Verlässt Pollersbeck den HSV? Spielt der Club im DFB-Pokal vor einer Rekordkulisse? Und: Kostet Terodde nachträglich eine Ablöse?

Die HSV-News am Mittwoch, den 9. September 2020:

HSV stellt neuen Trikotsponsor noch in dieser Woche vor

Die Suche hat ein Ende. Zwei Monate nach dem Ausstieg der Fluggesellschaft Emirates hat der HSV einen neuen Hauptsponsor gefunden. Bereits am kommenden Montag wird der Zweitligist im DFB-Pokalspiel bei Dynamo Dresden mit dem neuen Partner auf den neuen Trikots spielen. Um wen es sich handelt, wurde am Mittwoch noch nicht bekannt. Die „Bild“ berichtete von einem entscheidenden Gespräch zwischen Vermarkter Sportfive und den Clubverantwortlichen am Mittwoch, bei dem aus drei Kandidaten der neue Trikotsponsor ausgewählt wurde.

Noch in dieser Woche will der HSV seinen neuen Partner präsentieren. Dann kann auch das neue Trikot in den Verkauf gehen. Darauf warten die Fans schon seit Wochen. Zuletzt musste der Media Day verschoben wurden, weil die Suche noch nicht abgeschlossen war.

Emirates hatte nach dem verpassten Aufstieg von einer Ausstiegsklausel Gebrauch gemacht und den Vertrag mit dem HSV nach 14 Jahren gekündigt.

Zwei Rückkehrer beim HSV-Training

Nach einem trainingsfreien Dienstag hat der HSV am Mittwoch mit den beiden Rückkehrern Simon Terodde (32) und Jan Gyamerah (25) die Vorbereitung auf das Pokalspiel bei Dynamo Dresden (Montag, 18.30 Uhr) aufgenommen. Terodde musste zuletzt wegen muskulärer Probleme kürzertreten, Gyamerah plagten Oberschenkelprobleme. Beide hatten auch die erfolgreiche Generalprobe gegen Hertha BSC (2:0) verpasst.

Während für Gyamerah die 1. Runde im DFB-Pokal noch zu früh kommt, soll es bei Terodde zumindest für einen Platz auf der Bank reichen. "Ich gehe davon aus, dass er morgen noch intensiver ins Training einsteigt", sagte Trainer Daniel Thioune. "Ziel ist es, dass er gegen Dresden im Kader steht."

Wechsel-Hoffnung für HSV-Keeper Pollersbeck

Verlässt Julian Pollersbeck den HSV schon in diesem Sommer, nachdem er von Trainer Daniel Thioune zur Nummer drei degradiert wurde? Ein Jahr vor Vertragsende will sich der Torhüter offenbar nicht eine weitere Saison auf die Tribüne setzen. Denn das hätte zur Folge, dass er sich 2021 ohne Spielpraxis einen neuen Verein suchen müsste. Ergreift der bei den Fans beliebte Pollersbeck nun vorzeitig die Flucht vor der schier ausweglosen Situation beim HSV?

Bei seiner Berateragentur Rogon ist die Zukunftsplanung des früheren U-21-Europameisters zumindest etwas weiter nach oben auf die Prioritätenliste gerückt. Wechsel-Hoffnung für Pollersbeck: Laut der "Bild" soll sich Berater-Schwergewicht Roger Wittmann nun persönlich um einen Transfer bemühen. Beim HSV dürfte man die neueste Entwicklung begrüßen, denn die Club-Verantwortlichen würden gerne das Gehalt des Ersatztorwarts (rund 700.000 Euro) einsparen.

Julian Pollersbeck macht sich Gedanken um seine Zukunft, die definitiv nicht beim HSV liegt.
Julian Pollersbeck macht sich Gedanken um seine Zukunft, die definitiv nicht beim HSV liegt. © Witters

Doch wichtiger als ein prominenter Berater wäre ein interessierter Club. Und den scheint es momentan nicht zu geben. Bundesligist Union Berlin hatte vor einigen Wochen Kontakt aufgenommen mit Pollersbeck, der sich mit dem Gedanken eines Wechsels in die Hauptstadt intensiv beschäftigte. Doch dann soll sich Union nicht mehr gemeldet haben.

Das Transferfenster hat noch knapp einen Monat bis zum 5. Oktober geöffnet: Folgt noch ein Happy End für Pollersbeck?

Spielt der HSV im Pokal vor 12.000 Zuschauern?

Während der Hamburger Senat dem HSV noch immer nicht erlaubt, seine Heimspiele vor mehr als 1000 Zuschauern auszutragen, wird die Corona-Lage in Sachsen komplett anders bewertet. Fest steht, dass die Hamburger im DFB-Pokal am kommenden Montag bei Dynamo Dresden vor Tausenden Stadionbesuchern spielen werden. Noch unklar ist weiterhin, wie viele Fans in die Arena kommen. Das liegt an dem komplizierten Ticket-Verkauf, der am heutigen Mittwoch begonnen hat.

Denn für jede Bestellung – unabhängig von der Anzahl der Tickets – ist ein Platz als Abstandshalter erforderlich. "Je kleinteiliger also das Bestellverhalten ausfällt, desto mehr Abstandsplätze sind im Stadion gegeben und desto geringer fällt die Gesamtkapazität aus", teilte Dynamo mit. Die "Bild" rechnet nun mit 12.000 Zuschauern, andere Medien schätzen den Besucheransturm auf 10.000.

So oder so bahnt sich eine Rekord-Kulisse an: Die Partie Dresden gegen den HSV wird wohl vor der in Deutschland momentan größten erlaubten Zuschauerzahl stattfinden. Alle Stadionbesucher müssen eine Maske tragen.

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Muss der HSV nachträglich für Terodde zahlen?

Ist Simon Terodde doch nicht ganz ablösefrei vom 1. FC Köln zum HSV gewechselt? Wie die "Sport Bild" berichtet, könnte im kommenden Sommer eine Nachzahlung fällig werden. Demnach müssten die Hamburger im Falle des Aufstiegs rund 300.000 Euro an die Kölner überweisen. Teroddes persönliche Aufstiegsprämie beträgt übrigens 200.000 Euro.

Simon Terodde soll den HSV in die Bundesliga schießen, auch wenn dieser Erfolg Geld kosten würde.
Simon Terodde soll den HSV in die Bundesliga schießen, auch wenn dieser Erfolg Geld kosten würde. © Witters

Hat Neapel Interesse an HSV-Talent Ambrosius?

Laut italienischen Medienberichten soll der SSC Neapel Interesse an Abwehrspieler Stephan Ambrosius haben. Ein Wechsel zu dem Topclub aus Italien darf allerdings als Gerücht ohne großen Wahrheitsgehalt eingeordnet werden. Tatsächlich aber hat sich Ambrosius' neuer Berater Nochi Hamasor mit markanten Worten öffentlich positioniert, um entweder eine lukrative Verlängerung des in einem Jahr auslaufenden HSV-Vertrags seines Schützlings oder einen Wechsel zu forcieren.