HSV hat mehrere Spieler im Visier. Hecking öffnet Pollersbeck die Tür. Boldt hat keine Angst vor Nichtaufstieg, Hoffmann widerspricht.
Die HSV-News am Montag, den 6. Januar 2020:
- Pyro-Eklat beim Derby: Gericht tagt am 17. Januar
- Boldt lächelt die Transferfrage weg
- Hecking: HSV hat mehrere Spieler im Visier
- Boldt hat keine Angst vor Nichtaufstieg, Hoffmann widerspricht
- Hecking: 17 Teams würden mit uns tauschen
- HSV-Trainer öffnet Pollersbeck die Tür
- Hecking testet drei U-19-Talente
- HSV-Coach gesteht Profis Übergewicht zu
Pyro-Eklat beim Derby: Gericht tagt am 17. Januar
Das DFB-Sportgericht verhandelt am 17. Januar die Folgen des von heftigem Pyro-Einsatzes überschatteten Zweitliga-Derbys in Hamburg am 16. September. Die mündliche Verhandlung mit dem Vorsitzenden Richter Hans E. Lorenz beginnt um 11 Uhr. Der HSV und der FC St. Pauli hatten Einspruch gegen die hohen Geldstrafen eingelegt. Als Wiederholungstäter waren der HSV im Einzelrichterverfahren zu 200.000 Euro und St. Pauli zu 120.000 Euro Strafe verurteilt worden.
Der DFB-Kontrollausschuss hatte sogar eine Geldbuße von 250.000 Euro beziehungsweise 180.000 Euro beantragt. Mündlich ist dem HSV bereits eine weitere Reduzierung der Strafe zugesichert worden.
HSV-Transfers? Boldt übt sich in Humor
Es ist die aktuell spannendste Frage beim HSV: Kommt noch ein Neuzugang im Winter? Einer, der darauf eine Antwort wissen müsste, ist Sportvorstand Jonas Boldt. Doch der in einem feinen Zwirn gekleidete Manager ließ sich beim Abendblatt-Neujahrsempfang nicht aus der Reserve locken. Konfrontiert mit der Frage, ob im Januar noch ein neuer Spieler kommen werde, reagierte Boldt einsilbig bis schroff.
„Herr Hoffmann kommt heute auch noch", sagte Boldt und ergänzte augenzwinkernd, dass dieser allerdings auf dem Rasen nicht zum Einsatz kommen werde.
Hecking zu Transfers: HSV prüft mehrere Optionen
Parallel äußerte sich auch Dieter Hecking im Volkspark zu den geplanten Transferaktivitäten des HSV – und der Trainer ging dabei mehr ins Detail. „Wir prüfen verschiedene Optionen. Es kann sein, dass wir etwas machen, vielleicht machen wir aber auch nichts", sagte er nach dem Trainingsauftakt des Zweitligisten.
Hecking beobachtet die Diskussionen über potenzielle Neuzugänge entspannt, weil er eine "sehr gute Mannschaft" habe, die zu Recht auf Platz zwei stehe und sich vor keiner anderen Mannschaft verstecken brauche.“
Boldt hätte keine Angst vor Nichtaufstieg
Auch wenn längst bekannt ist, dass die Hamburger noch einen Rechtsverteidiger und möglicherweise auch einen neuen Stürmer verpflichten wollen, wollte Boldt diese Pläne vor der Kamera nicht bestätigen. „Ich weiß nicht, ob das das Ziel ist. Wir haben alle in Hamburg ein gemeinsames Ziel und daran arbeiten wir", sagte er.
Gemeint ist natürlich der angestrebte Aufstieg im Mai dieses Jahres. Aber selbst wenn dieses Ziel nicht erreicht werde, habe Boldt „keine Angst“ vor einem weiteren Jahr in Liga zwei.
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Hoffmanns HSV-Ziele: Aufstieg und Derbysieg
Clubboss Bernd Hoffmann, der ebenfalls beim Neujahrsempfang anwesend war, will sich mit diesem Szenario allerdings gedanklich nicht länger aufhalten. „Damit beschäftigen wir uns gar nicht, weil wir am 17. Mai den Aufstieg feiern wollen", sagte der Vorstandschef mit einem breiten Grinsen.
Auf dem Weg ins Fußball-Oberhaus verspricht Hoffmann den HSV-Fans sogar einen Derbysieg gegen den Stadtrivalen FC St. Pauli. „Ich hoffe auf einen knappen Sieg für uns.“ Aufstieg und Derbysieg in einem Jahr? Der HSV scheint sich ambitionierte Ziele für das Jahr 2020 gesetzt zu geben.
Hecking: 17 Teams würden mit uns tauschen
Obwohl der HSV in der Tabelle auf Rang zwei und damit einem direkten Aufstiegsplatz steht, fällt in Hamburg häufig das Wort Krise. Der Grund liegt auf der Hand: Aus den vergangenen sieben Spielen holte der Club nur sieben Punkte (vier Unentschieden, zwei Niederlagen und ein Sieg) – zu wenig für die eigenen Ansprüche. Dennoch mahnt Trainer Hecking zur Ruhe. „Wir brauchen uns nicht nervös machen. Die anderen Mannschaften sind kein Deut besser als wir", sagte er.
Der HSV-Coach gibt zwar zu, zum jetzigen Zeitpunkt gerne "drei bis vier Punkte mehr" gehabt haben zu wollen, sagt aber auch: „17 Mannschaften würden gerne mit uns tauschen.“
Hecking macht Pollersbeck neue Hoffnung
Julian Pollersbeck will den HSV verlassen. Das Problem ist nur, dass der Torhüter momentan keinen interessierten Verein vorweisen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Hamburger eine Ablöse für den bisherigen Tribünenstammgast erhoffen. Beide Seiten müssen sich daher zunehmend mit dem Gedanken beschäftigen, bis zum Sommer weiter zusammenzuarbeiten.
Und hierfür öffnet Trainer Dieter Hecking seinem Schützling die Tür. "Julian hat alle Chancen, sich in der Hierarchie da hinzuarbeiten, wo er gerne hin möchte", sagte der Coach. Kann Pollersbeck also doch wieder die Nummer eins beim HSV werden? Wohl eher nicht, denn Hecking ist mit Stammkeeper Daniel Heuer Fernandes hochzufrieden: "Daniel hat es in der Hinrunde sehr gut gemacht, auch wenn er in keiner Rangliste aufgetaucht ist."
Für Pollersbeck bleibt zumindest die Aussicht, sich den Status der Nummer zwei von Konkurrent Tom Mickel zu erkämpfen und auf der Ersatzbank Platz zu nehmen. Wirklich zufriedenstellen wird den U-21-Europameister diese Perspektive allerdings nicht.
Der Trainingsauftakt des HSV in Bildern:
Trainingsauftakt beim HSV mit drei Talenten
Hecking zieht drei Talente zu den Profis hoch
Mit 24 Spielern startete der HSV am Vormittag in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Kapitän Aaron Hunt trat nach seinem Bänderriss noch kürzer und trainierte individuell. Er soll erst im Trainingslager an der portugiesischen Algarve wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
Mit dabei waren dafür drei Talente aus der U19: Die zentralen Mittelfeldspieler Anssi Suhonen (18/Finnland) und Jonah Fabisch (18) sowie Linksverteidiger Travian Sousa (18/USA). Schon in der Vergangenheit durften alle drei hin und wieder bei den Profis reinschnuppern, nun sollen die komplette Vorbereitung absolvieren.
HSV-Coach gesteht Profis Übergewicht zu
Nach der zweiwöchigen Weihnachtspause befand sich nicht jeder Spieler in körperlich bester Verfassung. Für Hecking stellte dieser Umstand aber kein Problem dar. Im Gegenteil: Er wollte sogar, dass seine Profis die freie Zeit in vollen Zügen genießen.
„Es ging nicht darum, wer jetzt das eine oder andere Kilo zu viel drauf hat. Die Spieler sollten leben, feiern und trinken. Denn jetzt wird den Spielern dreieinhalb Wochen alles abverlangt“, sagte der Coach im Hinblick auf ein hartes Trainingslager.