Club akzeptiert Strafe nicht. Stadtderby terminiert. Kommt ein Stürmer von Schalke? Fans atmen auf: HSV bekommt viele Sonnabend-Spiele.

Die HSV-News am Freitag, den 20. Dezember 2019:

Pyro-Strafe vom Derby deutlich reduziert

Der DFB hat die Pyrotechnik-Strafe für den HSV wegen der Vorfälle beim Stadtderby (0:2) reduziert. Wie der Verband mitteilte, soll der Club nun eine Rechnung in Höhe von 200.000 Euro begleichen, weil die eigenen Fans mehrfach Pyrotechnik zündeten. Ursprünglich hatte der Kontrollausschuss eine Rekord-Geldstrafe in Höhe von 250.000 Euro beantragt, wogegen der HSV Einspruch erhob.

Nach Abendblatt-Informationen hat der Verband dem HSV mündlich bereits eine weitere Reduzierung der Geldstrafe um mehrere Tausend Euro zugesichert. Doch auch die neu aufgerufene Summe ist der HSV noch nicht bereit zu bezahlen. St. Pauli soll derweil 120.000 Euro statt der bisher aufgerufenen 180.000 Euro bezahlen. Der Kiezclub hat noch bis Montag Zeit, über einen Protest zu entscheiden.

Währenddessen bereitet Drittligist Carl Zeiss Jena eine Klage gegen den DFB vor einem Zivilgericht vor. Anstoß des Vorgangs ist eine im Oktober ausgesprochene Geldstrafe in Höhe von 24.900 Euro, gegen die Jena auf Verbandsebene vergeblich vorgegangen war. Wie das Abendblatt erfuhr, hat Jena am Tag des Abendblatt-Berichts über die Pyro-Strategie des HSV Clubboss Bernd Hoffmann kontaktiert, und dabei den Hamburgern angeboten, sich der Klage anzuschließen. Eine Entscheidung darüber ist noch nicht gefallen.

Stadtderby HSV vs. St. Pauli terminiert

HSV-Fans sollten sich Sonnabend, den 22. Februar, dick im Kalender markieren. Denn an dem Tag steigt das Stadtderby gegen den FC St. Pauli im Volksparkstadion. Das hat die DFL am heutigen Freitag bekannt gegeben. Für den HSV ist dieser Termin die Chance, Revanche für die schmerzhafte Derbyniederlage im Hinspiel am Millerntor (0:2) zu nehmen.

Die Bilder des Derby-Hinspiels:

Pyro und zwei Tore – FC St. Pauli schlägt den HSV

HSV-Kapitän Rick van Drongelen ist bedient: Der FC St. Pauli siegt mit  2:0 im Stadtderby.
HSV-Kapitän Rick van Drongelen ist bedient: Der FC St. Pauli siegt mit 2:0 im Stadtderby. © Witters
St. Pauli jubelt über das 1:0: Torschütze Diamantakos lässt die Muskeln spielen.
St. Pauli jubelt über das 1:0: Torschütze Diamantakos lässt die Muskeln spielen. © Witters
Rick van Drongelen unterlief ein unglückliches Eigentor zum 2:0 für St. Pauli.
Rick van Drongelen unterlief ein unglückliches Eigentor zum 2:0 für St. Pauli. © Witters
Kurz vor der Pause erzielte Hinterseer den mutmaßlichen Ausgleich für den HSV. Doch der Treffer zählte nicht, weil der Ball beim Abspiel Jattas im Toraus gewesen sein soll.
Kurz vor der Pause erzielte Hinterseer den mutmaßlichen Ausgleich für den HSV. Doch der Treffer zählte nicht, weil der Ball beim Abspiel Jattas im Toraus gewesen sein soll. © Witters
Manche können es einfach nicht lassen: Der Anpfiff der zweiten Hälfte verzögerte sich wegen der Pyro-Inszenierung der Ultras auf beiden Seiten.
Manche können es einfach nicht lassen: Der Anpfiff der zweiten Hälfte verzögerte sich wegen der Pyro-Inszenierung der Ultras auf beiden Seiten. © Witters
Die Rechnung für diese Clowns zahlen mal wieder die Vereine.
Die Rechnung für diese Clowns zahlen mal wieder die Vereine. © Witters
Der FC St. Pauli war viel aggressiver und handlungsschneller als der HSV.
Der FC St. Pauli war viel aggressiver und handlungsschneller als der HSV. © Witters
Hecking schimpfte an der Seitenlinie über das Gegentor und korrigierte anschließend einiges an der Grundordnung seines Teams.
Hecking schimpfte an der Seitenlinie über das Gegentor und korrigierte anschließend einiges an der Grundordnung seines Teams. © Witters
Knoll räumt HSV-Spielmacher Kittel unsanft ab.
Knoll räumt HSV-Spielmacher Kittel unsanft ab. © Witters
Dieses Bild täuscht: Tim Leibold und der HSV waren in der ersten Halbzeit meistens einen Schritt zu spät gegen Finn Ole Becker und St. Pauli.
Dieses Bild täuscht: Tim Leibold und der HSV waren in der ersten Halbzeit meistens einen Schritt zu spät gegen Finn Ole Becker und St. Pauli. © imago / MIS
Duell der Topsprinter Conteh gegen Narey.
Duell der Topsprinter Conteh gegen Narey. © Witters
Youngster Vagnoman ersetzte den schwer verletzten Gyamerah rechts hinten in der Viererkette.
Youngster Vagnoman ersetzte den schwer verletzten Gyamerah rechts hinten in der Viererkette. © Witters
Dadurch konnte Rechtsaußen Narey, der im Vorfeld von einigen als Rechtsverteidiger gehandelt worden war, auf seiner Stammposition bleiben.
Dadurch konnte Rechtsaußen Narey, der im Vorfeld von einigen als Rechtsverteidiger gehandelt worden war, auf seiner Stammposition bleiben. © imago / Beautiful Sports
HSV-Keeper Heuer Fernandes bekam in der Anfangsphase mehr zu tun als ihm lieb war.
HSV-Keeper Heuer Fernandes bekam in der Anfangsphase mehr zu tun als ihm lieb war. © Witters
HSV-Profi Bakery Jatta wurde von den St.-Pauli-Fans mit Respekt empfangen. Auf dem Platz fand er kaum statt.
HSV-Profi Bakery Jatta wurde von den St.-Pauli-Fans mit Respekt empfangen. Auf dem Platz fand er kaum statt. © Witters
Adrian Fein war der beste HSVer in einer schwachen ersten Hälfte aus Sicht der Gäste.
Adrian Fein war der beste HSVer in einer schwachen ersten Hälfte aus Sicht der Gäste. © imago / Beautiful Sports
St. Paulis Knoll im Duell der Mittelfeldarbeiter mit Kinsombi.
St. Paulis Knoll im Duell der Mittelfeldarbeiter mit Kinsombi. © Witters
Tolle Geste: Die HSV-Profis wärmten sich geschlossen im Trikot des schwer verletzten Jan Gyamerah auf.
Tolle Geste: Die HSV-Profis wärmten sich geschlossen im Trikot des schwer verletzten Jan Gyamerah auf. © Witters
St. Paulis Kultfan, Schauspieler Axel Prahl (an der Seite von Geschäftsführer Andreas Rettig), ließ sich das Hamburger Stadtderby nicht entgehen.
St. Paulis Kultfan, Schauspieler Axel Prahl (an der Seite von Geschäftsführer Andreas Rettig), ließ sich das Hamburger Stadtderby nicht entgehen. © Witters
Anders als im Vorfahr verlief die Anfahrt des HSV-Mannschaftsbusses am Millerntor diesmal relativ friedlich.
Anders als im Vorfahr verlief die Anfahrt des HSV-Mannschaftsbusses am Millerntor diesmal relativ friedlich. © Witters
Auch der Einlass der rivalisierenden Fanlager verlief friedlich.
Auch der Einlass der rivalisierenden Fanlager verlief friedlich. © Witters
3000 HSV-Fans beteiligten sich am Derbymarsch durch den Schanzenpark bis zum Millerntor-Stadion.
3000 HSV-Fans beteiligten sich am Derbymarsch durch den Schanzenpark bis zum Millerntor-Stadion. © dpa
Unmittelbar vor der Ankunft am Stadion musste der Marsch ein zweites Mal gestoppt werden.
Unmittelbar vor der Ankunft am Stadion musste der Marsch ein zweites Mal gestoppt werden. © dpa
Der Grund war ein Rauchtopf.
Der Grund war ein Rauchtopf. © dpa
Der Fanmarsch begann um 17.35 Uhr mit rund 1500 HSV-Anhängern im Schanzenpark.
Der Fanmarsch begann um 17.35 Uhr mit rund 1500 HSV-Anhängern im Schanzenpark. © dpa
Die Polizei setzte Kameras ein, um mögliche Straftäter zu überführen. Die Stimmung blieb friedlich.
Die Polizei setzte Kameras ein, um mögliche Straftäter zu überführen. Die Stimmung blieb friedlich. © dpa
3000 HSV-Fans ziehen bei ihrem Marsch zum Millerntor-Stadion über die Karolinenstraße. Die Polizei rüstete sich mit Wasserwerfern, die aber nicht zum Einsatz kamen.
3000 HSV-Fans ziehen bei ihrem Marsch zum Millerntor-Stadion über die Karolinenstraße. Die Polizei rüstete sich mit Wasserwerfern, die aber nicht zum Einsatz kamen. © dpa
Während des rund 50-minütigen HSV-Fanmarsches waren mehrere Straßen im Karoviertel gesperrt.
Während des rund 50-minütigen HSV-Fanmarsches waren mehrere Straßen im Karoviertel gesperrt. © dpa
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HSV tritt am Montag in Stuttgart an

Auch die weiteren Partien vom 22. bis 28. Spieltag sind terminiert worden: In diesem Zeitraum muss der HSV fünfmal an einem bei Fans beliebten Sonnabend sowie jeweils einmal an einem Freitag und einem Montag antreten. Das Nordderby bei Bundesliga-Absteiger Hannover 96 findet an einem Sonnabend (15. Februar) statt.

Ende März beziehungsweise Anfang April kommt es dann zu zwei womöglich richtungweisenden Spielen um den Aufstieg. Zunächst empfangen die Hamburger am 21. März (Sonnabend) den aktuellen Tabellenführer Arminia Bielefeld. Nach der Länderspielpause (Testpiele gegen Spanien, 26. März, und Italien, 31. März) gastiert der HSV am Montag, den 6. April, beim momentan ärgsten Verfolger VfB Stuttgart.

Die HSV-Partien bis zum 28. Spieltag:

  • 18. Spieltag (Sa, 21.12.): Darmstadt – HSV
  • 19. Spieltag (Do, 30.1.): HSV – Nürnberg
  • 20. Spieltag (Mo, 3.2.): Bochum – HSV
  • 21. Spieltag (Sa, 8.2.): HSV – Karlsruhe
  • 22. Spieltag (Sa, 15.2.): Hannover – HSV
  • 23. Spieltag (Sa, 22.2.): HSV – St. Pauli
  • 24. Spieltag (Sa, 29.2.): Aue – HSV
  • 25. Spieltag (Sa, 7.3.): HSV – Regensburg
  • 26. Spieltag (Fr, 13.3.): Fürth – HSV
  • 27. Spieltag (Sa, 21.3.): HSV – Bielefeld
  • 28. Spieltag (Mo, 6.4.): Stuttgart – HSV

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Mit Jung, Fein und Kittel im Zentrum?

Nach der Verletzung von Kapitän Aaron Hunt sollen diesmal Sonny Kittel und Adrian Fein für die spielerischen Glanzpunkte sorgen. Beim heutigen Abschlusstraining testete Trainer Hecking beide Profis gemeinsam im Zentrum der vermeintlichen A-Elf, hinter ihnen verteidigte erneut Gideon Jung auf der Sechs.

Die voraussichtliche Aufstellung des HSV: Heuer Fernandes – Narey, Letschert, Ewerton, Leibold – Jung – Fein, Kittel – Harnik, Hinterseer, Jatta.

Schalke-Stürmer auf dem HSV-Wunschzettel?

Leiht der HSV im Winter einen Stürmer von Schalke 04 aus? Laut der "Bild" sollen die Hamburger an Steven Skrzybski interessiert sein. Der 27-Jährige ist bei den Königsblauen nur Reservist und kennt die Zweite Liga aus seiner Zeit bei Union Berlin. Doch Vorsicht, die Konkurrenz unter den Erst- und Zweitligisten ist groß. Lesen Sie hier alle Hintergründe über das HSV-Werben um Schalkes Skrzybski.

Trennt sich Stuttgart von Trainer Walter?

Tim Walter soll beim VfB Stuttgart keine Zukunft mehr haben.
Tim Walter soll beim VfB Stuttgart keine Zukunft mehr haben. © Alexander Scheuber/Bongarts/Getty Images

Nicht nur der HSV kann Trainerentlassung. Auch beim Ligarivalen VfB Stuttgart brodelt es derzeit gewaltig. Ausgestattet mit dem größten Etat der Liga (37 Millionen Euro) hinkt der Bundesliga-Absteiger als Tabellendritter den eigenen Erwartungen hinterher. Weil die Clubbosse den Aufstieg gefährdet sehen, soll Trainer Tim Walter (44) laut "Sport1" nun vor dem Aus stehen – und zwar unabhängig vom Ausgang der Partie am Sonnabend bei Hannover 96. Der "Kicker" nennt bereits Markus Anfang oder Sandro Schwarz als mögliche Nachfolger.

Was Hecking von Darmstadt erwartet

Das Hinspiel war Dieter Heckings Debüt auf der Trainerbank des HSV. Kapitän Aaron Hunt rettete den Einstand seines Trainers mit seinem verwandelten Elfmeter in der achten Minute der Nachspielzeit zum 1:1 gegen Darmstadt. Vier Monate später treffen die Hamburger nun erneut auf die Lilien.

„Im Vergleich zum Hinspiel haben sie gar nicht viel geändert. Sie verstehen es nach wie vor taktisch sehr, sehr gut, die Räume zuzustellen und lange Bälle auf Stürmer Dursun zu spielen. Diese Spielweise haben sie total verinnerlicht", sagt Hecking, der aber auch beteuert, dass der HSV über den Ausgang der Partie entscheidet. „Es wird an uns liegen."

Mit Spielfreude will sich der Club klare Torchancen erspielen und die Auswärtsflaute von sieben sieglosen Spielen endlich beenden. „Wir brauchen hohes Spieltempo", fordert Hecking. Dann würde der Verein auch das erste Etappenziel auf dem Weg zurück in die Bundesliga erfüllen. „Das Ziel ist es, dass wir uns mit einem Dreier auf einem Aufstiegsplatz in die Winterpause verabschieden.“

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Hecking: Jetzt beginnt die entscheidende Phase

Nach nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Ligaspielen wächst der Druck auf den HSV. Trainer Hecking mahnt dennoch dazu, die Ergebniskrise nicht allzu kritisch zu bewerten, und hebt zumindest öffentlich das Positive hervor. „Wir haben die Phase ganz gut überstanden, weil uns keiner überholt hat und auch keiner davongezogen ist. Wir haben den zweiten Platz behauptet."

Mit dem Rückrundenauftakt in Darmstadt gehe es nun erst richtig los. „Ab jetzt beginnt die entscheidende Phase. Bislang war alles Vorgeplänkel. Es ging darum, sich in eine gute Position zu spielen, und die haben wir. Aus dieser starken Position, die hätte besser sein können, müssen wir nun etwas noch Besseres machen", sagt Hecking. Sein Schlusswort: „Und damit fangen wir in Darmstadt an."