Tücken für Neuzugang am Flughafen. Halilovic eingewechselt. Effenberg pickt sich Holtby und Ostrzolek raus. Ilicevic nach Kasachstan.
Walace-Transfer fix
Jetzt ist es amtlich: Der HSV verpflichtet Walace Souza Silva für knapp zehn Millionen Euro von Grêmio Porto Alegre. Die Tinte unter den bis 2021 gültigen Vertrag trocknete am späten Montagabend kurz vor 21 Uhr. „Walace ist ein körperlich robuster und zweikampfstarker Spieler. Wir freuen uns sehr, dass er ab sofort für den HSV spielt“, sagt Sportchef Jens Todt über den 1,88 Meter großen Mittelfeldakteur. "Wir wollen ihm die Eingewöhnung so leicht wie möglich machen, dürfen aber gerade zu Beginn seiner Zeit in Deutschland nicht zu viel von ihm erwarten. Wir werden ihn fair behandeln und ihm eine Anpassungszeit zugestehen", so Todt.
Geht es nach Walace, wird diese Anpassungszeit nicht lange dauern. „Ich freue mich sehr, hier in Hamburg zu sein. Wichtig ist, dass ich mich schnell an die neue Situation gewöhne und hier einlebe, damit ich auf dem Platz eine gute Leistung zeigen kann. Ich hoffe, dass ich dem Club in der momentan schweren Situation helfen kann“, wird der Defensivspieler auf der vereinseigenen Website zitiert.
Der 21-jährige Brasilianer erhält beim HSV die Rückennummer 12 und wird am Dienstag um 11 Uhr das erste Mal mit seinen neuen Kollegen trainieren. Diese können bis dahin schon mal an der Aussprache seines Namens üben (siehe Video von hsvtotal). Kleiner Tipp: Mit dem verstorbenen Schriftsteller Edgar Wallace hat die Aussprache wenig gemein.
Halilovic bei Las Palmas eingewechselt
Bei seinem Debüt für UD Las Palmas bekam Leihgabe Alen Halilovic gleich mehr Einsatzzeit als in den vergangenen drei Monaten beim HSV. Beim 3:1-Sieg der Spanier gegen den FC Valencia wurde der Kroate in der 73. Minute eingewechselt, als bereits alle Tore gefallen waren. Halilovic spielte insgesamt unauffällig, zeigte aber hin und wieder seine Qualitäten bei Tempodribblings.
Walace landet einen Tick früher
In Fuhlsbüttel landete Walace am Montagmittag im Schneetreiben – und um 11.58 Uhr aus Richtung London sogar fünf Minuten eher als geplant. Letztendlich konnte der HSV um Pressechef Till Müller und Dolmetscher Edson Büttner den Brasilianer aber wiederum eine Stunde später als vorgesehen in Empfang nehmen. Zum einen, weil ein Koffer noch nicht da war. Zum anderen, weil zunächst an einem anderen Terminal gewartet wurde.
"Ich bin sehr froh, in Hamburg zu sein", sagte Walace schließlich dem Abendblatt. Es sei doch eine ziemlich lange Reise gewesen. Das Wetter sei allerdings ein wenig anders als in Porto Alegre. "Da waren es 30 Grad Celsius", sagte Walace. "Ich glaube, dass ich mich erst einmal ein paar Tage eingewöhnen muss, dann bin ich aber voll da", versprach der Wunschspieler, der mit seinen drei Beratern zunächst ins Grand Elysée Hotel fuhr.
Von dort sollte er am Nachmittag ins Athleticum des UKE fahren, um sich medizinisch untersuchen zu lassen. Bestanden hat Walace den Check, möglicherweise unterschreibt der Olympiasieger am Abend seinen Vertrag bis 2021, wenn letzte Details mit Grêmio geklärt sind. Die Ablösesumme für den Abwehr- und Mittelfeldspieler soll bei rund zehn Millionen Euro liegen.
Ilicevic nach Kasachstan
Ex-HSV-Profi Ivo Ilicevic hat sein Russlandabenteuer nach nur einem halben Jahr wieder beendet. Der Kroate wechselt mit sofortiger Wirkung zum kasachischen Erstligisten FC Kairat Almaty, wo er einen Vertrag bis 2018 erhält. Nachdem sein Arbeitspapier beim HSV im Sommer nicht verlängert worden war, schloss sich Ilicevic Anzhi Makhachkala an, wo er zum Stammpersonal gehörte.
Grêmio verabschiedet Walace
Grêmio Porto Alegre hat Walace bereits verabschiedet. "Danke für alles", twitterte der bisherige Verein des 21-Jährigen und stellte dazu ein Bild des Verteidigers mit der Copa do Brasil, dem brasilianischen Pokal, den Walace im vergangenen Jahr mit dem Erstligisten holte.
Hunt und Bahoui noch dabei
Bei der einzigen Übungseinheit am Montag war der Kader bis auf drei Spieler komplett – auch die abwanderungswilligen Mittelfeldspieler Aaron Hunt und Nabil Bahoui trainierten mit der Mannschaft. Ein Individuelles Programm absolvierten dagegen Kyriakos Papadopoulos, Douglas Santos und Gotku Sakai. Der gegen Leverkusen gesperrte Kapitän lief alleine durch den Wald.
U-Nationalspieler Drawz ist jetzt Profi
Der polnische Junioren-Nationalspieler Marco Drawz ist jetzt Profi. Der Angreifer unterschrieb an seinem 18. Geburtstag am Montag einen Vertrag bis Sommer 2018.
Drawz ist nach Finn Porath, Frank Ronstadt, Dren Feka, Mats Köhlert, Jonas Behounek und Christian Stark bereits das siebte Eigengewächs, das der HSV in der jüngsten Vergangenheit an sich binden konnte.
"Marco ist der nächste Beleg dafür, dass unser Training und unsere Trainer im Nachwuchsbereich stark sind. Er zählt zu den absoluten Top-Performern bei uns", sagte Direktor Sport Bernhard Peters: "Er ist ein super Junge, hat tolles Können und ist klug. Er weiß genau, was er will, um in den Profibereich zu kommen. Er kann es auch schaffen."
Die HSV-Bewegungen auf dem Transfermarkt:
Die HSV-Bewegungen auf dem Transfermarkt 2016/17
Arbeitsgericht bestätigt Spahic-Verlegung
Bevor steht beim HSV offenbar auch eine Einigung mit Emir Spahic. Denn der Termin vor dem Arbeitsgericht Hamburg zur mündlichen Verhandlung zwischen dem freigestellten bosnischen Abwehrspieler und dem Verein wurde von Dienstag auf Donnerstag (13 Uhr) verschoben. Das bestätigte das Arbeitsgericht am Montag offiziell. Geladen ist neben Spahic demnach auch HSV-Boss Heribert Bruchhagen.
Die Verlegung der Verhandlung deutet allerdings darauf hin, dass sich Spahic, dem der Club eine Auflösung des bis zum Sommer laufenden Vertrags angeboten hat, und der HSV außergerichtlich einigen wollen. Dazu haben beide Seite durch den Aufschub des Gerichtstermins nun zwei weitere Tage Zeit.
Spahic spielt mit Barbarez und Olic
Am Wochenende lenkte sich Spahic übrigens mit einer anderen Sportart ab – mit Ex-Aufsichtsrat Sergej Barbarez und Ex-HSV-Profi Ivica Olic traf sich der 36-Jährige Bosnier zu einer Partie Basketball. "Wahre Champions", überschrieb Barbarez seinen Fotobeweis auf Twitter.
Effenberg analysiert das größte HSV-Problem
Gespielt hat er nie für den HSV, dennoch ist die Meinung des gebürtigen Hamburgers Stefan Effenberg zum Club aus seiner Heimatstadt stets gefragt. Und so legte der "Tiger" wenige Wochen nach seinem Rundumschlag im ARD-"Sportchau Club" am späten Sonntagabend im NDR-"Sportclub" noch einmal die Finger in die Wunde des Dinos.
"Ich will den Teufel noch nicht an die Wand malen, aber Ende Februar könnte der Tag sein, an dem man sagt, vielleicht ist die Reise in der Ersten Liga erstmal beendet für den HSV", sagte der ehemalige Bayern-Profi angesichts der kommenden Gegner Leverkusen, Leipzig, Freiburg und München.
Kritik übte "Effe" auch an der Zusammenstellung des Kaders. Unabhängig von einer Walace-Verpflichtung habe der HSV ein Problem auf der für den Rhythmus und die Spieleröffnung so wichtigen Sechs. "In der Schaltzentrale sind sie einfach nicht mit Qualität bestückt. Das reicht nicht", sagte Effenberg.
Spieler wie Lewis Holtby oder Matthias Ostrzolek hätten zwar durchaus ihre Qualitäten, "aber nicht auf dieser Position". Dass die entsprechenden Spielertypen fehlten, die für die Kompaktheit sorgten, sei das größte Problem des HSV, urteilte Effenberg: "Wenn sie da nicht zwei reinkriegen, die das auch wirklich verkörpern und leben, dann wird das ein Riesenproblem. Das sind die entscheidenden Positionen."
HSV statistisch schlecht wie nie
Übrigens ist der HSV nach der Pleite von Ingolstadt tatsächlich an einem historischen Tiefpunkt angelangt. Nur 13 Punkte aus 18 Spielen - eine solche Minusbilanz hat es in der fast 54-jährigen Bundesliga-Historie des einzigen noch nie abgestiegenen Gründungsmitglieds bisher nicht gegeben.
Mavraj gegen Leverkusen Kapitän?
Im Spiel am Freitag gegen Bayer Leverkusen (20.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) muss Markus Gisdol ohne seinen Kapitän auskommen, denn Gotoku Sakai sah gegen Ingolstadt wegen Meckerns seiner fünfte Gelbe Karte. Dadurch steht der HSV möglicherweise vor einem echten Spielführer-Problem, da Sakais Stellvertreter René Adler für einen Einsatz wohl nicht infrage kommt.
Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, könnte stattdessen Winterneuzugang Mergim Mavraj die Binde übernehmen. Es wäre eine schnelle Beförderung des Innenverteidigers in seinem erst dritten Pflichtspiel für den HSV und gleichzeitig ein nicht unbedingt gutes Zeugnis für das bisherige Mannschaftsgefüge.
Bilder vom Spiel in Ingolstadt:
Der HSV verliert krachend in Ingolstadt
Bayer provoziert mit Pohjanpalo
In den vergangenen Jahren war in den Duellen gegen Leverkusen ordentlich Dampf auf dem Kessel – in den letzten Spielen vor allem auch wegen Ex-HSVer Hakan Calhanoglu. Jetzt bemüht sich Bayer offenbar darum, eine neue Reizfigur für die Hamburger aufzubauen. "Erinnert ihr euch noch an den hier?", fragte der Werksclub am Montag via Twitter mit einem Bild von Joel Pohjanpalo.
Die Provokation vor dem Wiedersehen mit dem Finnen droht jedoch ins Leere zu laufen. Schließlich hat der Stürmer, der beim Leverkusens 3:1-Sieg im Hinspiel mit einem Hattrick nach seiner Einwechslung den HSV im Alleingang zerlegte, seither keinen weiteren Treffer folgen lassen. Schuld daran war allerdings unter anderem auch ein Beinbruch des 22-Jährigen.