Schiedsrichter-Ansetzung als gutes Omen. Ex-Manager Diekhoff rückt in Beirat auf. Sakai dürfte HSV angeblich verlassen.
Die HSV-News am Donnerstag, den 9. Mai 2019:
- Cortus pfeift erneut HSV-Spiel gegen Paderborn
- Früherer HSV-Manager Diekhoff neues Beiratsmitglied
- "Kicker": HSV würde Sakai ziehen lassen
- Von Heesen: HSV-Trainerwechsel war unnötig
- HSV-II-Saisonfinale in Hannover um einen Tag vorverlegt
- HSV muss wohl Preis für Santos senken
- Paderborns Trainer Baumgart vor HSV-Duell entspannt
- "Fußballgott" Alexander Meier glaubt an HSV-Aufstieg
- Eintracht will Kaufoption für Kostic vorzeitig ziehen
- Beierlorzer scheidet als Wolf-Nachfolger aus
- Diekmeier könnte in Sandhausen zur Institution werden
Cortus leitet auch das Rückspiel des HSV gegen Paderborn
Schiedsrichter Benjamin Cortus (37) aus Röthenbach an der Pegnitz wird das Spitzenspiel der 2. Bundesliga zwischen dem Tabellenzweiten SC Paderborn und dem Tabellenvierten HSV am Sonntag (15.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) leiten. Diese Ansetzung gab der Deutsche Fußball-Bund bekannt.
Ein gutes Omen für den HSV? Cortus hatte im Dezember bereits das Hinspiel gepfiffen, das der HSV mit 1:0 gewann. Auch in den anderen drei Partien unter Cortus' Aufsicht blieb der HSV ungeschlagen (ein Sieg, zwei Unentschieden). Als Assistenten fungieren am Sonntag Lothar Ostheimer (Beratzhausen) und Robert Wessel (Berlin), 4. Offizieller ist Johann Pfeifer (Hameln).
Ehemaliger HSV-Manager Diekhoff rückt in Beirat auf
Der Beirat des HSV hat Hartmut Diekhoff (60) als fünftes Mitglied kooptiert. Der frühere Leichtathlet, Vereinsmitglied seit Geburt, war von 1988 bis 1990 Geschäftsführer der Amateursportabteilungen beim HSV und anschließend für eine Saison als Manager/Organisationschef der Fußball-Bundesligamannschaft tätig. Später wirkte er fast 25 Jahre als Abteilungsleiter für "Sport für Kinder". Wie seine Mutter "Trautel" wurde Diekhoff für seine Verdienste vom HSV mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
"Der Beirat freut sich sehr darüber, in Hartmut Diekhoff ein hochverdientes Mitglied mit jahrzehntelanger Geschichte im HSV für eine Mitarbeit im Beirat gewinnen zu können. Er wird mit seinem Wissen und seiner Erfahrung die von Sachlichkeit und hanseatischer Ruhe geprägte Arbeit des Beirats bereichern", heißt es auf der Vereinshomepage.
Der Beirat gilt als eine Art Aufsichtsrat des e.V. Er soll unter anderem das Präsidium beraten, darf dessen Kandidaten prüfen und vorschlagen, genehmigt den vom Präsidium aufzustellenden Haushaltsplan des Vereins und erteilt die Zustimmung zur Berufung von Aufsichtsratsmitgliedern der HSV Fußball AG.
Zu wenig Führungsqualität – HSV würde Sakai wohl abgeben
Der HSV ist offenbar bereit, Gotoku Sakai vorzeitig aus seinem bis 2020 gültigen Vertrag zu entlassen. Dem japanischen Rechtsverteidiger würden bei einem Angebot keine Steine in den Weg gelegt, schreibt der "Kicker" in seiner heutigen Ausgabe. Eine interne Analyse habe ergeben, dass Ex-Kapitän Sakai (28) ebenso wenig wie Lewis Holtby in der Lage ist, eine Führungsrolle in der Mannschaft zu übernehmen.
"Wir brauchen eine funktionierende Achse", wird Sportvorstand Ralf Becker in dem Bericht zitiert. Holtbys auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. Der frühere Nationalspieler wurde zudem suspendiert, nachdem er zunächst darum gebeten hatte, nicht zum Spitzenspiel bei Union Berlin antreten zu müssen.
Von Heesen kritisiert Wolfs Taktik
Ex-HSV-Star Thomas von Heesen ist von der Taktik von Trainer Hannes Wolf nicht überzeugt. "In der 2. Liga müssen Mannschaften wie Hamburg oder Köln immer mit zwei Spitzen spielen, du musst die Qualität auf den Platz bringen", sagte der 57-Jährige der "Neuen Westfälischen". Die Entlassung von Wolfs Vorgänger Christian Titz im vergangenen Herbst war aus von Heesens Sicht unnötig: "Titz hatte einen speziellen Spielstil, den hätte man aber auch ändern können."
Auch an der aktuellen Mannschaft übte von Heesen Kritik: Sie habe sich "viel zu selten stabil präsentiert. Es gibt keine Persönlichkeit, die das Spiel gestalten kann, wenn es kritisch wird – es ist keiner da, der den Hut aufhat. Holtby und Hunt könnten das, aber Holtby ist weg und Hunt zu oft verletzt." Dennoch sehe er die Chancen für das möglicherweise entscheidende Duell um den Aufstieg beim Tabellenzweiten SC Paderborn am Sonntag bei 50:50 – wobei der größere Druck beim Tabellenvierten HSV liege.
Thomas von Heesen kam 1980 vom SC Paderborn zum HSV und gewann in den folgenden 14 Jahren alle großen Titel mit den Hamburgern. 2014 kehrte er für ein halbes Jahr als Aufsichtsrat zum HSV zurück, vor einem Jahr wurde er kurzzeitig als sportlicher Berater des Clubs installiert.
Saisonfinale der U21 um einen Tag vorverlegt
Für den HSV II beginnt die Sommerpause einen Tag früher als geplant. In Absprache mit beiden Vereinen hat der Norddeutsche Fußball-Verband das Spiel der Regionalliga Nord bei der zweiten Mannschaft von Hannover 96 (U23) um einen Tag auf Sonnabend, den 19. Mai (13 Uhr) vorverlegt.
Der HSV liegt aktuell mit 45 Punkten auf dem achten Tabellenplatz, zwei Plätze und Punkte hinter dem Nachwuchsteam von Hannover.
HSV darf angeblich nur mit 13 Millionen für Santos rechnen
Douglas Santos (25) spielt beim HSV nicht nur auf dem Platz eine Schlüsselrolle. Der Brasilianer, vor knapp drei Jahren für 6,5 Millionen Euro von Atlético Mineiro aus Belo Horizonte gekommen, könnte durch einen vorzeitigen Wechsel im kommenden Sommer dem angeschlagenen Verein auch finanziell auf die Beine helfen.
Doch womöglich muss der HSV aus ebenjener Not heraus den Preis für seinen linken Verteidiger trotz Vertrags bis 2021 drastisch senken. Wie die Zeitschrift "Sport-Bild" berichtet, sei aktuell nur mit einer Ablöse von 13 Millionen Euro zu rechnen. Das wäre immerhin das Doppelte des Einkaufspreises, aber doch deutlich weniger als die erhofften 20 Millionen Euro.
Als möglicher Käufer gilt wie schon im vergangenen Sommer Bayer Leverkusen. Dort wurde zuletzt über einen Wechsel von Santos' Landsmann Wendell zu Atlético Madrid spekuliert. Santos selbst will im nächsten Jahr unbedingt wieder erstklassig spielen.
Paderborn: Baumgart verspürt keinen Aufstiegsdruck
Der SC Paderborn könnte mit einem Heimsieg gegen den HSV am Sonntag den Aufstiegstraum der Hamburger zerstören und die eigene Bundesligarückkehr perfekt machen – je nachdem, wie sich gleichzeitig Union Berlin gegen Magdeburg schlägt. Unter Druck sieht sich Paderborns Trainer Steffen Baumgart aber nicht. "Wir können gar nichts verlieren. Das Einzige, was passieren kann, wenn es nicht gut geht, ist, dass wir in der 2. Liga bleiben, aber trotzdem eine außergewöhnlich gute Saison gespielt haben", sagte Baumgart (47) der "Bild"-Zeitung.
Er war erst 2018 mit Paderborn aus der 3. Liga aufgestiegen. Dass seine Mannschaft dem HSV in dieser Saison zweimal unterlegen ist – 0:1 in der Hinrunde in Hamburg, 0:2 zu Hause im DFB-Pokal-Viertelfinale –, ändere an der Ausgangslage für den Tabellenzweiten nichts. Baumgart: "Wir konnten nie so unser Spiel durchsetzen wie in den anderen Spielen. Wir wissen, wie schwer es wird und worum es geht. Aber deswegen bereiten wir uns nicht anders als sonst vor."
Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten
Ihre letzten drei Heimspiele konnten die Ostwestfalen sicher gewinnen. Der HSV wartet dagegen bereits seit acht Pflichtspielen (inklusive DFB-Pokal) auf einen Sieg.
St.-Pauli-Stürmer Meier glaubt an HSV-Aufstieg
Wenn der "Fußballgott" es fügen könnte, bräuchte sich der HSV um den Aufstieg keine Sorgen zu machen. "Der HSV gewinnt in Paderborn und geht als Zweiter hoch", prophezeit St. Paulis Kultstürmer Alexander Meier. Gegen weitere Derbys sei zwar nichts einzuwenden – "aber der HSV gehört in die Bundesliga".
Der gebürtige Buchholzer Meier (36) spielte als Junior insgesamt fünf Jahre lang in Rothosen, feierte sein Bundesligadebüt aber 2002 beim Lokalrivalen St. Pauli. Bei seiner Rückkehr zum HSV 2003 konnte er sich nicht durchsetzen. Ein Jahr später ging Meier zu Eintracht Frankfurt und stieg dort als Bundesliga-Torschützenkönig zum Clubidol auf. Nach einem halben Jahr Vereinslosigkeit heuerte er im Winter beim Kiezclub an.
Zuletzt war über seine erneute Rückkehr zum HSV spekuliert worden. Meier hält sich weiter bedeckt: "Ich werde auf jeden Fall weiter Fußball spielen. Nach dem letzten Spiel reden wir noch mal." Dass es sein aktueller Club noch auf Relegationsplatz drei schafft, glaubt er nicht mehr: "Da müssten mindestens noch sechs Wunder passieren:"
Schreckmoment beim HSV-Training am Dienstag:
Aua, Mangala! Schreckmoment beim HSV-Training
Für Kostic: HSV winkt im Sommer Geldsegen
Offiziell ist Filip Kostic noch ein Spieler des HSV. Aber dass er noch einmal zurückkehrt, ist sehr unwahrscheinlich. Der Serbe ist zwar nur an Eintracht Frankfurt verliehen, beim scheidenden Pokalsieger mit zehn Pflichtspieltoren und 13 Vorlagen aber unverzichtbar geworden.
Offenbar erwägen die Frankfurter deshalb, von der eigentlich erst für das Leihende 2020 vorgesehenen Kaufoption für Kostic über 6,5 Millionen Euro bereits jetzt Gebrauch zu machen. Das berichtet die Zeitschrift "Sport-Bild".
Der HSV könnte auch dieses Geld gut gebrauchen, um den Club weiter zu sanieren. Im Gegenzug würde man wohl auf einen Teil der festgeschriebenen Summe verzichten. Der HSV hatte für Linksaußen Kostic (26) mit der Eintracht eine Leihgebühr von 600.000 Euro pro Saison vereinbart.
HSV-Trainerkandidat Beierlorzer geht zum FC
Zuletzt wurde Achim Beierlorzer als möglicher Nachfolger des angeschlagenen HSV-Trainers Hannes Wolf gehandelt. Doch den Regensburger Trainer zieht es offenbar zum sicheren Aufsteiger. Nach Informationen von "Bild" und "Sport-Bild" soll Beierlorzer zur kommenden Saison beim 1. FC Köln die Nachfolge des entlassenen Cheftrainers Markus Anfang antreten.
Laut den Medienberichten hat Beierlorzer den Rheinländern bereits eine Zusage gegeben, die Vereinsgremien müssen den Zugang aber noch absegnen. In Regensburg besitzt der 51-Jährige noch einen Vertrag bis 2022, demnach wäre für den FC im Falle eines Wechsels eine Ablöse fällig. Bereits am Montagabend hatte sich Beierlorzer das 4:0 der Geißböcke bei der SpVgg Greuther Fürth im Stadion angesehen, am Sonntag gastiert er mit Regensburg in Köln.
Den Aufstieg in die Bundesliga hatten die Kölner am Montag unter Interimstrainer Andre Pawlak perfekt gemacht. Zuletzt war auch Dieter Hecking, der zum Saisonende den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach verlässt, als neuer Kölner Trainer gehandelt worden.
Diekmeier erfährt "krasse Wertschätzung"
Wird das einstige HSV-Urgestein Dennis Diekmeier (29) jetzt beim SV Sandhausen zur Institution? Okay, ein Treffer ist dem rechten Verteidiger auch beim Zweitliga-Underdog noch nicht gelungen. Aber seine sechs Torvorlagen in diesem Jahr werden ligaweit nur von Kölns Dominick Drexler (sieben) übertroffen. Und die Mannschaft kann nach zuletzt 20 Punkten aus acht Spielen den Klassenerhalt schon am Sonntag gegen Bielefeld perfekt machen.
Diekmeier kann sich deshalb durchaus vorstellen, seinen bis 2020 gültigen Vertrag zu verlängern. "Ich fühle mich gerade wahnsinnig wohl", sagte Diekmeier der "Hamburger Morgenpost", "ich erfahre eine wirklich krasse Wertschätzung, es bringt totalen Spaß. Sandhausen ist für mich zu einem Glücksfall geworden." Und er für Sandhausen.
Beenden will Diekmeier aber die Pendelei zu seiner Frau Dana und den vier Kindern in Hamburg. Im Sommer ziehe die Familie wieder zusammen.