Hamburg. Der HSV-Kapitän wäre gegen den KSC wieder spielberechtigt. Bei der Aufstellung sind nun drei Varianten rund um van der Vaart denkbar.
Seine letzte Bundesliga-Partie für Hamburg verfolgte Rafael van der Vaart mit seiner Freundin Sabia in der Loge. Nach dem 2:0 gegen Schalke umarmte er die Kollegen auf dem Rasen herzlich und fiel auch HSV-Trainer Bruno Labbadia um den Hals. Im Gegensatz zu Valon Behrami war der 32-Jährige nach dem Abpfiff auch sofort in der Mannschaftskabine.
Vor dem Relegationshinspiel am Donnerstag gegen den KSC (20.30 Uhr) hat Labbadia nun eine knifflige Aufgabe zu lösen: Wohin mit dem Kapitän in seiner letzten Partie in der Imtech-Arena? Verändert er freiwillig die Siegerelf von Schalke? „Wir werden in Malente entscheiden, was am besten für die Mannschaft ist“, wollte sich der HSV-Coach noch nicht festlegen.
Drei Varianten sind möglich
Variante eins: Van der Vaart läuft wieder im defensiven Mittelfeld neben Gojko Kacar auf und verdrängt Marcelo Diaz auf die Bank. Der Chilene, der am Sonnabend erst zu seinem sechsten Saisoneinsatz kam, spielte in der Zen-trale eine durchwachsene Partie bei 46 Ballkontakten (Passquote 74 Prozent), einer Zweikampfbilanz von nur 35 Prozent und einer Laufdistanz von 11,2 Kilometern. Gegen Diaz spricht, dass der 28-Jährige nach so langer Pause kaum drei Spiele innerhalb von zehn Tagen körperlich verkraften dürfte.
Variante zwei: Labbadia ersetzt Diaz durch Petr Jiracek, den allerdings Knieprobleme plagen, und setzt van der Vaart anstelle von Lewis Holtby im offensiven Mittelfeld ein.
Variante drei: Labbadia beginnt mit dem gegen Schalke erfolgreichen Team und setzt van der Vaart auf die Ersatzbank. Ein Argument gegen eine Verbannung ist, dass van der Vaart in seinem letzten Heimspiel sicher alles daransetzen wird, sich mit einem positiven Erlebnis von den Fans zu verabschieden. Seine unnötige Verwarnung in der Schlussphase des Stuttgart-Spiels hat keinen Platz in Labbadias Gedanken: „Das spielt keine Rolle mehr. Ich bin immer froh, wenn ich Alternativen habe“, betonte Labbadia.
Van der Vaart sagt Ajax ab
Wo van der Vaart kommende Saison spielt, ist offener denn je. Ajax Amsterdam hat er jetzt abgesagt, wie sein Manager Robert Geerlings bestätigte: „Rafael ist noch immer nicht sicher, wo er spielen will. Da Ajax bereits sehr lange auf seine Entscheidung gewartet hat, dachten wir, dass es anständig wäre, wenn wir Ajax entsprechend informieren“, sagte Geerlings „Voetbal International“. „Ich denke mal, dass Ajax jetzt andere Optionen prüft. Das verstehen wir natürlich.“