Hamburg. Vorstandsboss und Trainer bewerten die Situation nach der 1:3-Pleite gegen Hoffenheim unterschiedlich. Der Druck für den HSV wächst.
Die Fans spüren sie sowieso, Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer kann sie ebenfalls riechen - nur Bruno Labbadia will sich keine Abstiegsangst einreden lassen. Der Trainer des HSV mahnt nach der 1:3-Heimniederlage des Fußball-Bundesligisten gegen 1899 Hoffenheim zur Ruhe. „Wir arbeiten ruhig und konzentriert weiter, dann werden wir uns auch wieder belohnen. Es ist nicht nötig, in Panik zu verfallen“, wurde Labbadia am trainingsfreien Montag auf der Homepage des HSV zitiert. Er habe gesehen, "dass diese Mannschaft will, und deswegen ist es nicht nötig, den Druck zu erhöhen“.
Die Hamburger haben lediglich neun Punkte in den bisherigen zehn Rückrundenspielen geholt, der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz ist auf vier Zähler geschrumpft. "Wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand, und das ist unser Vorteil, den wir bislang nicht nutzen konnten, aber noch nutzen werden“, sagte Labbadia.
Beiersdorfer: "Dürfen uns nicht wundern"
Sein Vorgesetzter ärgert sich derweil über die verlorenen Punkte und die Rückkehr der Abstiegsangst. "Wir hatten viele Vorlagen, die wir nicht angenommen haben. Wir dürfen uns nicht wundern, dass es eng ist", sagte Beiersdorfer in einem Interview mit der Bild-Zeitung.
Kommentar: Der HSV ist in die Jahre gekommen
Für den 52-Jährigen ist die Torflaute nicht der einzige Grund für die neue Krise an der Elbe. "Natürlich ist es fahrlässig, wie wir die Möglichkeiten liegen gelassen haben. Wir haben aber nicht nur Probleme im Abschluss. Wir müssen an unserer gesamten Balance arbeiten", sagte der ehemalige Verteidiger. Gegen Hoffenheim gaben die Hamburger 24 Torschüsse ab, aber nur Aaron Hunt traf vom Elfmeterpunkt.
HSV gegen Hoffenheim
Labbadia hat nur bedingt Recht
Zu Beginn der Länderspielpause erhöht Beiersdorfer nun den Druck an der Elbe. "Wir haben es selbst in der Hand und müssen es in den nächsten Spielen richten", sagte Beiersdorfer. Nach Ostern trifft der HSV nacheinander auf die beiden Abstiegskonkurrenten Hannover 96 (2. April, auswärts) und Darmstadt 98 (9. April, zuhause).
„Uns stehen zwei schwere Spiele gegen Hannover und Darmstadt bevor. Da fordere ich vor allem wieder mannschaftliche Geschlossenheit“, sagte Labbadia, der sein Team gegen Hoffenheim in der Analyse am Sonntag in allen Bereichen vorne gesehen hatte - "nur bei der entscheidenden,den Toren,leider nicht". Damit hat der Trainer allerdings nur bedingt Recht, denn Hoffenheim wies darübner hinaus auch eine höhere Gesamtlaufleistung (123,3 zu 121,8 km) als Hamburg auf. Wozu vor allem auch die höhere Anzahl intensiver und schneller Läufe der Kraichgauer beitrug.