HSV-Legende Kaltz mit Spitze gegen die Mannschaft. Gernandt stärkt Beiersdorfer den Rücken. Fans wollen Hoogma.

Gisdol: "Nichts steht zwischen Heldt und mir"

Horst Heldt ist einer der Kandidaten auf den Posten des Sportchefs beim HSV. Gerüchte, der Ex-Schalke-Manager hätte ein gestörtes Verhältnis mit Markus Gisdol aus gemeinsamer Zeit bei den Knappen, dementierte der HSV-Trainer. "Ich habe ihn nach meiner Schalker Zeit ein paar Mal getroffen. Es stand nie etwas zwischen uns", sagt Gisdol auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Dortmund.

Gernandt stärkt Beiersdorfer

Im Rahmen der Buchpräsentation zum 80. Geburtstag von Uwe Seeler hat Aufsichtsratschef Karl Gernandt Club-Boss Dietmar Beiersdorfer den Rücken gestärkt. "Wir suchen nicht nach einem neuem Clubchef. Es macht keinen Sinn, den Kapitän wegzuschicken. Wir müssen uns um das Schiff kümmern", stellte der Chefkontrolleur klar. "Er ist auch nicht verantwortlich dafür, dass wir keine Tore schießen." Vor zehn Tagen hatte Gernandt die sportliche Führung um Beiersdorfer noch angezählt.

Kaltz mit Spitze gegen die Mannschaft

Club-Legende Manfred Kaltz kritisiert den fehlenden Zusammenhalt der Mannschaft
Club-Legende Manfred Kaltz kritisiert den fehlenden Zusammenhalt der Mannschaft © Witters | ValeriaWitters

Auch wenn dem Vorstandsvorsitzenden und Sportchef in Personalunion damit der Rücken gestärkt wurde, hagelte es Kritik für die Hamburger bei derselben Veranstaltung. HSV-Legende Manfred Kaltz knüpfte sich die Spieler vor, die seit Wochen nicht ihr volles Potenzial abrufen. Auf die Frage, was die Mannschaft von heute von Uwe Seeler lernen kann, antwortete der Erfinder der "Bananenflanke": "Welche Mannschaft?"

Fans wollen Hoogma beim HSV

Der HSV sucht weiterhin händeringend nach einem Sportchef. Als Top-Favoriten gelten der frühere Hamburger Nico-Jan Hoogma und Schalkes Ex-Manager Horst Heldt. Bei den Fans genießt der aktuelle Sportdirektor von Heracles Almelo und ehemalige Abwehrspieler Hoogma deutlich mehr Beliebtheit als Heldt. Das geht aus einer repräsentativen Abendblatt-Umfrage hervor. Von den 3142 Teilnehmern (Stand: Donnerstag, 12 Uhr) sprechen sich 51 Prozent für den Niederländer aus. Gerade mal 23 Prozent wünschen sich Heldt, 26 Prozent hoffen, dass keiner von beiden Sportchef beim HSV wird.

Wer wird neuer Sportchef beim HSV? Nico-Jan Hoogma ist einer der Favoriten
Wer wird neuer Sportchef beim HSV? Nico-Jan Hoogma ist einer der Favoriten © imago | VI Images

Das spiegelt auch in etwa die Meinung in den Fanforen und sozialen Netzwerken wider. Während die Mehrheit der HSV-Anhänger für Hoogma plädiert, wird Heldts mögliches Engagement überwiegend skeptisch gesehen.

Gisdol rührt Beton an

Ob gegen Aubameyang oder nicht –Markus Gisdol setzt gegen Dortmund offenbar auf eine defensive Fünferkette. Nach den letzten Trainingseindrücken scheint es gut möglich, dass am Sonnabend Dennis Diekmeier, Cléber, Gideon Jung, Johan Djourou und Douglas Santos verteidigen. Die Beton-Abwehr wäre eine endgültige Abkehr Gisdols von seiner anfänglichen Offensivtaktik.

Tuchel begnadigt Aubameyang für HSV

Mit dem 1:0 gegen Sporting Lissabon in der Champions League hat Borussia Dortmund zwar sportlich wieder in die Spur gefunden, doch abseits des Platzes knistert es beim nächsten HSV-Gegner. Denn die Personalie Pierre-Emerick Aubameyang sorgt bei den Westfalen für Aufregung. Kurz vor der Partie am Mittwochabend hatte BVB-Trainer Thomas Tuchel seinen Stürmerstar aus dem Kader gestrichen – "aus internen Gründen", so die offizielle Dortmunder Sprachregelung.

Aubameyang hatte das Spiel gegen Sporting mit Mantel und Hut auf der Tribüne verfolgt
Aubameyang hatte das Spiel gegen Sporting mit Mantel und Hut auf der Tribüne verfolgt © Imago/Moritz Müller

"Es war kein Warnschuss. Es war keine Maßnahme, von der wir uns etwas erhoffen, sondern eine Maßnahme, die notwendig war und mit diesem Spiel beendet ist", sagte Tuchel nach dem Spiel. Laut dpa-Informationen wurde Aubameyang wegen einer unerlaubten Reise nach Mailand kurzfristig aus dem Kader gestrichen. Der 27-Jährige soll am Montag mit Freunden in einem Privatjet in die norditalienische Metropole geflogen und am nächstem Morgen zu spät zum Treffpunkt seiner Mannschaft erschienen sein.

Die Hoffnung der HSV-Fans, dass Aubameyang, der bislang dreimal gegen den Dino traf, am Sonnabend ebenfalls außen vor sein könnte, zerschlug sich jedoch schnell. Denn für den 10. Bundesligaspieltag hob Tuchel die Suspendierung wieder auf.

Labbadia entspannt sich bei Til Schweiger

Labbadia (v.l.) im Gespräch mit Thomas Helmer und Til Schweiger
Labbadia (v.l.) im Gespräch mit Thomas Helmer und Til Schweiger © Getty Images

Derlei Taktiküberlegungen muss Gisdols Vorgänger aktuell nicht mehr anstrengen. Bruno Labbadia scheint sich nach seiner Demission beim HSV viel mehr zu entspannen, am Mittwochabend wohnte der Ex-Trainer gemeinsam mit Frau Sylvia der Eröffnung des Restaurants von Til Schweiger bei. Und im "Barefood Deli" an der Spitalerstraße gönnte sich Labbadia auch ein leckeres "Tils", wie der Schweiger-eigene Gerstensaft getauft wurde.

Odjidja-Ofoe trifft gegen Real

Odjidja-Ofoe (r.) bei seinem Schuss ins Glück
Odjidja-Ofoe (r.) bei seinem Schuss ins Glück © Imago/Newspix

2008 hatte Vadis Odjidja-Ofoe im Achtelfinal-Rückspiel des damaligen Uefa-Cups gegen Bayer Leverkusen (3:2) seine längste Spielzeit für den HSV, blieb bei seinem 45-minütigen Einsatz jedoch ebenso ohne Torerfolg wie bei seinen beiden Kurzeinsätzen in der Bundesliga. Anders am Mittwochabend: Da hatte der inzwischen 27 Jahre alte belgische Mittelfeldspieler seinen großen Auftritt in der Champions League.

Odjidja-Ofoe (l.) 2008 beim Teambuilding auf einem Hamburger Fleet
Odjidja-Ofoe (l.) 2008 beim Teambuilding auf einem Hamburger Fleet © Witters

Denn mit seinem satten Schuss ins linke Torkreuz zum zwischenzeitlichen 1:2 gegen Real Madrid (40.) brachte Odjidja-Ofoe seinen Club Legia Warschau wieder zurück ins Spiel. Am Ende war der Treffer des früheren Hamburgers, der auch für den HSV II zwölf Spiele sowie eine Rote Karte sammelte, die Initialzündung für eine furiose Aufholjagd der Polen, die in einem beachtlichen 3:3 gegen die "Königlichen" mündete.

Van der Vaart rät zu Halilovic

Der Schüler und sein Meister: Halilovic und Gisdol im Training am Mittwoch
Der Schüler und sein Meister: Halilovic und Gisdol im Training am Mittwoch © Witters

Auch Rafael van der Vaart hat eine Meinung zur aktuellen Krise seines Ex-Vereins - und überrascht dabei mit einem Plädoyer für Alen Halilovic. "Via "Bild"-Zeitung rät der 33-Jährige, den jungen Kroaten zum Chef des Hamburger Spiels zu machen. "Ich kenne den Jungen aus der spanischen Liga genau. Wenn ihm Vertrauen entgegengebracht wird, zieht er groß auf und bringt Kreativität und Torgefahr ins HSV-Spiel", sagte van der Vaart dem Blatt. Ansonsten betrübt den ehemaligen Kapitän die Gesamtlage des Tabellenletzten: "Ich bin tief traurig über die aktuelle Situation. Dieser herrliche Verein darf nicht absteigen."

Matz ab nach der 0:3-Niederlage des HSV in Köln

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