Außerdem: Bericht über Kontakt von Hoffmann und Investor aus “Höhle der Löwen“. Das ist wirklich dran an dem Gerücht.
Hunke äußert sich erstmals ausführlich
Für Jürgen Hunke hätte der Start in das neue Jahr besser laufen können. Der 75-Jährige, der derzeit Urlaub auf der Thailand-Insel Ko Samui macht, ist vom Tropensturm „Pabuk“ betroffen. Seit Freitag ist der Flughafen vorübergehend geschlossen. Ob der Unternehmer wie geplant am Montag rechtzeitig zum Neujahrsempfang des Abendblatts im Hamburger Atlantic-Hotel eintreffen kann, ist noch unklar.
Die Internetverbindung auf der Insel funktioniert in jedem Fall noch. Am Freitag schrieb Hunke eine Mitteilung, in der er erstmals ausführlich darstellte, warum er bei der Mitgliederversammlung des HSV e.V. am 19. Januar in der Wilhelmsburger Inselparkhalle zur Wahl des neuen Vereinspräsidenten antritt. Hunke, der sich bei der Wahl gegen Ex-Profi Marcell Jansen und den früheren Vizepräsidenten Ralph Hartmann durchsetzen will, sieht die dramatische finanzielle Lage der HSV Fußball AG als Hauptgrund für seine Kandidatur an: „Die Jahre 2019 und 2020 werden für den HSV die wichtigsten Jahre der Geschichte des Vereins. Hier müssen alle Kräfte gebündelt werden und persönliche Vorurteile vergessen sein.“
Die wirtschaftliche Sanierung des Clubs sei Hunke eine Herzensangelegenheit. „Nun ist der HSV in einer prekären finanziellen Verfassung und ich halte es für notwendig, dass die besten Leute im Verein bei der Bewältigung der Probleme helfen“, schreibt Hunke, der von 1990 bis 1993 schon einmal als HSV-Präsident tätig war. „Ich habe in meiner Abschiedsrede versprochen, immer dann zu helfen, wenn es eine kritische Situation gibt und mein sportliches Ehrenwort den Mitgliedern gegeben.“
Hunke, der gegenüber Vertrauten gesagt haben soll, seine Kandidatur vor der Versammlung wieder zurückzuziehen, meint es mittlerweile offenbar ernst mit der Wahl, bei der es nicht nur um das Amt des Präsidenten geht. Der neue e.V-Chef wird automatisch in den Aufsichtsrat der HSV AG einziehen, um dort den Vorstand um den Vorsitzenden Bernd Hoffmann zu kontrollieren.
Hunke kündigt nun an, Hoffmann im Falle seiner Wahl zum Präsidenten unterstützen zu wollen. „Herrn Hoffmann biete ich mein Wort an, dass es nur darum geht, gemeinsam den Karren aus der schwierigen Situation zu ziehen“, schreibt Hunke, der selbst schon zweimal im HSV-Aufsichtsrat saß. „Ich habe überhaupt kein Interesse, mich im operativen Geschäft einzuschalten, weil mir das zu aufwendig und zu risikovoll erscheint.“
Lesen Sie HIER Hunkes vollständiges Statement
Ralf Dümmel neuer HSV-Berater?
Er ist das prägende Gesicht der Investoren-Sendung "Die Höhle der Löwen" (Vox). Am Freitag berichtete die Mopo, dass Ralf Dümmel künftig nicht nur den Gründern aus dem TV-Format beratend zur Seite stehen soll, sondern auch dem HSV.
Die Sprecherin des Handelsexperten wies den Bericht allerdings vehement zurück. "Es gibt keine angestrebte Beratertätigkeit für den HSV", sagte Sanja Stankovic dem Abendblatt. Es habe lediglich einmal ein Gespräch gegeben zwischen Bernd Hoffmann und Dümmel.
Die Mopo hatte berichtet, dass eine mögliche Zusammenarbeit auf einem Vorstoß Hoffmanns basiere. Der HSV-Boss soll bei Dümmel vorgefühlt haben, inwieweit das Merchandising der Fußball AG optimiert werden könnte. Konkrete Pläne seien aber noch nicht bekannt.
Der Vertrieb von Fan-Artikel ist eine nicht zu verachtende Einnahmequelle. In der vergangenen Spielzeit steigerte der HSV den Umsatz auf diesem Markt im Vergleich zur Vorsaison von 1,2 Millionen Euro auf 9,6 Millionen Euro.
Doch der HSV muss nun versuchen, die Verkaufszahlen in diesem Segment ohne Dümmels Expertise weiter in die Höhe zu treiben. "Ralf Dümmel fokussiert sich auf 'DS Produkte' und die nächste Staffel von 'Die Höhle der Löwen'", sagte seine Sprecherin dem Abendblatt.
Für ein Engagement des Fußball begeisterten Dümmel beim HSV ist neben einer Dauerkarte im Volksparkstadion demnach kein Platz. Im Oktober war der viel beschäftigte Unternehmer gerade erst aus dem Aufsichtsrat des VfB Lübeck ausgeschieden.
Fast gleichzeitig musste übrigens auch Dümmels Sohn Marcel seine aktive Karriere bei dem Regionalligisten verletzungsbedingt beenden. Seither ist der 23-Jährige als Co-Trainer für die zweite Mannschaft der Lübecker tätig.
Zum HSV hatte sich Ralf Dümmel erst kürzlich auch kritisch geäußert. "Wenn das in meiner Firma passieren sollte, wüsste ich nicht, wie wir weiter existieren könnten", sagte Dümmel Mitte Dezember in einem Mopo-Interview angesichts der wirtschaftlichen Schieflage des Ex-Dinos.
Drei Profis fehlen zum Trainingsauftakt
Nach zwölftägiger Winterpause nimmt der HSV am Sonnabend (11 Uhr) seinen Trainingsbetrieb wieder auf. Personell kann Trainer Hannes Wolf in der dreieinhalbwöchigen Vorbereitungszeit fast aus dem Vollen schöpfen. Außer den Langzeitverletzten Kyriakos Papadopoulos (Knorpelschaden) und Jairo Samperio (Kreuz- und Innenbandriss) sowie des zur Asien-Meisterschaft abgestellten Südkoreaners Hee-chan Hwang sind alle Mann dabei. Gideon Jung steht dabei vor dem Comeback. Der 24 Jahre alte Abwehr- und Mittelfeldspieler hat seinen Knorpelschaden im Knie auskuriert.
Die HSV-Akteure werden noch knapp eine Woche in der Hansestadt arbeiten, ehe das Team vom 12. bis 19. Januar im La Manga Club Football Center bei Murcia sein Spanien-Wintertrainingslager bezieht. In kurzer Entfernung zur Unterkunft im Las Lomas Village Resort gebe es "mehrere Rasenplätze, die eine optimale Vorbereitung auf die Rückrunde gewährleisten", teilte der HSV dazu weiter mit.
Gegner im ersten Punktspiel des Jahres ist am 30. Januar (20.30 Uhr) im Volksparkstadion der SV Sandhausen. Nach seinem am Donnerstag vollzogenen Wechsel könnte der langjährige HSV-Profi Dennis Diekmeier ausgerechnet an alter Wirkungsstätte sein erstes Pflichtmatch für den SVS bestreiten. In Hamburg hatte er keinen Vertrag mehr erhalten.
Mergim Mavraj soll Ingolstadt retten
Nach Diekmeier ist auch ein weiterer ehemaliger HSV-Defensiver bei einem Zweitliga-Konkurrenten untergekommen: Mergim Mavraj spielt ab sofort für Schlusslicht FC Ingolstadt. Bei den Schanzern unterzeichnete der 32 Jahre alte Deutsch-Albaner einen Vertrag bis zum Sommer 2020.
Mavraj war nach dem Abstieg mit dem HSV, für den er 31 Bundesligaspiele bestritt, nach Griechenland zu Aris Saloniki gewechselt. In Ingolstadt soll der meinungsstarke Profi nun den Platz von Kapitän Marvin Matip einnehmen, der am Mittwoch aus dem Kader gestrichen worden war.
"Mergim bringt die Attribute mit, die wir benötigen, um den Klassenerhalt und damit unser aktuelles Saisonziel zu erreichen", sagte Ingolstadts Geschäftsführer Harald Gärtner. "Er ist ein absoluter Siegertyp, kennt den deutschen Profifußball bestens und ist ein außerordentlicher Kämpfer."
Bei der Vorstellung zeigte Ingolstadt Mavraj in einem FC-Trikot:
Kehrt Thomas Doll zu Hansa Rostock zurück?
Mit der Entlassung von Trainer Pavel Dotchev und Sportchef Markus Thiele sorgte Hansa Rostock am Donnerstag für einen Paukenschlag in der Dritten Liga. "Bei allen individuellen Verdiensten der beiden um den Verein, steht aber das Gesamtwohl des FC Hansa Rostock über allem", begründete Vorstandschef Robert Marien den Rauswurf des ehemaligen HSV-Profis Dotchev (zehn Pflichtspiele in der Saison 1992/93; ein Pokaltreffer).
Beerben könnte Dotchev nun ein anderer ehemaliger Hamburger. Laut Medienberichten ist Thomas Doll als neuer Hansa-Trainer im Gespräch. Bis zum August vergangenen Jahres trainierte der Ex-Rostocker Doll den ungarischen Erstligisten Ferencvaros Budapest, mit dem er einen nationalen Meistertitel und drei Pokalsiege feierte. Für den früheren Profi und Trainer des HSV wäre es nach fast elf Jahren die Rückkehr in den deutschen Fußballzirkus, den er nach dem Aus bei Borussia Dortmund im Mai 2008 vorerst verlassen hatte.
Van der Vaart Topfavorit bei der Darts-WM
WM-Feeling bei Rafael van der Vaart: Am Sonnabend tritt der ehemalige HSV-Kapitän erstmals bei den inoffiziellen Promi-Weltmeisterschaften im Darts an (ProSieben, 20.15 Uhr). Bei seiner Premiere erhält der Niederländer die bestmögliche Unterstützung, denn Teampartner und Landsmann Michael van Gerwen holte sich am Neujahrstag gerade erst zum dritten Mal den Profi-Titel der PDC.
Hier geht es zum Darts-Video mit van der Vaart
Auch deshalb erklärte der Veranstalter van der Vaart schon jetzt zum Topfavoriten. Im Sparring mit Elmar Paulke geriet der Kult-Kommentator jedenfalls bereits in Verzückung. "Der Finisher macht ihn rein! Das ist stark", jubelte Paulke, nachdem van der Vaart im gängigen 501-Modus eine verbliebene Punktezahl von 60 gecheckt hatte. "Was der Kerl spielt, ist sensationell."
"Deswegen auch der Spitzname", entgegnete der Ex-Fußballer, der im Kölner Maritim-Hotel als "The Finisher" auflaufen wird. "Ich finde, ich checke einfach gut – für einen Amateur." Vor sechs Jahren hatte der heute 35-Jährige bei einer Show-Einlage im Volksparkstadion übrigens schon einmal sein Können an der Dartscheibe unter Beweis gestellt – damals noch als Gegner von "Mighty Mike" van Gerwen.