Hamburg. Labbadia will sich kurzfristig festlegen, wer gegen Bayer das Tor hütet. HSV-Coach redet mit Spahic und widerspricht Leverkusen-Chef.
Die Hauptvokabel auf der Pressekonferenz des HSV zum Spiel der Fußball-Bundesliga gegen Bayer Leverkusen am Sonnabend (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) war schnell ausgemacht: Intensität.
"Wir stellen uns auf ein intensives Spiel ein", sagte HSV-Trainer Bruno Labbadia am Donnerstag im Hinblick auf das Duell mit dem Tabellen-Siebten, das von Michael Schade zusätzlich angeheizt worden war.
Er erwarte eine "frostige" bis aggressive Stimmung von den HSV-Fans, hatte Bayers Geschäftsführer angesichts der Brisanz der immer größer werdenden Rivalität prophezeit.
Labbadia selbst will dagegen kein weiteres Öl ins Feuer gießen. "Die Befürchtung von Schade kann ich nicht teilen", sagte der 49-Jährige. Daher empfinde er es auch als "unnötig, vorher Theater zu machen".
Das erwartet Labbadia ohnehin nur von seiner Mannschaft - auf sportliche Weise, versteht sich. "Entscheidend ist, dass es fair bleibt", sagte der Coach.
Grundlagen in der Länderspielpause gelegt
Die Grundlagen dafür seien in der Länderspielpause gestellt worden, durch ein "gutes Programm mit Intensität und Erholung".
Vor allem freute sich Labbadia, endlich wieder mit dem nahezu kompletten Kader arbeiten zu können. Die Stimmung sei gut, vor allem auch durch die Erfolge der Nationalspieler.
"Ivi war happy, dass sie es noch geschafft haben", sagte Labbadia angesichts der erfolgreichen EM-Qualifikation Ivica Olics mit Kroatien. Einzig Zoltan Stieber habe "ein wenig getrauert", dass seine Ungarn noch über die Play-offs gehen müssen.
Der HSV-Kader in der Saison 2015/16
Kacar fehlt dem HSV auf unbestimmte Zeit
Noch gedrückter ist die Stimmung bei Gojko Kacar. "Er hat eine Bandscheibenproblematik", sagte Labbadia. Durch ein Aufbauprogramm solle nun der Rumpfbereich des Serben stabilisert werden.
Labbadia plant aber bis auf Weiteres ohne den Mittelfeldmann. "Wir können keine Zeit angeben, wir müssen ihn schmerzfrei hinbekommen", sagte Labbadia, der von einem Rückschlag sowohl für Kacar als auch das Team sprach.
Labbadia klärt die Torwartfrage am Freitag
Auch auf die heiß diskutierte Torwartfrage konnte oder wollte Labbadia noch keine entscheidende Antwort geben. "Ich habe mir mal die Statistiken angesehen, da sind beide gleich stark", sagte der Trainer über Jaroslav Drobny und René Adler.
Am Freitag wolle er nun mit den Konkurrenten sprechen und dabei bekannt geben, wer gegen Leverkusen das Tor hüten darf.
Eine Grundsatzentscheidung für die Nummer eins sei aber auch daraus nicht abzuleiten, betonte Labbadia: "Eine enge Kiste bleibt es so oder so, weil wir einfach zwei gute Torhüter haben."
Spahic gibt Labbadia Tipps über Ex-Verein
Mindestens einen guten Mann hat der HSV bekanntlich in der Abwehr, vor dem Bayer-Gastspiel vor allem auch als Informanten über den Gegner: Emir Spahic.
"Ich habe mit ihm gesprochen, wer bei Leverkusen was macht", sagte Labbadia vor dem ersten Wiedersehen Spahics mit seinem ehemaligen Kollegen.
Über die Eskapaden des Bosniers zu Werkself-Zeiten wollte Labbadia dagegen nicht mehr sprechen. Eher schon über die aktuelle Gesamtsituation des HSV: "Wir haben zu wenig Punkte, das nervt mich."
Labbadia spricht mit Gregoritschs Vater
Ob und vor allem in welcher Position sich Michael Gregoritsch an der Jagd auf die Punkte elf bis 13 beteiligen darf, ließ Labbadia am Donnerstag offen.
"Michael ist ein sehr vielseitiger Spieler", sagte er über die Ambitionen des letzten HSV-Torschützen, auch einmal als Sturmspitze aufzulaufen.
"Er ist noch nicht am Ende seiner Entwicklung", sagte Labbadia lediglich. Das sehe auch Gregoritschs Vater und Trainer bei der österreichischen U21 so: "Ich tausche mich immer wieder mit seinem Vater aus."