Vagnoman kassiert mit U21 herbe Pleite. Hecking vermisste als HSV-Trainer „den ganz großen Reiz“. Nürnberg wollte Jung holen.
Die HSV-News am Dienstag, den 8. September 2020:
- HSV-Profi Vagnoman verliert Schlüsselspiel mit U21
- Trotz Abfuhr vom Senat: HSV hofft auf Fans
- HSV III startet parallel zu den Profis in die Saison
- Hecking vermisste als HSV-Trainer letzten Reiz
- Nürnberg wollte HSV-Profi Jung holen
- HSV-Dauerkartenkunden nutzen Vorkaufsrecht
- Ex-Sportvorstand Becker lobt HSV-Transfers
- HSV-Neuzugang Gjasula verliert mit Albanien
HSV-Profi Vagnoman verliert Schlüsselspiel mit U21
HSV-Profi Josha Vagnoman hat mit den deutschen U-21-Fußballern im Kampf ums erhoffte EM-Ticket einen herben Rückschlag erlitten. Das Team von Trainer Stefan Kuntz verlor die wichtige Qualifikationspartie in Belgien am Dienstag mit 1:4 (1:1) und stürzte dadurch von der Tabellenspitze der Gruppe 9. Mike Ndayishimiye (19., 60./Foulelfmeter) per Doppelpack, Charles De Ketelaere (51.) und Lois Openda (76.) trafen beim Geisterspiel in Löwen für die Gastgeber.
Für die DFB-Elf, die nach einer Roten Karte gegen Amos Pieper (18.) lange in Unterzahl auskommen musste, erzielte Lukas Nmecha (31./Foulelfmeter) den zwischenzeitlichen Ausgleich. Vagnoman wurde zur Pause eingewechselt.
Schon das Hinspiel gegen Belgien Mitte November in Freiburg hatte das DFB-Team mit 2:3 verloren. Neben den neun Gruppensiegern fahren zwar auch die fünf besten Zweiten zur zweigeteilten EM-Endrunde im kommenden Jahr in Ungarn und Slowenien. Nach der zweiten Niederlage im fünften Spiel dieser Qualifikation könnte der deutsche Nachwuchs aber auch erstmals seit 2011 eine EM verpassen.
Trotz Abfuhr vom Senat: HSV hofft auf Fans
Die Nachricht aus dem Rathaus klang erst einmal vielversprechend: In Hamburg sind von Donnerstag an auch wieder Stadionveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen möglich, sofern das Stadion über mindestens 10.000 Sitzplätze verfügt (hat das des HSV) und ein schlüssiges Hygienekonzept vorliegt (hat der HSV ebenfalls). Das verkündete Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstagmittag in der Landespressekonferenz.
Doch die entscheidende Einschränkung folgte prompt. „Dies ist keine regelhafte Genehmigung von Bundesliga-Veranstaltungen“, stellte Leonhard klar. Die Genehmigung sei vielmehr für einmalige Ereignisse wie ein Pokalfinale möglich, die „von herausragender Bedeutung für Deutschland“ seien. Für die Heimspiele des HSV und des Stadtrivalen FC St. Pauli in der 2. Bundesliga trifft das beim besten Willen nicht zu. Dagegen dürfen bis zu 2300 Zuschauer das Rothenbaum-Tennisturnier besuchen.
Ligaspiele finden in Hamburg somit voraussichtlich noch bis Ende Oktober ohne Zuschauer statt. Der HSV hofft trotz der neuerlichen Abfuhr weiter auf eine Ausnahmegenehmigung. „Wir betrachten diese neuen Entwicklungen als positives Signal und sind weiter im engen Austausch mit den Behörden, mit der Absicht, möglichst schon zu unserem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf unsere Fans begrüßen zu können“, sagte Finanzvorstand Frank Wettstein.
Alle neu beschlossenen Corona-Lockerungen und -Regeln für Hamburg können Sie in unserem Newsblog nachlesen.
HSV III startet parallel zu den Profis in die Saison
Den Saisonstart ihrer Profimannschaft können die Oberliga-Herren des HSV nicht live verfolgen. Noch bevor das Auftaktspiel der 2. Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf am Freitag, den 18. September (18.30 Uhr/Sky) zu Ende ist, wird für den HSV III um 20 Uhr die neue Spielzeit mit dem Heimspiel gegen den TSV Sasel angepfiffen. Das gab der Hamburger Fußball-Verband am Dienstag bekannt.
Für den HSV III laufen auch HSV-Präsident Marcell Jansen (34) und sein früherer Nationalmannschaftskollege Piotr Trochowski (36) auf. Zuschauer sind im Hamburger Fußball wegen Corona vorerst nicht zugelassen.
Bilder vom HSV-Testspiel gegen Hertha BSC:
Hecking vermisste als HSV-Trainer letzten Reiz
Dieter Hecking, neuer Sportvorstand des Zweitligisten 1. FC Nürnberg, sehnt sich bislang nicht nach einer Rückkehr ins Traineramt. „Ich schaue nach wie vor gern beim Training zu, aber ich habe bislang nicht das Bedürfnis gespürt, selbst einzuschreiten und was zu korrigieren“, sagte der 55-Jährige in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“. Dies gebe ihm ein gutes Gefühl, dass er den richtigen Zeitpunkt gefunden habe, die Seiten zu wechseln.
Hecking war 2015 Deutschlands Fußballtrainer des Jahres und trainierte vergangene Saison den HSV, mit dem er aber den Aufstieg in die Bundesliga verpasste. Seit Juli ist er Manager in Nürnberg. Er gab zu, dass ihm der Trainerjob zuletzt nicht mehr den ganz großen Reiz verschafft habe. „Ich war 20 Jahre Cheftrainer, und es war am Ende vielleicht auch eine gewisse Routine vorhanden“, sagte Hecking. Wenn man merke, dass die Abläufe immer gleich seien, dann mache es einfach nicht mehr den Reiz aus, auf dem Trainingsplatz zu stehen. Er habe sich gefragt, was ihm der Fußball noch bieten könnte.
Zur Auswahl hätten Nationaltrainer und Sportdirektor gestanden – oder sich „einen ganz anderen Weg“ zu suchen. Er habe sich gefragt: „Passt die Gelegenheit, und was sagt mein Gefühl? Als das Angebot vom 1. FC Nürnberg kam, konnte ich beides mit Ja beantworten“, sagte Hecking. Derzeit arbeite er sich in neue Arbeitsbereiche ein.
Nürnberg wollte HSV-Profi Jung holen
Gideon Jung hat bei Dieter Hecking offenbar Eindruck hinterlassen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, wollte Hecking seinen letztjährigen Schützling beim HSV nach Nürnberg holen. „Wir haben uns mit Jung beschäftigt, aber es ist nicht zu realisieren“, sagte Hecking der „Bild“-Zeitung.
Defensiv-Allrounder Jung spielt auch in der Planung von Heckings Nachfolger Daniel Thioune eine zentrale Rolle. Sein erstklassig dotierter Vertrag ist noch zwei Jahre gültig.
HSV-Dauerkartenkunden nutzen Vorkaufsrecht
Nach nur wenigen Tagen haben bereits mehr als 70 Prozent der Dauerkarteninhaber des HSV von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich für ein Dauerkartenpfand zu registrieren. Nach einer möglichen Öffnung der Stadien für Zuschauer können sich Fans so ihren Stammplatz für ein Pfand von 50 Euro sichern. Diese Möglichkeit gilt noch bis zum 11. September.
Mit dem eingenommen Geld will der HSV kurzfristig an Liquidität gewinnen. Allerdings ist noch immer unklar, ab wann wieder Zuschauer in den Hamburger Stadien zugelassen werden. Bis mindestens Ende Oktober wird es wohl bei Geisterspielen bleiben. Eine Arbeitsgruppe soll ermitteln, ob und inwiefern noch vor Weihnachten eine begrenzte Anzahl an Besuchern genehmigt werden kann.
Ex-Sportvorstand Becker lobt HSV-Transfers
Der frühere Sportvorstand Ralf Becker traut dem HSV in der kommenden Saison „eine gute Rolle“ zu. „Die Spieler, die aus dem Kader der vergangenen Saison geblieben sind, und die Transfers finde ich sportlich total gut. So, wie der HSV derzeit etwas bescheidener auftritt, das tut dem Club gut“, sagte Becker der „Bild“-Zeitung.
Becker (49) ist nach einem Jahr Pause seit dieser Saison als Sportgeschäftsführer für Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden tätig. Ziel sei, spätestens 2022 den Aufstieg zu schaffen. Am Montag (18.30 Uhr) trifft Becker im DFB-Pokal gleich auf seinen Ex-Club HSV – vor Tausenden Zuschauern. Becker: „Die Infektionszahlen in Sachsen sind gut. Es ist ein Zeichen für Entwicklung, wenn es möglich ist, diese Dinge umzusetzen. Wenn wir es schaffen, das Stadion einigermaßen gut zu füllen, wäre ich sehr froh.“ Im Gespräch sind bis zu 12.000 Zuschauer.
HSV-Neuzugang Gjasula verliert mit Albanien
HSV-Neuzugang Klaus Gjasula hat mit der albanischen Nationalmannschaft in der UEFA Nations League einen Rückschlag hinnehmen müssen. Drei Tage nach dem 2:0-Auftaktsieg in Belarus gab es einen 0:1-Heimniederlage gegen Litauen. Mittelfeldspieler Gjasula wurde nach einer Stunde ausgewechselt.
Für HSV-Verteidiger Josha Vagnoman geht es heute (16 Uhr/ProSieben Maxx) mit der deutschen U-21-Nationalmannschaft beim Topspiel in Belgien um Punkte für die EM-Qualifikation. Beim 4:1-Auftaktsieg gegen Moldau am Donnnerstag hatte Vagnoman als Einwechselspieler einen Treffer vorbereitet.