Hamburg. Selbst der Gegner zollt neidlos Anerkennung: HSV-Stürmer Simon Terodde könnte in der Zweiten Bundesliga bald für ein Novum sorgen.
13 Treffer nach zwölf Spielen – Simon Terodde hat sich längst zum wertvollsten Spieler des HSV gemausert. Zwar nicht pekuniär, denn da steht Terodde wegen seines Alters mit einem Marktwert von 1,2 Millionen Euro deutlich hinter den Außenverteidigern Josha Vagnoman und Tim Leibold mit jeweils vier Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de), wohl aber von seiner Bedeutung im Rennen um den Aufstieg in die Erste Fußball-Bundesliga.
Beim 4:0 (1:0) gegen den SV Sandhausen baute Terodde, erst am Sonnabend Doppeltorschütze beim 2:1-Sieg in Darmstadt, seine Führung in der Torjägerliste kaltschnäuzig aus. In der 30. Minute hielt der HSV-Angreifer den Fuß in eine Hereingabe von Jeremy Dudziak. Später traf er mit einem Flachschuss (67.).
HSV könnte weitere Terodde-Rekorde erleben
Gegen Sandhausen schlägt Terodde besonders gern zu. In 13 Duellen mit den Kurpfälzern hat der 32-Jährige neun Tore erzielt. „Simon Terodde macht es überragend, dagegen kann man nichts sagen“, anerkannte auch Gegenspieler Dennis Diekmeier. „Es ist schön, dass er für uns spielt“, befand hingegen HSV-Abwehrchef Toni Leistner. „Er macht das sensationell gut, wir sind froh, dass wir ihn haben“, sagte Sportdirektor Michael Mutzel: „Aber wir haben auch gute Jungs drumherum.“
HSV schlägt Sandhausen 4:0:
HSV schießt sich gegen Sandhausen zur Tabellenführung
„Simon weiß, wo der Rahmen steht“, lobte HSV-Trainer Daniel Thioune seinen Vollstrecker nach dessen sechstem Doppelpack in dieser Saison – so viele waren selbst Terodde zuvor noch in keiner Spielzeit gelungen. Den eigenen „Mehrfachpack“-Rekord kann er dennoch noch knacken: 2018/19 gelangen dem Stürmer für den 1. FC Köln neben fünf Doppelpacks auch drei Dreierpacks.
Terodde ist "selbst im Training eklig"
Gegen Sandhausen schraubte Terodde seine Doppelpack-Gesamtbilanz im Unterhaus auf 36. Damit ist er auf bestem Wege, nach dem alleinigen Spitzenplatz in der Geschichte der eingleisigen Zweiten Liga auch noch bester Torjäger der kompletten Zweitliga-Historie zu werden. Momentan steht Terodde bei 131 Treffern, nur Karl-Heinz Mödrath (151) und Dieter Schatzschneider (154) stehen noch vor ihm. 23 Tore fehlen also noch – hält Terodde seine Quote und trifft weiter wie bislang alle 78 Minuten, kann er „Schatz“ noch in dieser Saison überholen.
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Und es winken noch mehr Rekorde: Als erster Spieler könnte sich Terodde zum vierten Mal die Krone des Zweitliga-Torschützenkönigs aufsetzen. Selbst die eigene Hinrundenbestmarke scheint noch in Reichweite. In der Saison 2018/19 hatte Terodde nach 17 Spielen für den 1. FC Köln 21-mal getroffen. An Ehrgeiz für solche Ziele sollte es Terodde jedenfalls nicht mangeln, wenn man Leistner über seinen Kollegen reden hört: „Er ist selbst im Training eklig und immer höchst motiviert.“
Die Statistik
- HSV: Ulreich – Leistner, Heyer, Ambrosius – Vagnoman, Gjasula (82. Wood), Leibold – Hunt (59. Kinsombi), Dudziak (88. Jatta) – Terodde (82. Gideon Jung), Wintzheimer (59. Onana). – Trainer: Thioune
- Sandhausen: Wulle – Röseler, Paurevic, Linsmayer – Diekmeier, Taffertshofer, Nartey (83. Ouahim), Contento (83. Zenga) – Biada (83. Bouhaddouz), Behrens, Esswein (88. Scheu). – Trainer: Schiele
- Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau-Queichheim)
- Tore: 1:0 Terodde (30.), 2:0 Terodde (67.), 3:0 Onana (78.), 4:0 Vagnoman (90.+1)
- Gelbe Karten: Heyer, Ambrosius (2), Onana (3), Gjasula (2), Terodde – Contento (3)
- Torschüsse: 10:17
- Ecken: 4:10
- Ballbesitz: 54:46 Prozent