Walace lockt Fans zu erstem Training. Bahoui ist nicht mehr in Hamburg. Halilovic euphorisch nach Debüt für Las Palmas.

HSV einigt sich mit Spahic

Bewegung am "Deadlineday" im Fall Emir Spahic: Der HSV hat sich mit dem ausgemusterten Bosnier außergerichtlich geeinigt, Spahic hat daraufhin seine Klage vor dem Arbeitsgericht zurückgezogen. Der für Donnerstag angesetzte Verhandlungstermin ist damit hinfällig.

Gehen endgültig getrennte Wege: Emir Spahic (r.) und HSV-Trainer Markus Gisdol
Gehen endgültig getrennte Wege: Emir Spahic (r.) und HSV-Trainer Markus Gisdol © Picture Alliance

Als Abfindung für den 36-Jährigen steht rund eine Million Euro im Raum. Durch die Einigung wäre für Spahic der Weg für einen Wechsel frei. Ein Transfer wird heute allerdings nicht mehr zustande gekommen, womit ausgeschlossen ist, dass der Innenverteidiger in der Bundesliga unterkommt.

Wechseln könnte Spahic nach dem Ende der deutschen Transferfrist um 18 Uhr dagegen noch ins Ausland, unter anderem in die Schweiz (bis 15. Februar), Russland (24. Februar) oder China (28. Februar). "Wir haben am heutigen Tag eine Lösung gefunden, die für beide Seiten zufriedenstellend ist", sagt Vorstandsboss Heribert Bruchhagen.

Walace zieht die Fans an

Bei seinem ersten Training im neuen Mannschaftskreis hat Walace für ordentlich Betrieb gesorgt – und das auch abseits des Platzes. Denn nachdem es rund um die Übungseinheiten zuletzt zunehmend ruhiger geworden war, strömten am Dienstagvormittag wieder zahlreiche Fans ans Volksparkstadion. Die mehr als hundert Kiebitze sahen dabei einen dick eingepackten, aber engagierten Walace.

HSV-Neuzugang Walace stellt sich vor

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    "Es ist schon sehr kalt hier und ich sehe zum ersten Mal Schnee", sagte Walace nach dem 30-Grad-Temperatursturz im Vergleich zu seiner Heimat. "Wichtig ist, dass ich mich schnell an die neue Situation gewöhne und hier einlebe, damit ich auf dem Platz eine gute Leistung zeigen kann."

    Der andere brasilianische Olympiasieger, Douglas Santos, trainierte derweil ebenso wie Rückkehrer Pierre-Michael Lasogga und Torhüter Andreas Hirzel individuell. Nicht gesichtet wurde Nabil Bahoui. Der Schwede machte sich weg aus Hamburg, um bei einem neuen Verein zu unterschreiben. Doch ein möglicher Wechsel nach Malmö ist geplatzt. Bahoui wird am Mittwoch wieder beim HSV-Training erwartet.

    Mit dabei waren wiederum Aaron Hunt und Jungprofi Mats Köhlert (18), der dem drei Jahre älteren und 20 Zentimeter größeren Walace direkt mal ein paar Bälle zum Zurückspielen zuwerfen durfte. Die Übungen wurden dem Brasilianer übrigens allesamt von Dolmetscher Edson Büttner erklärt.

    Bilder vom Training:

    Walace sieht erstmals Schnee und den Volkspark

    Dahin gehen, wo's weh tut: Albin Ekdal weist Walace ein
    Dahin gehen, wo's weh tut: Albin Ekdal weist Walace ein © WITTERS | TayDucLam
    Und der Brasilianer als Schnelllerner gilt, wagte er sich direkt auf den ungewohnt weißen Untergrund
    Und der Brasilianer als Schnelllerner gilt, wagte er sich direkt auf den ungewohnt weißen Untergrund © WITTERS | TayDucLam
    Am Tag nach seiner Vertragsunterschrift absolvierte der Olympiasieger sein erstes Training mit den neuen Kollegen
    Am Tag nach seiner Vertragsunterschrift absolvierte der Olympiasieger sein erstes Training mit den neuen Kollegen © WITTERS | TayDucLam
    Was heißt
    Was heißt "Vertikalspiel" auf portugiesisch? Dolmetscher Edson Büttner wich nicht von Walaces Seite © WITTERS | TayDucLam
    Auch Co-Olympiasieger Douglas Santos (l.) nahm sich Wallaces an
    Auch Co-Olympiasieger Douglas Santos (l.) nahm sich Wallaces an © Imago/Michael Schwarz
    Der Übersetzer geleitete Walace auch auf das Trainingsgelände
    Der Übersetzer geleitete Walace auch auf das Trainingsgelände © WITTERS | TayDucLam
    Dort standen so viele Fans Spalier wie lange nicht mehr
    Dort standen so viele Fans Spalier wie lange nicht mehr © WITTERS | TayDucLam
    Und sie bekamen direkt die brasilianische Ballfertigkeit des 21-Jährigen zu sehen
    Und sie bekamen direkt die brasilianische Ballfertigkeit des 21-Jährigen zu sehen © WITTERS | TayDucLam
    So wie hier...
    So wie hier... © WITTERS | TayDucLam
    ...oder hier
    ...oder hier © WITTERS | TayDucLam
    Auch das Kopfballspiel beherrscht der neue Sechser
    Auch das Kopfballspiel beherrscht der neue Sechser © WITTERS | TayDucLam
    Alles gut! Walace hat mit dem HSV Großes vor
    Alles gut! Walace hat mit dem HSV Großes vor © WITTERS | TayDucLam
    Für Aaron Hunt scheinen die Tage im Volkspark dagegen gezählt – dennoch trainierte auch der Routinier am Dienstag weiter mit dem Team
    Für Aaron Hunt scheinen die Tage im Volkspark dagegen gezählt – dennoch trainierte auch der Routinier am Dienstag weiter mit dem Team © WITTERS | TayDucLam
    Dort herrschte gute Laune – zumindest bei Kyriakos Papadopoulos (l.) und Filip Kostic
    Dort herrschte gute Laune – zumindest bei Kyriakos Papadopoulos (l.) und Filip Kostic © WITTERS | TayDucLam
    Aber auch bei Kapitän Gotoku Sakai
    Aber auch bei Kapitän Gotoku Sakai © WITTERS | TayDucLam
    Schaltet sich gerne in die Offensive ein: Der neue HSV-Sechser Walace (l.)
    Schaltet sich gerne in die Offensive ein: Der neue HSV-Sechser Walace (l.) © Imago/Michael Schwarz
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    Kommt Mehmedi, falls Hunt geht?

    Deadline Day beim HSV: Bis heute um 18 Uhr müssen bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) alle relevanten Unterlagen weiterer möglicher Neuzugänge in der Wintertransferperiode eingegangen sein. Anschließend heißt es bis zum Sommer "rien ne va plus".

    Im Volkspark könnte es nach dem erfolgreichen Walace-Deal höchstens noch Bewegung geben, falls sich Abnehmer für die abwanderungswilligen Mittelfeldspieler Aaron Hunt und/oder Nabil Bahoui finden.

    Kommentar: Walace allein kann den HSV nicht retten

    Leverkusens Admir Mehmedi im Hinspiel gegen den HSV (3:1)
    Leverkusens Admir Mehmedi im Hinspiel gegen den HSV (3:1) © Witters

    Während Bahouis Berater noch immer nach einem neuen Arbeitgeber für den Schweden sucht, scheint ein Abgang Hunts nach dem geplatzten Einigung mit Trabzonspor zunehmend unwahrscheinlich.

    Sollte der 30-Jährige aber doch noch den HSV verlassen, könnte ein neuer Offensivmann an der Elbe aufschlagen: Admir Mehmedi von Bayer Leverkusen. Das schreibt zumindest die "Bild"-Zeitung.

    Zumindest hat der Werksclub am Dienstag seine Offensive durch den Transfer des Jamaikaners Leon Bailey (12 Millionen Euro/KRC Genk) weiter aufgestockt, wodurch Mehmedi abgegeben werden könnte.

    Der 25 Jahre alte Schweizer Nationalstürmer hat in bislang 102 Bundesligaspielen 21 Tore erzielt. Am Freitag trifft der HSV im Volksparkstadion auf Mehmedis (Noch-)Arbeitgeber.

    Die HSV-Transfers 2016/17:

    Die HSV-Bewegungen auf dem Transfermarkt 2016/17

    Er war der erste Neuzugang des HSV: US-Nationalspieler Bobby Wood kommt für 3,5 Millionen Euro vom Zweitligisten Union Berlin
    Er war der erste Neuzugang des HSV: US-Nationalspieler Bobby Wood kommt für 3,5 Millionen Euro vom Zweitligisten Union Berlin © Imago
    In Hamburg trägt der 23-jährige Stürmer die Nummer 7
    In Hamburg trägt der 23-jährige Stürmer die Nummer 7 © Witters
    Christian Mathenia soll den Kasten im Volkspark sauber halten - sofern er René Adler verdrängt
    Christian Mathenia soll den Kasten im Volkspark sauber halten - sofern er René Adler verdrängt © Witters
    Der 24-Jährige kommt mit der Empfehlung des sensationellen Klassenerhalts mit Darmstadt 98 an die Elbe
    Der 24-Jährige kommt mit der Empfehlung des sensationellen Klassenerhalts mit Darmstadt 98 an die Elbe © WITTERS | FrankPeters
    Und noch einer aus Hessen: Stürmer Luca Waldschmidt verließ die Frankfurter Eintracht, um in Hamburg seinen Bundesliga-Durchbruch zu schaffen
    Und noch einer aus Hessen: Stürmer Luca Waldschmidt verließ die Frankfurter Eintracht, um in Hamburg seinen Bundesliga-Durchbruch zu schaffen © Witters
    Rund 1,3 Millionen Euro werden für den deutschen U-20-Nationalspieler fällig
    Rund 1,3 Millionen Euro werden für den deutschen U-20-Nationalspieler fällig © Witters
    Ohne Ablöse wurde Bakery Jatta an den HSV gebunden
    Ohne Ablöse wurde Bakery Jatta an den HSV gebunden © Witters
    Bis zur ersten Vertragsunterschrift seines Lebens musste der Flüchtling aus Gambia noch seinen 18. Geburtstag abwarten
    Bis zur ersten Vertragsunterschrift seines Lebens musste der Flüchtling aus Gambia noch seinen 18. Geburtstag abwarten © Witters
    Bei Alen Halilovic blieb Dietmar Beiersdorfer hartnäckig und wurde vom FC Barcelona für eine Zahlung von fünf Millionen Euro mit einem Vierjahresvertrag belohnt. Allerdings sicherten sich die Katalanen eine Rückkaufoption für den 20-Jährigen
    Bei Alen Halilovic blieb Dietmar Beiersdorfer hartnäckig und wurde vom FC Barcelona für eine Zahlung von fünf Millionen Euro mit einem Vierjahresvertrag belohnt. Allerdings sicherten sich die Katalanen eine Rückkaufoption für den 20-Jährigen © Witters
    Dass Halilovic großes Selbstbewusststein besitzt, demonstrierte er gleich am ersten Tag: Zielgerichtet schnappte sich der kroatische Nationalspieler die Nummer 23, die beim HSV zuvor Rafael van der Vaart geprägt hatte
    Dass Halilovic großes Selbstbewusststein besitzt, demonstrierte er gleich am ersten Tag: Zielgerichtet schnappte sich der kroatische Nationalspieler die Nummer 23, die beim HSV zuvor Rafael van der Vaart geprägt hatte © Witters
    Im Winter war es mit der Herrlichkeit des Talents allerdings vorerst vorbei – Halilovic zog bis Saisonende zu UD Las Palmas weiter
    Im Winter war es mit der Herrlichkeit des Talents allerdings vorerst vorbei – Halilovic zog bis Saisonende zu UD Las Palmas weiter © Witters
    Königstransfer Filip Kostic, 23, wird den HSV bis zu 14 Millionen Euro kosten
    Königstransfer Filip Kostic, 23, wird den HSV bis zu 14 Millionen Euro kosten © Witters | Valeria/Witters
    Bis der serbische Flügelflitzer endlich unterschreiben konnte, spielte Beiersdorfer einen zähen Transferpoker mit dem VfB Stuttgart und dem vorigen Besitzer FC Groningen
    Bis der serbische Flügelflitzer endlich unterschreiben konnte, spielte Beiersdorfer einen zähen Transferpoker mit dem VfB Stuttgart und dem vorigen Besitzer FC Groningen © Witters
    Ebenfalls neu an Bord: Douglas Santos. Der Linksverteidiger kostet zehn Millionen Euro Ablöse, wovon sieben Millionen an Atlético Mineiro gehen
    Ebenfalls neu an Bord: Douglas Santos. Der Linksverteidiger kostet zehn Millionen Euro Ablöse, wovon sieben Millionen an Atlético Mineiro gehen © WITTERS | TayDucLam
    Douglas Santos unterschrieb einen Fünfjahresvertrag beim HSV
    Douglas Santos unterschrieb einen Fünfjahresvertrag beim HSV © HA
    Im Winter rüstete der HSV noch einmal auf – als erster kam Mergim Mavra für 1,8 Millionen Euro vom 1. FC Köln
    Im Winter rüstete der HSV noch einmal auf – als erster kam Mergim Mavra für 1,8 Millionen Euro vom 1. FC Köln © Witters
    Der albanische Nationalspieler soll die Innenverteidigung gemeinsam mit Kyriakos Papadopoulos (l.) stabilisieren
    Der albanische Nationalspieler soll die Innenverteidigung gemeinsam mit Kyriakos Papadopoulos (l.) stabilisieren © Imago/Sven Simon
    Der Grieche stieß leihweise von RB Leipzig nach Hamburg und war der erste Transfer des neuen Sportchefs Jens Todt
    Der Grieche stieß leihweise von RB Leipzig nach Hamburg und war der erste Transfer des neuen Sportchefs Jens Todt © Witters
    Kurz vor Ende der Wintertransferperiode schlug der HSV noch einmal auf dem Markt zu und verpflichtete den brasilianischen Sechser Walace für knapp 10 Millionen Euro
    Kurz vor Ende der Wintertransferperiode schlug der HSV noch einmal auf dem Markt zu und verpflichtete den brasilianischen Sechser Walace für knapp 10 Millionen Euro © Witters | ValeriaWitters
    Der 21-Jährige (l.) kommt mit der Empfehlung eines Olympiasiegs nach Hamburg
    Der 21-Jährige (l.) kommt mit der Empfehlung eines Olympiasiegs nach Hamburg © Imago/GEPA Pictures
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    Stani und die Logen-"Drohung"

    Ist das eine Drohung? St.-Pauli-Ikone Holger Stanislawski hat angekündigt, alle Logen bei seinem Ex-Verein und auch dem HSV zu kaufen und Transparente aufzuhängen, "wo draufsteht: Scheiß Millionäre!". Tritt allerdings nur ein, wenn er den Euro-Jackpot knackt.

    Das würde "Stani" wiederum viel lieber, als in China als Trainer zu arbeiten, sagte er der "Fußball Bild" in einem Interview. Nachzulesen mit weiteren Aussagen hier.

    Bruchhagen will Hamburg als EM-Spielort

    Für seine angekündigte Bewerbung um die EM 2024 sucht der DFB insgesamt zwölf Stadien. Aus dem Norden haben bislang Bremen und Hannover ihr Interesse als Austragungsort bekundet.

    Und auch Hamburg würde das Volksparkstadion nach der EM 1988 und den WM-Endrunden 1974 und 2006 gerne erneut als Spielstätte für ein großes Turnier sehen.

    "Selbstverständlich bin ich dafür, dass EM-Spiele im Volksparkstadion ausgetragen werden", sagt HSV-Boss Heribert Bruchhagen. Hamburg sei eine der führenden Sportstädte in Deutschland.

    "Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass so eine Veranstaltung ohne Hamburg stattfinden wird“, sagt Bruchhagen. Der Verein ist Besitzer des Stadions, das bei internationalen Spielen Platz für 50.000 Zuschauer bietet.

    Die erste Bewerbungsfrist für die EM endet am 17. Februar, Mindestvoraussetzung ist eine Sitzplatzkapazität von 30.000 Zuschauern. Am 15. September 2017 will der DFB entscheiden, mit welchen Arenen er sich bei der Uefa schließlich um das Turnier bewirbt.

    Zweifelhafte Ode an Halilovic

    Bei UD Las Palmas war Alen Halilovic bereits am Flughafen begeistert empfangen worden, nicht minder euphorisch reagierten die Fans im Stadion und in den sozialen Netzwerken beim Debüt des 20-jährigen Kroaten.

    Enge Ballführung: Alen Halilovic bei seinem Las-Palmas-Debüt gegen Valencia
    Enge Ballführung: Alen Halilovic bei seinem Las-Palmas-Debüt gegen Valencia © Imago/Cordon Press/Miguelez Sports

    Beim 3:1-Sieg gegen Valencia in der Primera Division schossen die Tore zwar andere (u.a. Kevin-Prince Boateng), und Halilovic wurde auch erst in der 73. Minute eingewechselt.

    Dennoch darf sich der Leihspieler bereits über jede Menge positiver Kommentare freuen – und einen ersten, wenn auch etwas skurrilen, Fansong.

    In der "Ode an Halilovic", die eine örtliche Zeitung twitterte, heißt es sinngemäß: Halilovics Name ist schwer zu reimen. Hast du slawischer Ballkünstler das Tor von Viera gesehen?

    Durchaus eine Spitze gegen den Neuen vom HSV – schließlich hatte sich auch Mannschaftskollege und Linksaußen Jonathan Viera gegen Valencia in die Torschützenliste eingetragen.

    Am Morgen nach dem Spiel gab sich Halilovic selbst euphorisch. Bei Twitter verteilte er Herzchen, die es für den HSV in den letzten fünf Monaten so von ihm nie gab, und die bekennende Botschaft "Vamoooos UD!".