Lasogga wendet sich an die Fans. HSV gehen rund 13,5 Millionen TV-Gelder durch die Lappen. Termin für Pokal-Auslosung steht.
Die HSV-News am Dienstag, den 21. Mai 2019:
- HSV II erhält neuen Trainer
- Lasogga zieht mit Abschiedsgruß nach
- Termin für Pokal-Auslosung steht
- Nicht-Aufstieg kostet TV-Millionen
- Mathenia geht diesmal in Liga zwei
- Paderborn adapiert HSV-Schlager
- HSV verschiebt Kilian und Goebbels
- Müssen 50 HSV-Mitarbeiter gehen?
- Sandhausen huldigt Diekmeier
Trainerwechsel bei HSV II: Drews ersetzt Weiß
Vier Tage nach Verkündung der Trennung von Hannes Wolf wechselt der HSV auch den Trainer der zweiten Mannschaft aus. Zur neuen Regionalligasaison übernimmt Hannes Drews das U-21-Team von Steffen Weiß. Sportvorstand Ralf Becker kennt Drews (37) noch aus der gemeinsamen Zeit bei Holstein Kiel, für den Drews sechs Jahre lang im Nachwuchsbereich gearbeitet hat, bevor er im September 2017 Cheftrainer von Erzgebirge Aue wurde. Drews' Vertrag bei dem Zweitligisten wurde im Sommer vergangenen Jahres nach der erfolgreichen Relegation auf seinen eigenen Wunsch hin aufgelöst.
"Wir freuen uns, dass wir mit Hannes Drews einen Fußballlehrer als Cheftrainer für unsere U21 verpflichten konnten, der sowohl die Ausbildungsarbeit innerhalb eines Nachwuchsleistungszentrums kennt als auch die Anforderungen im Lizenzbereich aus eigener Erfahrung einschätzen kann", sagte Sebastian Harms, sportlicher Leiter des HSV-Nachwuchsleistungszentrums. Drews, der aus Neumünster stammt, erhält einen Vertrag bis 2021.
Vorgänger Weiß (30) war im März vergangenen Jahres vom U-16-Assistenzcoach zum Nachfolger von Christian Titz befördert worden, der seinerseits die Profis übernahm. In der abgelaufenen Saison führte Weiß den HSV II auf Platz sieben der Regionalliga Nord. Sein Vertrag beim HSV, für den er seit 2016 tätig war, galt unbefristet. Möglicherweise führt ihn sein Weg nach England. Kürzlich stattete Weiß dem Londoner Zweitligisten Brentford einen Besuch ab.
Lasogga verabschiedet sich von den Fans
Am Montag hatte sich Pierre-Michel Lasogga unter Tränen aus dem Volkspark verabschiedet und mit feuchten Augen noch letzte Autogramme geschrieben. Am Dienstag hatte sich der Stürmer offenbar wieder gesammelt, um es den anderen Publikumslieblingen Fiete Arp und Lewis Holtby gleichzutun und sich mit eigenen Worten über die Sozialen Medien von den Fans zu verabschieden.
"Nach gut sechs Jahren ist der Tag des Abschieds gekommen", schrieb der 28-Jährige bei Instagram an die HSV-Fans gerichtet. "Was bleibt, sind auf der einen Seite unvergessene Siege und Momente, an denen wir am Boden lagen und doch wieder alle zusammen aufgestanden sind", fuhr Lasogga fort.
Andererseits habe er auch "nicht immer so schöne Zeiten" erlebt, die er und der Verein mit der "niemals endenden Unterstützung" der Fans oft gemeistert hätten. "Dieser außergewöhnliche Verein mit seinen positiven und ganz besonderen Fans wird immer Teil meines Herzens, meines Lebens und meiner Erinnerungen bleiben", schrieb Lasogga. "Ich hoffe, dass ihr mich auch nicht so schnell vergesst."
Lasogga war 2013 von Hertha BSC zunächst auf Leihbasis zum HSV gekommen, später wurde er für rund 8,5 Millionen Euro fest verpflichtet. In fünf Jahren – in der Saison 2017/18 wurde Lasogga an Leeds United verliehen – erzielte der Stürmer für den HSV 49 Tore in 138 Pflichtspielen. Darunter das Tor zum Klassenerhalt beim 1:1 in der Relegation 2014 gegen Fürth.
Mit dem verpassten Wiederaufstieg war klar, dass der Topverdiener nicht im Volkspark zu halten sein würde. Seinen Beitrag, der unmittelbar nach Veröffentlichung bereits mehr als 5000 Reaktionen hervorrief, schloss Lasogga mit den emotionalen Worten: "Also wie sagt man so schön in Hamburg: Tschüss, ihr werdet mir Fehlen! Nur der HSV."
HSV-Pokallos wird am 15. Juni gezogen
Noch steht der Terminplan für die Sommervorbereitung auf wackligen Beinen, aber zumindest dieses Datum können sich die HSV-Fans schon einmal fix notieren: Am Sonnabend, den 15. Juni wird die erste Runde im DFB-Pokal ausgelost.
Die Zeremonie im Dortmunder DFB-Museum wird live in der ARD-"Sportschau" übertragen. Als Vierter der Zweiten Liga wird sich die HSV-Kugel im ersten der zwei Lostöpfe befinden.
Dadurch sind Duelle gegen die letzten vier Teams der abgelaufenen Zweitligarunde (Sandhausen, Ingolstadt, Magdeburg, Duisburg) sowie die vier besten Drittligisten (Osnabrück, KSC, Wehen, Halle) oder einen der 24 Landespokalsieger möglich.
Ausgetragen wird die erste Runde zwischen dem 9. und 12. August. Die exakte Terminierung nimmt der DFB dann zehn bis zwölf Tage nach der Auslosung vor. Die Losfee muss indes noch gefunden werden.
Fest steht schon jetzt: Der HSV spielt in jedem Fall auswärts. Dennoch gibt es einen Vorteil: Durch den Zweitliga-Start am 26. Juli wird sich der HSV dann bereits im Wettkampf-Modus befinden.
13,5 Millionen gehen durch die TV-Lappen
Mit der Abschlusstabelle stehen auch die Beträge der Fernsehgelder für die kommende Spielzeit fest, die jedem Verein von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gezahlt werden.
Im TV-Ranking belegt der HSV den 20. Platz, was trotz des verpassten Wiederaufstiegs Einnahmen in Höhe von knapp 21,5 Millionen Euro bedeuten. Im Falle eines Aufstiegs hätte der ehemalige Bundesliga-Dino in der nächsten Spielzeit rund 35 Millionen Euro eingenommen.
Zum Vergleich: Der Bundesliga-15. FC Augsburg kann für die kommende Saison etwas mehr als 43,3 Millionen Euro einkalkulieren. Stadtrivale St. Pauli kassiert 10,90 Millionen Euro.
Die Fernsehgeldtabelle setzt sich aus den Platzierungen der Clubs in den ersten beiden Ligen zusammen, die seit der Saison 2014/2015 erreicht wurden. Insgesamt schüttet die DFL in der Saison 2019/20 an die 36 Clubs 1,16 Milliarden Euro aus.
Die Ausschüttungsbeträge werden anhand eines Vier-Säulen-Modells (Fünf-Jahres-Wertung, Sportliche Nachhaltigkeit, Nachwuchsförderung, Wettbewerb) ermittelt.
Interessant: In der Unterkategorie "Nachhaltigkeit", die in einer 20-Jahres-Betrachtung den langfristigen Beitrag eines Clubs zur Entwicklung der Bundesliga und Zweiten Liga honoriert, wird der HSV mit einem Einzelbetrag von 2,67 Millionen Euro noch auf Rang acht gelistet.
Mathenia geht mit in die Zweite Liga
Den HSV hatte Christian Mathenia nach dem Abstieg aus der Bundesliga verlassen. Nach dem abermaligen Niedergang mit dem 1. FC Nürnberg wählt der Torhüter diesmal einen anderen Weg und bleibt den Franken auch in der Zweiten Liga treu.
Am Dienstag verlängerte Mathenia seinen ursprünglich bis 2021 datierten Vertrag vorzeitig bis zum Jahr 2024. "Christian hatte verschiedene lukrative Anfragen von anderen Vereinen, doch unseren Kaderplanern ist es gelungen, ihn von der vielversprechenden Perspektive beim FCN zu überzeugen", sagte Sportvorstand Robert Palikuca.
Mathenia äußerte: "Auch wenn sportlich nicht alles aufgegangen ist, habe ich im vergangenen Jahr gelernt, dass dieser Verein und seine Fans etwas ganz Besonderes sind. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier schon bald wieder einen gemeinsamen Grund zum Feiern haben werden."
In Hamburg hatte Mathenia seinen Stammplatz am Ende der Abstiegssaison an Julian Pollersbeck verloren. In Nürnberg gehörte er in dieser Saison dagegen zu den Leistungsträgern. Nun soll der 27-Jährige bei der Rückkehr in die erste Liga mithelfen.
Die HSV-Profis in der Saisonkritik
Für Mathenia hatte der HSV im vergangenen Sommer rund 500.000 Euro Ablöse kassiert. Vor dem Wechsel hatte er noch seinen Berater gewechselt. In der kommenden Runde könnte es für den Schlussmann nun zu einem ersten Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen aus Hamburg kommen.
Der HSV im Saisonfinale gegen Duisburg:
Saisonfinale gegen Duisburg: das "Trauerspiel" des HSV
Paderborn feiert mit altem HSV-Song
Apropos Zweite Liga: Durch den Abstieg in der vergangenen Saison hatte sich auch ein eigentlicher Dauerbrenner unter den Fangesängen erübrigt. Die Zeilen "Sechsmal Deutscher Meister, dreimal Pokalsieger, immer Erste Liga – HSV!" besitzen in der Form keine Gültigkeit mehr.
Was manchen Hamburger Anhänger ob des Verlusts des Liedguts ebenfalls (in den Ohren) schmerzen dürfte: Jetzt haben ausgerechnet die Spieler des SC Paderborn den Gassenhauer adapiert.
"Erste Bundesliga, Erste Bundesliga, Erste Bundesliga – Paderborn" intonierten die Ostwestfalen am Montagabend bei ihrer Aufstiegsfeier im Rathaus zur Melodie des "Twisted Sister"-Hits "We're not gonna take it".
Diese hatten zuvor zwar auch andere Fanszenen adapiert, doch richtig eingängig wurde es erst durch die Verwendung der HSV-Fans. Bleibt abzuwarten, wie lange dieser Text in Paderborn Bestand haben wird...
Kilian und Goebbels werden verschoben
Hannes Wolf hat sich am Montag im Volkspark verabschiedet, die Assistenten des Cheftrainers will der HSV aber offenbar behalten. In welcher Funktion die Co-Trainer André Kilian und Maik Goebbels weiterbeschäftigt werden, ist aber noch offen.
Kilian (Vertrag bis 2020) und der Belgier Goebbels (2022) waren noch auf Wunsch des Wolf-Vorgängers Christian Titz zum HSV geholt worden. Der neue Cheftrainer soll nun die Gelegenheit erhalten, ein eigenes Trainerteam zusammenzustellen.
Müssen 50 HSV-Mitarbeiter gehen?
Dass der HSV nach dem verpassten Wiederaufstieg sparen muss, ist ein offenes Geheimnis. Wie der Spiegel Online nun berichtet, drohen auch auf der Geschäftsstelle im Volksparkstadion Kürzungen. Demnach könnten im Sommer bis zu 50 Stellen gestrichen werden.
Sandhausen huldigt Dennis Diekmeier
Ein Tor blieb Dennis Diekmeier zwar bislang auch beim SV Sandhausen verwehrt, doch immerhin wurde die langjährige HSV-Größe auch in der Kurpfalz zum Dauerbrenner.
Nach seinem Wechsel in der Winterpause absolvierte der Außenverteidiger alle 16 Zweiligaspiele und bereitete dabei sechs Treffer vor. Ab dem 25. Spieltag führte Diekmeier Sandhausen sogar als Kapitän aufs Feld.
Kein Wunder also, dass sich der 29-Jährige auch in die Herzen der Fans gespielt hat. Diese empfingen die Mannschaft nach dem Klassenerhalt durch das 2:2 in Regensburg am Sonntag am Stadion und feierten dabei vor allem Diekmeier mit lautstarken Sprechchören.
Das rührte wiederum Diekmeiers Ehefrau Dana. "Da muss ich ja gleich weinen", schrieb die Spielerfrau zu dem entsprechenden Jubelvideo bei Instagram.