Uelzen/Hamburg. Zug mit 450 Anhängern wird nach der Pleite in Ingolstadt die Weiterfahrt verweigert. Polizei berichtet von “bedrohlichem“ Verhalten.

Letztes Wochenende Hannover, dieses Wochenende Uelzen: Anhänger des Hamburger SV haben am späten Sonnabendabend erneut für Unruhe rund um eine Auswärtsfahrt in der Fußball-Bundesliga gesorgt.

Auf der Rückreise aus Ingolstadt war das Fehlverhalten nach Polizei-Angaben vom Sonntag derart "bedrohlich", dass die Zugbegleiter eines ICE mit rund 450 HSV-Fans gegen 23.30 Uhr im Uelzener Bahnhof die Weiterfahrt verweigerten.

Dem Stopp seien laut Meldung "diverse Sachbeschädigungen" vorausgegangen. Während sich weitere Polizeikräfte auf den Weg zum Hundertwasser-Bahnhof machten, hätten einsichtige Fans beruhigend auf die Störenfriede einwirken können.

Der HSV-Block war auch in Ingolstadt wieder prall gefüllt
Der HSV-Block war auch in Ingolstadt wieder prall gefüllt © Imago/Bernd Müller

Nach längerem Aufenthalt konnte der Zug unter Begleitung von Bundespolizisten aus Uelzen die Fahrt Richtung Hamburg fortsetzen. Bei der 1:3-Niederlage in Ingolstadt hatten den HSV mehr als 2000 Anhänger unterstützt.

Im Polizeibericht schwang letztlich sogar Verständnis mit für die "nicht sehr erfolgsverwöhnten" Schlachtenbummler, die an einem "langen Reisetag einfach nur nachhause wollten".

Bilder vom Spiel:

Der HSV verliert krachend in Ingolstadt

Torwart Christian Mathenia hat schon zu Beginn zu kämpfen
Torwart Christian Mathenia hat schon zu Beginn zu kämpfen © WITTERS | SebastianWidmann
Die Führung für Ingolstadt schon in der 14. Minute: Torschütze Pascal Gross jubelt
Die Führung für Ingolstadt schon in der 14. Minute: Torschütze Pascal Gross jubelt © WITTERS | SebastianWidmann
Kyriakos Papadopoulos (links) und Mergim Mavraj können es nicht fassen..
Kyriakos Papadopoulos (links) und Mergim Mavraj können es nicht fassen.. © WITTERS | SebastianWidmann
..ebenso wenig wie Trainer Markus Gisdol
..ebenso wenig wie Trainer Markus Gisdol © Witters
Alfredo Morales und Michael Gregoritsch im Kopfballduell
Alfredo Morales und Michael Gregoritsch im Kopfballduell © WITTERS | SebastianWidmann
Ingolstadts Markus Suttner schießt das Tor zum 2:0 gegen Christian Mathenia
Ingolstadts Markus Suttner schießt das Tor zum 2:0 gegen Christian Mathenia © imago/ActionPictures | imago sportfotodienst
Torwart Christian Mathenia, Luca Waldschmidt, Douglas Santos, Filip Kostic, Kyriakos Papadopoulos, Mergim Mavraj und Michael Gregoritsch nach dem Tor zum 2:0
Torwart Christian Mathenia, Luca Waldschmidt, Douglas Santos, Filip Kostic, Kyriakos Papadopoulos, Mergim Mavraj und Michael Gregoritsch nach dem Tor zum 2:0 © WITTERS | SebastianWidmann
Mergim Mavraj und Michael Gregoritsch sind ratlos
Mergim Mavraj und Michael Gregoritsch sind ratlos © WITTERS | SebastianWidmann
Almog Cohen verwandelt den Elfmeter, den Diekmeier verursacht hat, zum 3:0
Almog Cohen verwandelt den Elfmeter, den Diekmeier verursacht hat, zum 3:0 © WITTERS | SebastianWidmann
Gotoku Sakai schießt den Ehrentreffer (3:1) gegen Ingolstadt
Gotoku Sakai schießt den Ehrentreffer (3:1) gegen Ingolstadt © WITTERS | SebastianWidmann
Gotoku Sakai und Alfredo Morales im Duell
Gotoku Sakai und Alfredo Morales im Duell © WITTERS | SebastianWidmann
Lewis Holtby versucht, die Wende für den HSV zu bringen
Lewis Holtby versucht, die Wende für den HSV zu bringen © WITTERS | SebastianWidmann
Pascal Groß und Douglas Santos kämpfen um den Ball
Pascal Groß und Douglas Santos kämpfen um den Ball © WITTERS | SebastianWidmann
Luca Waldschmidt überspielt Mathew Leckie
Luca Waldschmidt überspielt Mathew Leckie © WITTERS | SebastianWidmann
Kyriakos Papadopoulos hatte bereits Gelb kassiert
Kyriakos Papadopoulos hatte bereits Gelb kassiert © WITTERS | SebastianWidmann
Bobby Wood drängt nach vorn
Bobby Wood drängt nach vorn © WITTERS | SebastianWidmann
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Vorfall schon vor dem Wolfsburgspiel

Erst vor Wochenfrist hatten knapp 300 randalierende HSV-Fans auf der Anreise zum Bundesligaspiel in Wolfsburg einen massiven Polizeieinsatz ausgelöst.

Unter anderem war laut Polizei die Notbremse gezogen und anschließend die Tür gewaltsam geöffnet worden. Außerdem sei in dem Metronom geraucht, Alkohol getrunken und mit Betäubungsmitteln gesprüht worden.

Beim Umsteigen am Hauptbahnhof Hannover seien dann Bundespolizisten angegriffen und mit Flaschen beworfen worden. Außerdem zündeten die aggressiven Fans Pyrotechnik und liefen auf den Gleisen herum, wie es weiter hieß.

45.000 Euro Strafe für Pyrotechnik

In der Folge seien die Gleise im hinteren Bereich des Bahnhofs für mehrere Stunden gesperrt worden. Nach Angaben der Bundespolizei mussten die Beamten Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen.

Insgesamt wurden 286 Menschen in Gewahrsam genommen, darunter 40 Jugendliche. Die Randalierer durften nicht mehr weiterreisen und wurden wieder zurück nach Hamburg geschickt. Gegen elf Beteiligte wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Vor zwei Wochen hatte das DFB-Sportgericht den HSV für das Fehlverhalten seiner Fans mit einer Geldstrafe in Höhe von 45.000 Euro belegt. Geahndet wurde das Abbrennen von Pyrotechnik bei den Pokalspielen in Halle (4:0) und Zwickau (1:0).