Hamburg/Karlsruhe. Es gibt noch Restkarten fürs Hinspiel. Olic fehlte beim Training und droht auszufallen. Jiráček und Rudnevs müssen definitiv passen.

Relegation, die Zweite: Nach der glücklichen, aber erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr muss sich der Hamburger SV auch 2014/15 über zwei Extra-Spiele den Verbleib in der ersten Fußball-Bundesliga verdienen. Am Donnerstag (20.30 Uhr) und Montag (19.30 Uhr, jeweils in der ARD, bei Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) geht es gegen den Zweitliga-Dritten Karlsruher SC. Abendblatt.de hält Sie über das Geschehen bei beiden Vereinen auf dem Laufenden:

Public Viewing im Stadtpark

21.19 Uhr: Wissen Sie noch nicht, wo Sie das morgige Relegationsspiel des HSV gegen den KSC gucken sollen? Im Stadtpark veranstaltet das Landhaus Walter ein Public Viewing, bei dem knapp 6000 Fans Platz finden. Die Partie wird auf einer 15 Quadratmeter großen LED-Wand übertragen.

Noch 300 Restkarten im Verkauf

Jiráček und Rudnevs fallen aus

18.38 Uhr: Nun steht es fest: Jiráček (Knie), der das Training abbrechen musste, fällt für das Hinspiel definitiv aus. Nicht dabei ist auch Stürmer Rudnevs (Adduktoren). Olic (Rücken), der heute beim Abschlusstraining fehlte, steht hingegen im vorläufigen 19-Mann-Kader. Wird er rechtzeitig fit, flögen wohl Marcos oder Gouaida, die Labbadia im Vergleich zum Schalke-Spiel neu nominierte, aus dem Kader. Der vorläufige Kader des HSV: Adler, Brunst, Diekmeier, Westermann, Cléber, Djourou, Rajkovic, Ostrzolek, Marcos, Díaz, Kacar, Holtby, van der Vaart, Stieber, Olic, Ilicevic, Gouaida, Beister und Lasogga.

Olic fehlt beim Training

17.36 Uhr: HSV-Angreifer Ivica Olic (Rücken) fehlte beim letzten Training in Malente und droht für das Relegationshinspiel gegen den KSC auszufallen. Für den Kroaten, der das 1:0 gegen Schalke schoss, stünde Zoltán Stieber als Ersatz bereit. Das deutete sich beim Trainingsspiel an. Neben Stieber trainierte auch der Chilene Marcelo Díaz im A-Team, während Kapitän Rafael van der Vaart, der nach abgesessener Gelbsperre wieder zur Verfügung steht, nur das Leibchen der B-Elf trug. Mittelfeldspieler Petr Jiráček musste die Einheit hingegen abbrechen und verließ den Platz mit verbundenen Adduktoren. Sein Einsatz am Montag gilt damit als äußerst unwahrscheinlich.

Auffällig war, dass sich Trainer Bruno Labbadia beim Abschlusstraining viel Zeit für das Einstudieren von Standardsituationen nahm. Der Coach mit KSC-Vergangenheit hat längst erkannt, dass seine Mannschaft bei Ecken und Freistößen besonders gefährlich ist. Gegen Schalke fielen beide Tore nach Standards, überhaupt schossen die Hamburger die letzten fünf von sechs Treffer nach einem ruhenden Ball.

Wetterfrosch Kachelmann ist für den KSC

15.58 Uhr: Und noch einer positioniert sich vor der Relegation klar, und das aus einfachem Grund: Wetterfrosch Jörg Kachelmann ist KSC-Mitglied und drückt deshalb Karlsruhe die Daumen. Und den Mannschaftsbus der Badener hat der Meteorologe auf dem Weg nach Hamburg wohl auch bereits gesichtet:

Labbadia-Entdecker Dohmen von HSV-Uhr genervt

15.53 Uhr: Den früheren KSC-Manager Rolf Dohmen nervt die Bundesliga-Uhr im Hamburger Stadion. „Ich finde, es wird viel zu viel Wind um diese blöde Uhr gemacht. Das ist doch Humbug. Reine Vergangenheit, das ist was für die Geschichtsbücher“, sagte der 63-Jährige vor dem Relegations-Hinspiel.

Am Ende zähle auch für den HSV nur das Ergebnis der Relegation und diese sei spannend. „Beide Vereine waren praktisch schon aus dem Rennen, beide hatten dann nochmal einen Sechser im Lotto. Jetzt muss nur noch einer von beiden die Zusatzzahl würfeln“, sagte er.

Rolf Dohmen im Jahr 2009
Rolf Dohmen im Jahr 2009 © Witters

Als Manager stieg Dohmen 2007 mit dem KSC in die Bundesliga auf. Im Abstiegsfall würde er nicht mit den HSV-Verantwortlichen tauschen wollen. „Jeder, der selbst mal aus der Bundesliga abgestiegen ist, weiß, was für ein Scheiß das ist. Und auch, welche psychischen Belastungen das sind.“ .

Trotz allen Mitgefühls für den Bundesliga-„Dino“ drückt Dohmen dem badischen Traditionsclub die Daumen. „Auch wenn ich mich natürlich auch für Bruno Labbadia freuen würde. Schließlich habe ich ihn damals bei Darmstadt 98 zum Profi gemacht und auch beim KSC war ich eine Zeit lang als Manager sein Chef“, sagte er.

Fans und TV-Sender müssen umplanen

15.45 Uhr: Die Vorverlegung trifft etliche Fans beider Lager hart, die mitunter ihre Anreise ins Wildparkstadion bereits auf die Anstoßzeit von 20.30 Uhr ausgerichtet hatten. Auch die übertragenden Sender ARD und Sky müssen nun für den Montag umplanen. Für die Übertragung aus Karlsruhe war beim "Ersten" bislang übrigens mit Mehmet Scholl ein ehemaliger KSC-Profi als Experte an der Seite von Moderator Matthias Opdenhövel eingeplant.

Rückspiel auf 19 Uhr vorverlegt!

15.17 Uhr: Jetzt ist es amtlich: Das Rückspiel am Montag wird tatsächlich bereits um 19 Uhr angepfiffen. Dies teilte die Deutsche Fußball Liga soeben mit. Der frühere Anstoßtermin sei "in Absprache mit dem gastgebenden Klub und den örtlichen Ordnungsbehörden" erfolgt, hieß es. Zuvor hatte es Debatten um ausreichende Sicherheitsvorkehrungen gegeben. Das Hinspiel in Hamburg beginnt am Donnerstag wie geplant um 20.30 Uhr.

KSC relativiert die Hennings-Meldung

15.02 Uhr: Der KSC selbst relativiert die Hennings-Meldung allerdings prompt. „Es geht ihm ein Stück weit besser“, sagte ein Sprecher des Vereins am Mittwoch auf Nachfrage. Ob Hennings beim Hinspiel dabei sein könne, bleibe abzuwarten.

Hennings offenbar wieder fit

14.44 Uhr: Gute Nachrichten für KSC-Fans, möglicherweise schlechte für Anhänger des HSV: Laut swr.de hat Zweitliga-Torschützenkönig Rouwen Hennings (17 Tore) nach seiner Verletzung Entwarnung gegeben.

Damit steht einem Einsatz des ehemaligen Hamburger Juniorenspielers an alter Wirkunsgstätte offenbar nichts mehr im Weg. Hennings hatte am Dienstag das Vormittagstraining in Karlsruhe wegen einer Einblutung im Sprunggelenk abbrechen müssen.

KSC-Bus wartet am Hauptbahnhof

14.07 Uhr: Der KSC trifft noch heute mit der Bahn in Hamburg ein. Und der Mannschaftsbus wartet bereits am Hauptbahnhof auf das Team des Zweitligisten:

KSC-Fans sauer wegen des Vorverkaufs

13.01 Uhr: Unter den KSC-Fans sorgt die Abwicklung des Vorverkaufs für gewaltigen Frust. Vor allem die Tatsache, dass die Tickets für das Auswärtsspiel lediglich für Mitglieder und Dauerkartenbesitzer in den Verkauf gingen, wird in den Foren heiß diskutiert. Denn die 1500 Karten, die der KSC nach Hamburg zurückgehen ließ, gehen dort nun in den freien Verkauf und werden nun größtenteils von HSV-Anhängern aufgekauft. Die Hamburger Fans spotten dagegen bereits, dass der Zweitligist für solch ein wichtiges Spiel nicht alle Karten absetzen konnte.

Olic glaubt endgültig an gutes Ende

11.42 Uhr: Ivica Olic ist fest vom Klassenerhalt des HSV überzeugt. "Wir nutzen unsere Chance und bleiben drin. Davon bin ich überzeugt", sagte der 35-Jährige der Sport Bild.

Olic, der beim überlebenswichtigen 2:0-Erfolg am letzten Spieltag gegen Schalke 04 den wichtigen Führungstreffer erzielt hatte, sieht besonders diesen Sieg als Trumpf seiner Mannschaft im Hinblick auf das Relegations-Hinspiel in Hamburg. "Wir haben einen Vorteil", sagte der Kroate: "Gegen Schalke mussten wir unbedingt gewinnen, um eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Der Druck war richtig groß."

In der Relegation müsse man jetzt nicht wieder "mit aller Macht in 90 Minuten durch die Decke" gehen. "Wir können mit kühlem Kopf spielen", sagte Olic.

Zinnbauer: "Alle Fans haben Feuer im Hintern"

11.19 Uhr: Joe Zinnbauer, ehemaliger Co-Trainer beim Karlsruher SC und seit März beurlaubter Chefcoach beim Hamburger SV, sieht für das Relegationsduell keinen klaren Favoriten.

Hält das Duell HSV gegen KSC für offen: Fußballlehrer Joe Zinnbauer
Hält das Duell HSV gegen KSC für offen: Fußballlehrer Joe Zinnbauer © Witters

"Die Qualität der Einzelspieler ist sicher aufseiten des HSV höher. Aber: Es zählt die Mannschaftsleistung, und da kann der KSC absolut mithalten. Das wird eine ganz knifflige Sache, eine enge Kiste", sagte der 45-Jährige in einem Interview mit der Hamburger Morgenpost.

Auch bei der Unterstützung durch die Anhänger kann Zinnbauer keine großen Unterschiede ausmachen: "Die HSV-Fans sind eine Wand, aber auch die KSC-Fans im Wildpark sind richtig klasse. Alle haben Feuer im Hintern."

Großer Run auf die Restkarten

11.15 Uhr: Die restlichen Karten für das Hinspiel gelten zwar für den Gästebereich, werden aber auch an HSV-Fans verkauft. "Die werden sogar wohl 90 Prozent ausmachen", sagte ein Mitarbeiter des Servicecenters dem Abendblatt. Wer noch eines der letzten Tickets ergattern möchte, sollte sich beeilen. Offiziell hat die Vorverkaufsstelle am Stadion zwar bis um 18 Uhr geöffnet, "so lange werden die Karten aber nicht mehr da sein", prognostizierte der Sprecher.

HSV-Fans wollen wieder Spalier stehen

10.33 Uhr: Nach dem erfolgreichen Fan-Marsch zum Stadion vor dem Spiel gegen Schalke wollen die HSV-Anhänger ihrer Mannschaft auch gegen den KSC einen begeisternden Empfang bereiten.

Vor dem Schalke-Spiel machten Hunderte HSV-Fans sich und der Mannschaft mit einem Marsch zum Stadion Mut
Vor dem Schalke-Spiel machten Hunderte HSV-Fans sich und der Mannschaft mit einem Marsch zum Stadion Mut © Witters

Geplant ist demnach ein Spalier vor der Imtech Arena. "Wir wollen gegen Karlsruhe noch einen draufsetzen", sagte Supportes-Chef Timo Horn der "Bild"-Zeitung.

Es gibt wieder Karten fürs Hinspiel

10.21 Uhr: Das Hinspiel ist doch noch nicht ganz ausverkauft, zumindest im Gästebereich. Wie der HSV via Twitter mitteilt, sind aus Karlsruhe 1500 Karten zurück nach Hamburg gegangen. Die Tickets gehen ab sofort in den freien Verkauf.

Ex-KSC-Coach: Knäbel-Nummer war "Witz des Jahres"

9.08 Uhr: Der frühere Erfolgstrainer des KSC, Winfried Schäfer, hat vor den Relegationsduellen noch einmal die Entscheidung von HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer kritisiert, Sportchef Peter Knäbel als Interimstrainer zu installieren.

Winfried Schäfer ist Trainer von Jamaika
Winfried Schäfer ist Trainer von Jamaika © dpa

"Der Wechsel von Peter Knäbel auf die Trainerbank war ja der Witz des Jahres", sagte der Coach der Nationalmannschaft Jamaikas in einem Abendblatt-Interview. Die Leistung Bruno Labbadias schätzt Schäfer dagegen umso höher ein. "Er bringt Begeisterung und Teamspirit mit. Er kann eine Mannschaft verbinden", sagte Schäfer. Daher sei Hamburg für ihn auch der Favorit.

Public Viewing am Montag in der Arena?

8.49 Uhr: Der HSV prüft, ob der Club am Montag ein Public Viewing im Stadion für das Rückspiel der Relegation anbieten kann. Das Problem: Normalerweise wäre die Arena für Aufbauarbeiten für die anstehenden zwei Konzerte von Helene Fischer (4. und 5. Juni) belegt.

Malente gut, alles gut?

Willkommen in Malente, HSV!
Willkommen in Malente, HSV! © Witters
In der Abgeschiedenheit der schleswig-holsteinischen Gemeinde wollen sich die Hamburger für die Relegationsspiele rüsten
In der Abgeschiedenheit der schleswig-holsteinischen Gemeinde wollen sich die Hamburger für die Relegationsspiele rüsten © Witters
Aufgemuntert werden sie von einigen Fans, die trotz Absperrung an den Uwe-Seeler-Fußballpark reisen
Aufgemuntert werden sie von einigen Fans, die trotz Absperrung an den Uwe-Seeler-Fußballpark reisen © Witters
Gefragtester Mann ist wie so oft Trainer Bruno Labbadia
Gefragtester Mann ist wie so oft Trainer Bruno Labbadia © Witters
Der Coach bespricht die Taktik für die Spiele gegen den KSC mit Co-Trainer Eddy Sözer
Der Coach bespricht die Taktik für die Spiele gegen den KSC mit Co-Trainer Eddy Sözer © Witters
Auf der Suche nach etwas Ruhe ist dagegen HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer
Auf der Suche nach etwas Ruhe ist dagegen HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer © Witters
Ob Kapitän Rafael van der Vaart ein oder zwei Abschiedsspieler erhält, ist offen
Ob Kapitän Rafael van der Vaart ein oder zwei Abschiedsspieler erhält, ist offen © Witters
Auch der Einsatz von Pierre-Michel Lasogga ist nach seiner Schulterverletzung ungewiss
Auch der Einsatz von Pierre-Michel Lasogga ist nach seiner Schulterverletzung ungewiss © Witters
Die Zukunft von Gojko Kacar soll sich dagegen bald klären
Die Zukunft von Gojko Kacar soll sich dagegen bald klären © Witters
HSV-Sportchef Peter Knäbel will nach der Relegation mit dem Serben über einen neuen Vertrag sprechen
HSV-Sportchef Peter Knäbel will nach der Relegation mit dem Serben über einen neuen Vertrag sprechen © Witters
Im Training am Dienstag waren Bälle Trumpf - wie hier für Heiko Westermann
Im Training am Dienstag waren Bälle Trumpf - wie hier für Heiko Westermann © Witters
Torhüter René Adler wäre dagegen froh, wenn iihm gegen Karlsruhe das Leder nicht um die Ohren fliegen würde
Torhüter René Adler wäre dagegen froh, wenn iihm gegen Karlsruhe das Leder nicht um die Ohren fliegen würde © Witters
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Heute entscheidet sich Ansetzung am Montag

8.42 Uhr: Eine Vorverlegung des Rückspiels scheint noch immer nicht vom Tisch. Laut "Bild.de" soll heute um 12 Uhr verkündet werden, ob die Partie im Wildparkstadion von Schiedsrichter Deniz Aytekin wie ursprünglich geplant um 20.30 Uhr angepfiffen wird oder doch ein paar Stunden früher.

Auf der Homepage des KSC wurde die Anstoßzeit in der Zwischenzeit herausgenommen und wieder offen gelassen. Grund für eine eventuelle Verlegung sind Sicherheitsbedenken der Polizei, die nach dem Relegations-Rückspiel Ausschreitungen rund um das dunkle und unübersichtliche Wildparkstadion befürchten.

Querverbindungen zwischen HSV und KSC

Amateure

Auch im Unterbau von HSV und KSC wurden in der Vergangenheit Spieler verschoben. Die jüngsten Fälle sind Nico Charrier und U-23-Kapitän Sven Mende, die im Sommer 2014 als "Mitbringsel" von Trainer Joe Zinnbauer von Karlsruhe nach Hamburg zogen. Dafür verließ Nachwuchstorhüter Florian Stritzel den HSV in den Wildpark. Dort kam der Keeper aber zu noch keinem Einsatz bei den Profis.

Aogo, Dennis

Aogo stammt aus Karlsruhe und war sechs Jahre lang für den KSC aktiv. Sein Durchbruch gelang dem Verteidiger beim SC Freiburg, was ihm sogar Berufungen in die Nationalmannschaft einbrachte. Zum HSV kam er 2008, nach mehreren Verletzungen zog er fünf Jahre später weiter zum FC Schalke 04. Aogos Jugendverein Bulacher SC brachte übrigens auch Gelsenkirchens Nachwuchstorhüter Timon Wellenreuther hervor, den Sohn des aktuellen KSC-Präsidenten Ingo Wellenreuther.

Calhanoglu, Hakan

Unterschiedlicher könnte ein Spieler kaum wahrgenommen werden. Während etliche HSV-Fans den Deutsch-Türken nach dessen umstrittenen Abgang zu Bayer Leverkusen trotz wichtiger Tore gegen den Abstieg zum Mond wünschen, genießt Calhanoglu unter den Anhängern der Karlsruher weiterhin Kultstatus. Schließlich schoss der Freistoßkünstler den KSC 2013 zurück in die zweite Liga. Bemerkenswert: Einen Tag nach dem Aufstieg schnürte er noch einmal für die A-Jugend die Fußballschuhe und rettete das Team vor dem Abstieg aus der Junioren-Bundesliga.

Fink, Thorsten

Kam 1994 von Wattenscheid nach Karlsruhe und reifte dort in den Uefa-Cup-Glanzzeiten zum Klassespieler, der drei Jahre darauf beim FC Bayern landete. Mit München holte er 2001 die Champions League, bevor er 2006 bei Red Bull Salzburg seine Trainerkarriere startete. 2011 wurde er vom HSV als Nachfolger von Michael Oenning geholt. Trotz seiner Entlassung am 5. Spieltag der Saison 2013/14 hielt sich Thorsten Fink unter all den Hamburger Trainern der jüngeren Vereinsgeschichte am Längsten im Sattel.

Hennings, Rouwen

Der Torschützenkönig der abgeschlossenen Zweitligarunde (17 Treffer) hat eine HSV-Vergangenheit. Zwischen 2000 und 2007 lief der gebürtige Bad Oldesloer für die Rothosen auf, kam aber nicht an den damaligen Sturmgrößen Paolo Guerrero, Emile Mpenza oder Benjamin Lauth vorbei. Besser lief es für Hennings bei seinem anschließenden Engagements in Onsabrück, beim FC St. Pauli und schließlich in Karlsruhe. "Ich habe fast so viele Tore wie der HSV", scherzte der Angreifer am Ende dieser Saison.

Kirjakow, Sergei

In sechs Jahren Karlsruhe schoss der quirlige Russe zwar nur 29 Tore, sich durch seine Tänzchen auf dem Spielfeld und Interviews aber nachhaltig in die Herzen der KSC-Fans. Auch in den Notizblöcken der HSV-Verantwortlichen tauchte Kirjakow auf, der daraufhin 1998 an die Elbe wechselte. Mit mäßigem Erfolg: Lediglich fünf weitere Bundesligatreffer ließen "Kiki", wie der Rotschopf bei Auftritten in der KSC-Traditionsmannschaft noch heute genannt wird, nur ein Jahr später zum Zweitligisten TeBe Berlin weiterziehen.

Kreuzer, Oliver

Prägende Figur des aktuellen HSV-Niedergangs. Kreuzer transferierte als Karlsruher Manager erst Hakan Calhanoglu für vier Millionen Euro nach Hamburg, um dort dann eine Saison später selbst für eine Ablösesumme von insgesamt 750.000 Euro anzuheuern. Holte im Sommer 2014 seinen Intimus Joe Zinnbauer zum HSV, bevor er im Oktober desselben Jahres für HSV-Sportchef Peter Knäbel weichen musste. Als Kreuzer 1991 für fünf Millionen D-Mark vom KSC zum FC Bayern München wechselte, war dies der bis dato teuerste Transfer eines Abwehrspielers der Bundesligageschichte.

Labbadia, Bruno

Der "Pistolero" beendete in Karlsruhe 2003 seine Karriere als Profifußballer - und wie: Im entscheidenden Spiel gegen den Abstieg aus der zweiten Liga schoss Labbadia ein Tor zum 2:1-Sieg gegen Greuther Fürth und seinen heutigen Schützling beim HSV, Heiko Westermann. Legendär eine Aktion der KSC-Fans, die Labbadia nach anhaltender Torflaute so lange persönlich unterstützten, bis der Knoten des Hessen endlich wieder platzte. In Hamburg agierte Labbadia von 1987 bis 1989 als Spieler sowie in der Saison 2009/10 und seit 15. April 2015 als Trainer.

Rolff, Wolfgang

Eine Figur, an die sich HSV- und KSC-Fans gleichermaßen gerne zurückerinnern dürften. In Hamburg war Rolff schließlich Mitglied der Mannschaft, die 1983 mit dem Sieg im Landesmeisterwettbewerb gegen Juventus Turin den größten Erfolg der Vereinsgeschichte perfekt machte. Neun Jahre und vier Vereine später landete er in Karlsruhe, wo Trainer Winfried Schäfer um den "Leitrolff" herum die erfolgreichste KSC-Mannschaft der jüngeren Vereinsgeschichte aufbaute. Höhepunkt: Ein 7:0 im Uefa-Pokal gegen den damaligen spanischen Tabellenführer FC Valencia.

Schupp, Markus

Beide Relegationsgegner kennt auch Markus Schupp. In Hamburg war der Mittelfeldspieler allerdings nur eine Spielzeit aktiv. In der Saison 1996/97 erzielte Schupp, damals gerne verwechselt mit Mitspieler Markus Schopp, immerhin zwei Tore im Uefa-Cup. In Karlsruhe endete Schupps erste und vorerst letzte Station als Cheftrainer 2010 mit der Entlassung. Seit dem 23. Mai 2014 ist er Sportdirektor beim 1. FC Kaiserslautern.

Todt, Jens

Als Profi brachte er es bis zum Nationalspieler, als Funktionär benötigte der Hamelner eine längere Anlaufzeit. Seine Arbeit als Verantwortlicher im HSV-Nachwuchsbereich war wie auch seine Tätigkeit als Manager des VfL Bochum nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Besser läuft es beim KSC, wo Todt als kongenialer Partner von Trainer Markus Kauczinski die Arbeit seines Vorgänger Oliver Kreuzer fortführt und den badischen Traditionsverein schneller als erwartet für die geplante Rückkehr ins Fußball-Oberhaus aufgestellt hat.

Zinnbauer, Josef 

In Karlsruhe fiel Zinnbauer als Jungprofi Mitte der 90er Jahre weniger durch Einsätze in der ersten Mannschaft als durch seine Erfolge als umtriebiger Unternehmer auf. Als Finanzdienstleister brachte er es früh zu seinen ersten Millionen. Zweitligaspiele sammelte "Joe" dann für Mainz, ehe er als Trainer in den Wildpark zurückkehrte. Erfolgreiche Arbeit als Coach der zweiten KSC-Mannschaft führte ihn zum HSV, wo er über das Reserveteam sogar bis zum Cheftrainer der Bundesligamannschaft aufstieg. Der Abstiegskampf kostete am Ende allerdings auch Zinnbauer den Job.

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Todt vor Reise in die Vergangenheit

8.12 Uhr: Die Zugfahrt zum Relegationsspiel nach Hamburg wird für Sportdirektor Jens Todt vom Karlsruher SC auch zu einer Reise in die Vergangenheit. Der 45-Jährige war beim HSV von 2008 bis 2009 als Nachwuchskoordinator tätig. „Dietmar Beiersdorfer, mit dem ich befreundet bin, hat mir den Weg zurück in den Profifußball geebnet. Ich habe bei ihm zwei Wochen hospitiert, woraus dann am Ende ein Rechercheprojekt für den HSV geworden ist“, erzählte Todt vor dem Hinspiel des Zweitligisten beim Bundesliga-„Dino“ am Donnerstag.

An seine Zeit in der Hansestadt erinnert sich der dreifache Nationalspieler, der seit Sommer 2013 beim KSC tätig ist, gerne: „Der HSV ist ein großer Verein, bei dem es immer ein bisschen unruhiger ist als anderswo, aber mir hat das viel Spaß gemacht.“

Natürlich seien aus dieser Zeit auch Sympathien für den HSV geblieben. „Ich kenne ja viele der handelnden Personen vor Ort und ich weiß, was die für eine harte Zeit im vergangenen Jahr durchgemacht haben. Und auch schon in den Jahren davor“, sagte er.

Über die Folgen eines Abstiegs des einzigen verbliebenen Bundesliga-Gründungsmitglieds will Todt aber nicht spekulieren: „Einzuschätzen, was passieren würde, wenn dies oder das passiert, steht mir nicht zu.“

Matz ab nach dem 2:0 gegen Schalke
Matz ab nach dem 2:0 gegen Schalke

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    (HA/dpa)