Regensburg. Von Heuer Fernandes bis Hinterseer: viele Schwachstellen beim HSV. Aber ein Teenager kickte wie ein alter Hase. Die Einzelkritik.

Angstgegner für den HSV? Wo gibt es die denn? Ja, der Jahn aus Regensburg ist so ein Verein. Die Oberpfälzer haben mit zwei Siegen in der Saison 2018/2019 und jetzt einem Unentschieden eine hervorragende Bilanz gegen den Aufstiegsaspiranten zur Bundesliga, den "großen" Hamburger SV.

Das 2:2 war aus HSV-Sicht aber unnötig, denn die innerhalb von zwei Minuten herausgespielte Führung im Auswärtsspiel am Sonnabend hätte verteidigt werden können. Das sahen auch Trainer Dieter Hecking und Kapitän Aaron Hunt so. Die Einzelkritik des Hamburger Abendblatts:

Heuer Fernandes: Sein krasser Fehler vor dem 0:1 war der Tiefpunkt der schlechtesten HSV-Halbzeit dieser Saison. Konnte den Aussetzer nicht wieder gut machen.

Vagnoman: Der 18 Jahre alte Teenager trat wie ein alter Hase auf. Stark!

Jung (bis 78.): Kämpfte sich in die Partie. Mehr war an diesem Tag, an dem er auch noch angeschlagen raus musste, nicht drin.

Letschert (ab 78.): Welkom! Stand nach seiner langen Verletzung gerade einmal drei Minuten auf dem Platz, um erstmal in höchster Not zu retten.

Van Drongelen: Nach seinem Feinschmecker-Auftritt gegen Aue diesmal nur Hausmannskost. Vor dem 2:2 galt zudem die Devise: Viele Köche verderben den Brei.

Leibold: Nach seinem furiosen Saisonstart wird es nach einigen wechselhaften Spielen Zeit, dass er wieder aus dem Modus „Solide“ herausfindet.

Fein: Er ist ein herausragender Fußballer! Schade nur, dass der frühere Regensburger das ausgerechnet in der alten Heimat nicht zeigen konnte.

Harnik: Hätte seinen rabenschwarzen Tag in der 62. Minute rosarot vergolden können, wenn er in seiner besten Aktion des Tages neben statt an den Pfosten geköpft hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette.

Hunt: Lange Zeit wollte dem Kapitän so gar nichts gelingen. Ließ den Kopf nicht hängen, übernahm das Ruder und steuerte den Dampfer HSV auf Kurs - am Ende immerhin auf Kurs Unentschieden.

Dudziak (bis 67.): Auf niedrigem Niveau einer der besten Hamburger. Warum ausgerechnet er raus musste, bleibt das gut gehütete Geheimnis des Trainers.

Kinsombi (ab 67.): Brauchte nur fünf Minuten, um zu beweisen, dass der Trainer immer recht hat. Läutete die Schlussoffensive mit der Vorarbeit zur Vorarbeit zum wichtigen 1:1 ein. Am Ende blieb es beim Punkt.

Kittel (bis 86.): Definitiv der beste Hamburger. Wurde von seinen Nebenleuten alleine gelassen.

Jatta (ab 86.): Wenn er schießen könnte, hätte er Sekunden nach seiner Einwechslung zum gefeierten Helden werden können.

Hinterseer: Wirkte fast so, als wäre er am Vorabend aus dem Mannschaftshotel ausgebüxt und hätte einen Abstecher auf das Oktoberfest gewagt. Komplett neben der Spur, ehe er am Ende plötzlich doch das Gaspedal fand, auf die Überholspur wechselte und zumindest den Treffer zum 1:1 vorbereitete. Prost.

Regensburg vs. HSV