Trainingsschock – spielt Mangala nie mehr für den HSV? Jung und Hunt fehlen im Teamtraining. Club verpasst Profis Maulkorb.
Die HSV-News am Dienstag, den 7. Mai 2019:
- Mangala verletzt sich am Oberschenkel
- Jung und Hunt fehlen im Teamtraining
- Pyro beim Derby: HSV erhält 150.000-Euro-Strafe
- Kölns Aufsteiger spielen "Hamburg, meine Perle"
- Uwe Seeler vom Zustand des HSV geschockt
- Club verpasst Profis Maulkorb
- Wirbel um Paderborns Manager Krösche
- Hinterseer-Wechsel zum HSV rückt näher
Schock im Training – Mangala droht Saisonaus
Schock für den HSV vor dem Aufstiegsgipfel beim SC Paderborn am Sonntag (15.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de): Orel Mangala musste das Training am Dienstagnachmittag abbrechen. Bei einem Zweikampf verletzte sich der belgische Sechser am linken Oberschenkel, ein Golfcart brachte ihn in die Kabine. Die Diagnose steht noch aus.
Ein Ausfall Mangalas im Saisonendspurt wäre ein bitterer Rückschlag. Der Leihspieler vom VfB Stuttgart hatte sich in dieser Saison auf Anhieb in die Stammelf gespielt. Möglicherweise kann er nun kein Spiel für den HSV mehr bestreiten – auch nicht eine mögliche Relegation gegen den VfB. Der hat bereits klargestellt, dass Mangala nach der Saison nach Stuttgart zurückkehren muss.
Bangen um Jung, Hunt trainiert individuell
Bangen muss der HSV auch um den Einsatz von Gideon Jung. Der Defensivspieler stand zum Auftakt der taktischen Vorbereitung am Dienstagnachmittag nicht auf dem Trainingsplatz. Jung hatte sich am Sonntag beim sogenannten Spielersatztraining am Knie verletzt. Der Club hatte aber zunächst Entwarnung gegeben.
Kapitän Aaron Hunt absolvierte nur eine individuelle Einheit. Sein lädierter Oberschenkel lässt einen Einsatz in Paderborn voraussichtlich nicht zu. Innenverteidiger Rick van Drongelen fehlte im Training am Dienstag wegen einer Prellung im Sprunggelenk. Trainer Hannes Wolf: "Er sollte bis zum Ende der Woche wieder dabei sein."
Pyrotechnik beim Derby: HSV muss mehr zahlen als St. Pauli
Nach dem FC St. Pauli wird auch der HSV wegen des Fehlverhaltens von Teilen seiner Fans im Stadtderby zur Kasse gebeten. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den HSV mit einer Geldstrafe in Höhe von 150.000 Euro belegt. Bis zu 50.000 Euro davon kann der Tabellenvierte für sicherheitstechnische, infrastrukturelle und gewaltpräventive Maßnahmen verwenden. Die müssten die Hanseaten bis zum 31. Dezember 2019 nachweisen.
Während des Derbys im Millerntor-Stadion am 10. März wurden im Zuschauerblock des HSV wiederholt erhebliche Mengen an Pyrotechnik abgebrannt. Das Spiel musste aufgrund auch dieser Vorfälle mehrmals von Schiedsrichter Felix Brych (München) unterbrochen werden. St. Pauli hatte wegen ähnlicher Vergehen seiner Anhänger 100.000 Euro Strafe zahlen müssen.
FC verhöhnt HSV bei Aufstiegsfeier
Natürlich drangen am Montagabend Karnevalslieder aus der Kölner Kabine. Mit 4:0 hatte der FC die SpVgg Greuther Fürth in deren eigenem Stadion abgefertigt und damit die Bundesliga-Rückkehr perfekt gemacht. Es war die Ouvertüre zu einer langen Partynacht, und Torhüter Timo Horn gab den DJ.
Je später der Abend wurde, desto ungewohnter wurden die Klänge. Wie vertrauenswürdige Medien berichten, wurde gegen 23.20 Uhr die HSV-Stadionhymne "Hamburg, meine Perle" von Lotto King Karl angespielt – offenbar ein musikalischer Seitenhieb in Richtung des Mitabsteigers. Der hatte nach dem 1:1 in Köln Mitte April bei der Feier in der Kabine den „Modeste-Song“ von Ikke Hüftgold extra laut aufgedreht.
Die Kölner waren in beiden Saisonvergleichen gegen den HSV sieglos geblieben.
HSV-Idol Seeler kritisiert fehlende Klasse und Mentalität
Uwe Seeler ist von seinem HSV einmal mehr maßlos enttäuscht. "Es ist ja keine Frage, wir sehen den schlechtesten HSV der Geschichte. Schon deshalb, weil er in der 2. Liga spielt", sagte der 82-Jährige der "Bild"-Zeitung: "Ich hoffe, ich werde den HSV noch mal in der Bundesliga sehen."
Nach sieben Spielen ohne Sieg schwindet aber beim Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft die Hoffnung auf eine direkte Rückkehr in die Bundesliga – auch wegen fehlender Qualität. "Ich glaube nicht, dass bei so einigen Spielern die Klasse reicht", so Seeler, "aber für mich ist das Schlimmste, dass da keine Mannschaft auf dem Rasen ist. Da hilft der eine dem anderen nicht. Ich sehe da kein Wirgefühl."
Seeler: HSV-Bekenntnis zu Wolf "ungewöhnlich"
Dass Trainer Hannes Wolf weitermachen und die Mannschaft auf das möglicherweise vorentscheidende Spiel am Sonntag beim SC Paderborn vorbereiten darf, sei ungewöhnlich. "Das hätte auch anders ausgehen können. Nach so einer negativen Serie am Trainer festzuhalten, ist nicht alltäglich. Aber wenn er jetzt in Paderborn gewinnt, ist Ruhe im Karton."
Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten
"Sie können es nur gemeinsam schaffen, das ist klar", betonte der frühere Ausnahmestürmer: "Sie müssen sich nach so einer Klatsche wie gegen Ingolstadt berappeln. Sie brauchen Wille und Leidenschaft. Herzblut kann man nicht einfordern, Herzblut ist eine Charakterfrage."
Maulkorb für die HSV-Profis
Der HSV hat unterdessen seinen Profis einen Maulkorb verpasst. Das berichtet die "Hamburger Morgenpost". Den Spielern sei mitgeteilt worden, sich bis zum Spiel bei Aufstiegskonkurrent SC Paderborn am Sonntag nicht mehr öffentlich zu äußern.
Bereits am Montag hatte der HSV bekannt gegeben, dass nur zwei Trainingseinheiten, am Dienstag- und am Freitagnachmittag, für die Öffentlichkeit zugänglich seien. Am Dienstagvormittag wurde im Kraftraum gearbeitet. Gegner Paderborn trainiert nur heute und morgen öffentlich.
Wirbel um Paderborns Manager Krösche
Beim SC Paderborn stören Gerüchte um Sportgeschäftsführer Markus Krösche die Vorbereitung auf das Spiel gegen den HSV. Wie der "Kicker" und die "Bild"-Zeitung übereinstimmend berichten, hat der FC Schalke 04 die Gespräche mit ihm abgebrochen. Grund sollen laut "Bild" "unterschiedliche Ansichten über Kompetenzen und Geld" gewesen sein.
Krösche (38) galt als Wunschkandidat von Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider auf die Nachfolge des gescheiterten Sportdirektors Christian Heidel. Er wird auch bei RB Leipzig gehandelt, zuvor hatte er offenbar das Interesse aus Nürnberg und Hannover geweckt. Vor einem Jahr hatte Krösche mit dem HSV verhandelt.
Hinterseer würde auch in 2. Liga für HSV spielen
Der HSV intensiviert seine Bemühungen um Lukas Hinterseer. Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet, soll der österreichische Torjäger des VfL Bochum seine Bereitschaft signalisiert haben, auch in der 2. Bundesliga für den HSV zu spielen. Allerdings lägen dem früheren Nationalspieler dank seiner starken Saisonleistung (18 Tore, acht Vorlagen) auch andere Angebote vor, sogar aus England und Italien.
Hinterseer (28) strebe eigentlich eine Rückkehr in die Bundesliga an, in der er von 2015 bis 2017 für den FC Ingolstadt stürmte. Sein Vertrag beim Zweitligisten Bochum läuft am Saisonende aus. Hinterseer könnte beim HSV Pierre-Michel Lasogga ersetzen, dessen Abgang als wahrscheinlich gilt. Die Gespräche sollen laut dem Bericht in den nächsten zwei Wochen "intensiviert werden".