Verfahren wegen Körperverletzung wird dafür eingestellt. Anzeichen auf Jung-Comeback verdichten sich. Ex-Stürmer Zidan sorgt für Eklat.
Spahic kann seine Ordner-Prügelei abhaken
Neben der Rückkehr auf den Trainingsplatz gibt es für Emir Spahic eine weitere gute Nachricht. Knapp sieben Monate nach seiner Prügelei als Profi von Bayer Leverkusen mit mehreren Ordnern ist das Verfahren gegen den 35-Jährigen wegen Körperverletzung eingestellt worden. Der Bosnier muss eine Geldstrafe in Höhe von 75.000 Euro zahlen, die drei Flüchtlingsorganisationen zu Gute kommt. Das bestätigte sein Verteidiger dem Kölner "Express".
Spahic war Anfang April nach dem Pokal-Viertelfinale gegen Bayern München (3:5 i.E.) in eine handgreifliche Auseinandersetzungen mit Leverkusener Ordnungskräften verwickelt. Spahic hatte einem Ordner einen Kopfstoß versetzt, Bayer löste daraufhin den Vertrag mit seinem Abwehrspieler auf. Im Sommer schnappte sich der HSV dann den Abwehrchef - nach langen Gesprächen auch über eben diesen Vorfall. Der DFB hatte Spahic nach dem Vorfall für drei Monate bis zum 12. Juli gesperrt. Nach seinem Wechsel nach Hamburg war er somit sofort spielberechtigt.
Jung rückt im Training auf die "Sechs"
Heute bittet Bruno Labbadia die Profis wie auch morgen (11 Uhr) nur zu einer Trainingseinheit, die dafür öffentlich ist. Die Abschlusseinheiten am Freitag und Sonnabend vor dem Sonntagsspiel gegen Hannover 96 (17.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) finden dann unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zurück im Mannschaftskreis war heute Emir Spahic, der seine Grippe auskuriert hat. Einen Waldlauf absolvierte hingegen Ivo Ilicevic, für Nicolai Müller und Marcelo Díaz ging es in den Kraftraum.
Ob der Chilene seine Wadenprobleme bis Sonntag in den Griff bekommt, bleibt abzuwarten. Da nach dem Ausfall von Albin Ekdal auch für Gojko Kacar (Stabilisationsübungen nach Rückenproblemen) das Hannover-Spiel wohl noch zu früh kommt, könnte Nachwuchsmann Gideon Jung erstmals seit dem dritten Spieltag wieder ins Team rutschen. Im Training am Mittwoch übernahm der Youngster bereits den Part im defensiven Mittelfeld. „Gideon ist wieder ein Stück näher an die Mannschaft gerückt“, hatte Labbadia zu Wochenbeginn gesagt.
Ex-HSV-Profi Zidan als Waffennarr
Eine derart gefährliche Ausstrahlung hätte sich mancher HSV-Fan von Mohamed Zidan wohl gerne zu dessen Hamburger Zeit gewünscht. In seiner Heimat Ägypten, in der der 33-Jährige Stürmer inzwischen dem Ball herjagt, posierte das Enfant Terrible nun für ein besonders geschmackloses Fotomotiv. In der rechten Hand ein Maschinengewehr, in der linken Hand eine Pistole zeigte sich Zidan seiner Anhängerschaft bei Instagram - garniert mit dem Warnhinweis "mit mir ist nicht zu spaßen" und unter anderem dem Tag "Ägyptischer Gangster". Das Foto hat Zidan inzwischen gelöscht. Und auch die Erinnerung an die sportliche Leistung beim HSV dürfte zunehmend schwächer werden: In 34 Einsätzen brachte es der Angreifer in der Saison 2007/08 auf gerade einmal vier Tore.
Interesse an Dabbur und Sisto?
Peter Knäbel hat einen Auftrag: Mehr Jugend und mehr Offensivpower an die Elbe lotsen. Jetzt soll der Sportdirektor bei einem Angreifer in seiner früheren Wahlheimat Schweiz beide Kriterien erfüllt sehen. Israelische Medien berichten von einem HSV-Interesse an Munas Dabbur, der in Diensten von Grashoppers Zürich in 60 Spielen bislang 31 Tore beisteuerte. Zuletzt glänzte der 23 Jahre alte Nationalspieler mit einem Tor und einer Vorlage in der Super League. Den Treffer gegen Sion erhob die Schweizer Boulevardzeitung "Blick" direkt einmal zum Kandidaten für das "Tor des Jahres" - ein Video gibt es hier. Der Marktwert Dabburs, dessen Vertrag bei den Hoppers zum 30. Juni 2017 ausläuft, wird auf fünf Millionen Euro taxiert. Weitere Jungspund auf Knäbels Liste soll zudem Pione Sisto vom FC Midtjylland sein. Der 20-jährige dänische Rechtsaußen mit sudanesischen Wurzeln soll laut "Sportbild" im Winter kommen, falls Ivica Olic wie gewünscht den Verein verlässt. Geschätzter Marktwert von Sisto (zehn Ligaspiele/zwei Treffer; zwei Europa-League-Spiele/ein Treffer): 3,5 Millionen Euro.
Der HSV-Kader in der Saison 2015/16
Flamengo will Cléber zurück
Flamengo Rio de Janeiro will HSV-Abwehrmann Cléber Reis im Winter zurück in die Heimat holen. Ein erstes Angebot für eine Leihe mit anschließender Kaufoption hat Flamengo bereits hinterlegt, allerdings will Cléber in Hamburg bleiben. "Es ist super hier. An Brasilien denke ich erst in zehn Jahren wieder", sagte der 1,83 Meter große Verteidiger der "Bild"-Zeitung. Für den HSV hat Cléber seit August letzten Jahres 16 Bundesligaspiele absolviert, in denen er einmal traf (beim 2:1-Sieg gegen Mainz in der vergangenen Saison).