Uelzen/Hamburg. Zug mit 450 Anhängern wird nach der Pleite in Ingolstadt die Weiterfahrt verweigert. Polizei berichtet von “bedrohlichem“ Verhalten.
Letztes Wochenende Hannover, dieses Wochenende Uelzen: Anhänger des Hamburger SV haben am späten Sonnabendabend erneut für Unruhe rund um eine Auswärtsfahrt in der Fußball-Bundesliga gesorgt.
Auf der Rückreise aus Ingolstadt war das Fehlverhalten nach Polizei-Angaben vom Sonntag derart "bedrohlich", dass die Zugbegleiter eines ICE mit rund 450 HSV-Fans gegen 23.30 Uhr im Uelzener Bahnhof die Weiterfahrt verweigerten.
Dem Stopp seien laut Meldung "diverse Sachbeschädigungen" vorausgegangen. Während sich weitere Polizeikräfte auf den Weg zum Hundertwasser-Bahnhof machten, hätten einsichtige Fans beruhigend auf die Störenfriede einwirken können.
Nach längerem Aufenthalt konnte der Zug unter Begleitung von Bundespolizisten aus Uelzen die Fahrt Richtung Hamburg fortsetzen. Bei der 1:3-Niederlage in Ingolstadt hatten den HSV mehr als 2000 Anhänger unterstützt.
Im Polizeibericht schwang letztlich sogar Verständnis mit für die "nicht sehr erfolgsverwöhnten" Schlachtenbummler, die an einem "langen Reisetag einfach nur nachhause wollten".
Bilder vom Spiel:
Der HSV verliert krachend in Ingolstadt
Vorfall schon vor dem Wolfsburgspiel
Erst vor Wochenfrist hatten knapp 300 randalierende HSV-Fans auf der Anreise zum Bundesligaspiel in Wolfsburg einen massiven Polizeieinsatz ausgelöst.
Unter anderem war laut Polizei die Notbremse gezogen und anschließend die Tür gewaltsam geöffnet worden. Außerdem sei in dem Metronom geraucht, Alkohol getrunken und mit Betäubungsmitteln gesprüht worden.
Beim Umsteigen am Hauptbahnhof Hannover seien dann Bundespolizisten angegriffen und mit Flaschen beworfen worden. Außerdem zündeten die aggressiven Fans Pyrotechnik und liefen auf den Gleisen herum, wie es weiter hieß.
45.000 Euro Strafe für Pyrotechnik
In der Folge seien die Gleise im hinteren Bereich des Bahnhofs für mehrere Stunden gesperrt worden. Nach Angaben der Bundespolizei mussten die Beamten Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen.
Insgesamt wurden 286 Menschen in Gewahrsam genommen, darunter 40 Jugendliche. Die Randalierer durften nicht mehr weiterreisen und wurden wieder zurück nach Hamburg geschickt. Gegen elf Beteiligte wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Vor zwei Wochen hatte das DFB-Sportgericht den HSV für das Fehlverhalten seiner Fans mit einer Geldstrafe in Höhe von 45.000 Euro belegt. Geahndet wurde das Abbrennen von Pyrotechnik bei den Pokalspielen in Halle (4:0) und Zwickau (1:0).