seinem siebten Startelfeinsatz automatisch um ein weiteres Jahr bis 2022. Da Wintertransfers als schwierig gelten, hätte Karlsruhe im Sommer 2021 letztmals die Möglichkeit, eine Ablöse für Hofmann zu kassieren. Durch die Pandemie-bedingt angespannte finanzielle Lage der Clubs könnte sich zudem der Kaufpreis senken, hofft der HSV.

Und wenn nicht? Dann sieht sich der Club gut vorbereitet, einen ähnlichen Spielertypen wie Hofmann für weniger Geld zu bekommen.

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HSV will Hofmann trotz Terodde

Doch welche Qualitäten bringt Hofmann eigentlich mit, von denen der HSV so sehr überzeugt ist? Auf den ersten Blick könnte man denken, die Hamburger hätten mit 13-Tore-Mann Simon Terodde­ bereits einen ähnlichen Spielertyp in ihren Reihen. Doch wer sich genau mit Hofmann beschäftigt, der erkennt entscheidende Unterschiede in der Spielweise: Anders als Terodde, der seine Stärken als sogenannter Abschlussspieler im Strafraum hat, gilt der mehr am Spiel teilnehmende Hofmann als stärker beim Verteilen von langen Bällen mit dem Rücken zum Tor.

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Dabei kommt dem 1,96 Meter großen Angreifer sein bulliger Körper zugute. „Er bindet zumeist zwei oder drei Gegenspieler und schafft dadurch Räume für seine Mitspieler. Zudem ist er sich nicht zu schade, sich auch in der Defensive voll einzubringen“, beschrieb jüngst KSC-Trainer Christian Eichner seinen Top-Stürmer.

Mit diesen Qualitäten will sich auch der HSV verstärken – und zwar unabhängig davon, ob im dritten Anlauf der Aufstieg in die Bundesliga gelingt. Doch um einen Hofmann-Transfer zu realisieren, haben alle Beteiligten vor allem eines vor sich: viel Arbeit.

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  • Die DFL-Terminierung des 16. bis 18. Spieltags für den HSV: Mo, 18. Januar, 20.30 Uhr: VfL Osnabrück (H); Sa, 23. Januar, 13 Uhr: Eintracht Braunschweig (A); Di, 26. Januar, 20.30 Uhr: Fortuna Düsseldorf (A).