Hamburgs Bürgermeister drückte dem Bundesliga-Dino inmitten von Mainzer Anhängern mit blau-weiß-schwarzem Fanschal die Daumen. Vor dem Spiel stieg aus dem HSV-Block schwarzer Rauch auf.
Hamburg/Mainz. Das Daumendrücken des Edelfans hat geholfen, wenn auch nicht direkt für das Ergebnis der eigenen Mannschaft: Hamburg Bürgermeister Olaf Scholz hat seine Ankündigung wahrgemacht und das Spiel des HSV beim FSV Mainz (2:3) 90 Minuten lang live im Stadion verfolgt.
Inmitten rot gekleideter Mainzer Anhänger fieberte Scholz mit blau-weiß-schwarzem Fanschal um den Hals in der Coface Arena mit der Mannschaft von Trainer Mirko Slomka. "Da muss ich jetzt einfach dabei sein", hatte der 55-Jährige vor der Partie gesagt.
Nach der Niederlage zeigte sich Scholz zufrieden mit dem Einsatz der Hamburger Bundesligaprofis. „Der HSV hat ganz toll gekämpft“, sagte der SPD-Politiker beim Radiosender NDR 90,3, „das ist eine Mannschaft, die verdient den Klassenerhalt.“
Auch im eigentlichen Fanblock der Gäste herrschten nach Abpfiff versöhnliche Gesten und Töne vor, nachdem kurz vor Spielbeginn noch schwarzer Rauch aus der Hamburger Ecke aufstieg. Die HSV-Profis wurden schließlich mit Applaus vom Rasen verabschiedet.
Allerdings wirkte das Abklatschen vor den lautstark feiernden Fans, die „niemals zweite Liga“ skandierten, fast etwas beschämt. Große Kampfansagen ersparten sich die Spieler und Verantwortlichen vorsorglich gänzlich.
Das Erreichen der Relegation, der beiden „Finalspiele“, wie Trainer Mirko Slomka betonte, war beim Noch-Dino der Fußball-Bundesliga längst kein Grund zum Jubeln.
Auch HSV-Präsident Carl Jarchow war der anhaltende Abstiegskampfstress deutlich anzumerken. „Graue Haare habe ich schon genug. Gesundheitlich hat es mich auf jeden Fall nicht weitergebracht“, sagte Jarchow beim Fernsehsender “Sky“.