Fürth. Interimstrainer Pawlak gibt nach dem Meisterstück eine Anordnung für den Party-Bus. Profi Höger “fällt ein Stein vom Herzen“.
Mit seiner Aufstiegs-Party legte der 1. FC Köln so richtig im Bus los. Die Bundesliga-Rückkehrer aus dem Rheinland feierten bei Bier und lauter Musik 373 Tage nach dem Absturz aus der Eliteklasse ihr vorzeitig besiegeltes Comeback. "Der Party-Bus bleibt hier vor Ort, und wir werden vor Ort feiern", sagte Interimstrainer André Pawlak nach dem erlösenden 4:0 (3:0) bei der SpVgg Greuther Fürth am Montagabend. "Es wird sicher eine lange Nacht."
Diese hatten sich die Kölner schlussendlich auch verdient. Dank ihres souveränen 19. Saisonsiegs machten sie schon zwei Spieltage vor dem Saisonende ihren sechsten Bundesliga-Aufstieg nach 2000, 2003, 2005, 2008 und 2014 perfekt. Selbst Tabellenplatz eins ist ihnen vorzeitig sicher.
Eine turbulente Kölner Saison
"Uns fällt natürlich ein Stein vom Herzen. Es ist für mich als Kölner ein unbeschreibliches Gefühl, das zwei Spieltage vor Schluss geschafft zu haben", sagte Mittelfeldspieler Marco Höger. "Fazit: Ziel erreicht, klar, nicht immer souverän, nicht immer mit Zauberfußball, aber das, was wir uns vor der Saison vorgenommen haben, haben wir erreicht."
Die Kölner erlebten trotz der direkten Rückkehr ins Oberhaus eine Saison mit Turbulenzen. Anfang März trat Präsident Werner Spinner nach einem Machtkampf mit Sportchef Armin Veh zurück, Ende April wurde Coach Markus Anfang trotz der Tabellenführung entlassen. Pawlak feierte bei seiner Premiere als Boss auf der Trainerbank dann gleich mal einen Meilenstein - rund ein Jahr nach dem besiegelten Abstieg durch ein damaliges 2:3 beim SC Freiburg.
Pawlak lobt Vorgänger Anfang
"Großes Kompliment an alle, die da mitgewirkt haben, auch an meinen Vorgänger und sein Trainerteam, das war wirklich ganz hervorragende Arbeit", lobte Pawlak, der bisher die U21 der Kölner trainiert hat. Und der Nachwuchs hatte am Montagabend ebenfalls Grund zum Feiern, kann er doch nach einem 5:0 bei Fortuna Düsseldorf II für eine weitere Regionalliga-Saison planen.
Die Profis hingegen können ihre Planungen für die künftigen Duelle gegen den FC Bayern München oder Borussia Dortmund forcieren. Großen Anteil daran hatte in Fürth Torjäger Jhon Cordoba. Gleich dreimal (8., 41., 65. Minute) war der Kolumbianer erfolgreich. Es waren seine Saisontore 18, 19 und 20. Unfreiwillig hatte noch Daniel Steininger (20./Eigentor) getroffen.
Horn: Gespielt wie ein Aufsteiger
"Heute haben wir gespielt wie ein Aufsteiger. Das tut in der Seele gut, endlich wieder Erstligafußball in Köln zu sehen und zu spielen", sagte Torwart Timo Horn, der auf der Busfahrt ins Teamhotel den DJ gab.
Noch auf dem Rasen nach dem Schlusspfiff hatten sich die Kölner die Aufsteiger-T-Shirts mit dem Slogan «Widder do» (Wieder da) übergestreift und mit ihren Fans gefeiert. Die Rückkehr ins Rheinland mit dem Bus ist nach einer ausgiebigen Sause im Frankenland erst am Dienstagabend geplant.