Van der Vaart wird wieder WM-Teilnehmer. Lasogga läuft die Zeit weg. Arp und Moritz erkrankt. Dümmel kann Kühne verstehen.
HSV-Antrag: Vorstand soll nicht mehr Anteile verkaufen dürfen
Wie erwartet hat der HSV e.V. am Dienstag die Tagesordnung für die Mitgliederversammlung (19.1.) und neun zur Abstimmung stehende Anträge veröffentlicht. Die interessantesten Anträge neben Dieter Grzesiks Abwahlantrag des bisherigen Präsidiums (Abendblatt berichtete): Der Supporters Club will festschreiben lassen, dass der Vorstand der HSV AG nicht mehr als 24,9 Prozent der Anteile verkaufen darf. Ebenfalls bemerkenswert: Ein Mitglied möchte die Präsidentenwahl nicht mehr durch den Beirat regeln lassen, da er das Prozedere als intransparent empfunden habe.
Lasogga läuft die Zeit davon
Einmal müssen sie noch ran: Am Dienstagvormittag begann für den HSV die Vorbereitung auf das letzte Spiel des Jahres am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) bei Nordrivale Holstein Kiel. Trainer Hannes Wolf musste vor allem im Sturm improvisieren. Toptorjäger Pierre-Michel Lasogga (Muskelfaserriss) trainierte zusammen mit Arianit Ferati individuell auf einem Nebenplatz und muss sein Comeback wohl ins neue Jahr verschieben. "Bis Kiel wird es knapp", sagte Wolf, "wir werden auf keinen Fall den Januar zerschießen, indem wir jetzt etwas Verrücktes machen."
Arp und Moritz erkrankt
Lasoggas möglicher Vertreter Fiete Arp (Halsentzündung) fehlte beim Training des Tabellenführers, genau wie Mittelfeldmann Christoph Moritz und Co-Trainer Maik Goebbels (Fieber).
"Chris war schon vergangene Woche ein bisschen angeschlagen, das muss er jetzt loswerden", sagte Wolf. Vasilije Janjicic soll nach seiner Oberschenkelzerrung am Mittwoch ins Training zurückkehren. Am Donnerstag hat die Mannschaft frei.
Eine kleine Weihnachtsfeier hat die Mannschaft bereits am Montagabend abgehalten: im Restaurant "Portonovo" an der Außenalster. "Es war ein total schöner Abend", sagte Wolf. Und das Wichtigste: Alle hätten sich so verhalten, dass es keinen Einfluss auf das Training am nächsten Morgen haben würde.
Kleiner Rückschlag für Jung
Für Gideon Jung dürfte das Spiel in Kiel nach seinem Knorpelschaden im Knie zu früh kommen. Der Innenverteidiger wärmte sich zwar mit der Mannschaft auf, verabschiedete sich dann aber in die Einzelstunde. Wolf: "Er hatte eine muskuläre Reaktion, wir wollten das nicht ausreizen. Das Knie ist aber in Ordnung, das ist das Wichtigste. Der Aufbau geht weiter Richtung Januar." Positionskollege und Leidensgenosse Kyriakos Papadopoulos kam erst gar nicht auf den Platz, mit dem Griechen ist in jedem Fall erst nach der Winterpause zu rechnen.
Fünf Profis bekommen jetzt die Schuhe geputzt
Die auf dem Platz waren, hatten am Dienstag ihren Spaß. Wolf setzte ein kleines Turnier mit drei Teams an. Als Siegprämie lobte er aus, dass die Spieler des Gewinnerteams von den anderen die Schuhe geputzt bekämen. "Ich musste mir ja etwas einfallen lassen, damit Siegen und Verlieren eine Bedeutung hat", sagte Wolf
In den Genuss geputzter Schuhe kommen jetzt Rick van Drongelen, Bakery Jatta, Orel Mangala, Matti Steinmann und Josha Vagnoman.
Van der Vaart spielt bei Promi-Darts-WM
Rafael van der Vaart wechselt die Sportart: Der frühere HSV-Star tritt am 5. Januar erstmals bei der "Promi-Darts-WM" an. Zusammen mit seinem niederländischen Landsmann, dem Weltranglistenersten Michael van Gerwen, wirft van der Vaart unter dem Kampfnahmen "The Finisher" im Doppel die Pfeile.
"Ich habe Rafael van der Vaart in seiner niederländischen Heimat besucht. Der Mann hat nicht nur einen brillanten linken Fuß, er spielt auch erstaunlich gut Darts. Van der Vaart im Doppel mit MVG sind für mich die Favoriten der diesjährigen Promi-Darts-WM", sagt Darts-Experte und -Kommentator Elmar Paulke. Van der Vaart (35) hatte Anfang November seine Karriere als Profifußballer beendet.
Gegner sind sind die Promi-Profi-Paarungen Patrick Esume/Raymond van Barneveld, Lilly Becker/Peter Wright, Markus Krebs/Gary Anderson und Faisal Kawusi/Phil Taylor. Pro Sieben überträgt das Spektakel von 20.15 Uhr an live aus dem Kölner Maritim-Hotel.
TV-Juror Dümmel kann Kühne verstehen
Ralf Dümmel hat Verständnis dafür, dass sich HSV-Investor Klaus-Michael Kühne in Vereinsbelange einmischt. "Wenn jemand solche Beträge zur Verfügung stellt wie Herr Kühne, kann man es menschlich nachvollziehen, dass er sehr viel Feedback erhalten möchte und vor allem mitgestalten will", sagte der Hamburger TV-Juror, der durch die Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" bekannt geworden ist, der "Hamburger Morgenpost". Gewöhnlich suchten Firmen Investoren, "weil man auch deren Expertise haben möchte". Sei dies nicht gewollt, sollte man besser zu einer Bank gehen.
Sorgen bereitet HSV-Fan Dümmel (52) die wirtschaftliche Entwicklung des Vereins, der kürzlich zum achten Mal nacheinander ein Geschäftsjahr im Minus abgeschlossen hat. Dümmel: "Wenn das in meiner Firma passieren sollte, wüsste ich nicht, wie wir weiter existieren könnten. Das ist für mich unvorstellbar. Bei solchen Bilanzen würden viele Firmen den Schlüssel nehmen und abschließen."
HSV-Karten für Bielefeld vergriffen
Das ging schnell: Obwohl jedes Mitglied wegen der begrenzten Stadionkapazität nur eine Karte erwerben konnte, war das Auswärtskontingent des HSV von 3450 Karten für das Spiel bei Arminia Bielefeld am 2. Februar binnen weniger Minuten vergriffen. Das sorgte bei einigen, die nicht zum Zuge kamen, für Frust.
Für die Glücklichen, die eine Karte ergattern konnten, bietet der Supporters Club des HSV eine Busfahrt zu dem "Freundschaftsspiel" an.