Nach der Kritik an den Spielern knöpft sich der Aufsichtsratschef die Vereinsführung um Beiersdorfer vor. Ex-HSV-Spieler soll helfen.

Hamburg. Nach einem desaströsen Auftritt gegen Eintracht Frankfurt (0:3) und dem Absturz auf den letzten Platz stellt HSV-Aufsichtsratschef Karl Gernandt die Vereinsführung um Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer infrage. „So eine sportliche Krise gab es in der Bundesliga-Geschichte des HSV noch nie. Ich werde da nicht tatenlos zusehen. Es geht sportlich und in der Führung nicht mehr so weiter“, sagte Gernandt der „Bild“, ohne Beiersdorfer oder andere Hamburger Verantwortungsträger namentlich zu nennen. Gegenüber dem Abendblatt wollte der Chefkontrolleur seine Aussage nicht revidieren. "Der Fokus muss jetzt richtig sein und sitzen!" Damit ist Beiersdorfer erstmals öffentlich angezählt.

Direkt nach dem Spiel hatte Beiersdorfer noch behauptet, er hätte den HSV schon mal in einer ähnlich schlechten Verfassung gesehen. Der Club-Boss wolle sich der zunehmenden Kritik an seiner Person stellen, sagte er derselben Zeitung. „Damit habe ich kein Problem, insofern die Kritik sachlich ausfällt.“

Bereits nach der jüngsten Pleite am Freitagabend hatte sich Gernandt „entsetzt“ darüber gezeigt, „wie zaghaft, wie wenig geschlossen und zum Teil naiv“ sich die HSV-Profis präsentiert hätten.

Wird Hoogma neuer Sportdirektor?

Nach der Absage von Basels Top-Manager Georg Heitz bringt die "Bild" Nico-Jan Hoogma als möglichen neuen Sportchef ins Spiel, der unter den Club-Bossen als Wunschkandidat gelte. Der Name des Ex-HSV-Profis fällt immer wieder in Verbindung mit dem HSV. 2010 stand er kurz davor, sportlicher Leiter bei den Hanseaten zu werden. Hoogma leistet seit knapp zehn Jahren hervorragende Arbeit bei Heracles Almelo und etablierte den Verein in der ersten holländischen Liga.

Der 47-jährige Hoogma könnte Beiersdorfer entlasten, der dann wieder ausschließlich Vorstandsvorsitzender wäre. Doch auch in dieser Funktion soll Beiersdorfer bereits angezählt sein.