Sportchef Oliver Kreuzer kämpft um sein Juwel: Zahlreiche englische Top-Clubs sollen hinter dem HSV-Juwel her sein. Auch Atletico Madrid hat offenbar seine Fühler nach Hakan Calhanoglu ausgestreckt.

Hamburg. Seinem Transfer zum HSV ging schon ein langes Tauziehen voraus, jetzt muss sich der Hamburger (Noch-)Fußball-Bundesligist womöglich auf eine weitere Hängepartie im Zusammenhang mit Hakan Calhanoglu einstellen.

Wie die Bild-Zeitung am Dienstag berichtet, wird die Liste der Interessenten für das Supertalent immer länger. Hartnäckigster Bewerber um Calhanoglu soll demnach der FC Liverpool sein, dessen Trainer Brendan Rodgers den Deutsch-Türken offenbar bei dessen Gala-Auftritt vorvergangene Woche gegen Bayer Leverkusen (2:1) im Stadion beobachtete.

Neben dem Tabellenführer der englischen Premier League sollen auch die Top-Clubs Manchester City, FC Chelsea, Manchester United sowie Spaniens Spitzenreiter Atletico Madrid ihre Fühler nach Calhanoglu ausgestreckt haben.

Gespannt warteten die Journalisten am Dienstag an der Imtech-Arena auf eine Aussage des Mittelfeldspielers zu den neuerlichen Wechselgerüchten. Doch Calhanoglu fehlte beim Vormittagstraining wegen einer Erkältung. Trainer Mirko Slomka hofft, dass sein Mittelfeld-Ass bei entsprechender medikamentöser Behandlung schon am Mittwoch wieder ins Training einsteigen kann. Einem Einsatz am Sonnabend gegen Wolfsburg (18.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) soll nichts im Wege stehen.

Es sind nicht die ersten Gerüchte um einen vorzeitigen Wechsel Calhanoglus, der beim HSV erst im Februar seinen Vertrag bis 2018 verlängert hatte - ohne Ausstiegsklausel und gültig auch für die zweite Liga.

Vor allem türkische Clubs, darunter Galatasaray Istanbul, buhlten in jüngster Vergangenheit immer wieder um den 20-jährigen Nationalspieler. Hakan Calhanoglu ist mit zehn Treffern und drei Vorlagen zweitbester Scorer beim stark abstiegsgefährdeten Bundesliga-Dino.

Sportchef Oliver Kreuzer macht den Fans jedoch Hoffnung und schließt einen Transfer derzeit aus. „Ein Verkauf von Hakan ist gar keine Option“, sagte er der Hamburger Morgenpost.

„Dazu gibt es auch überhaupt keinen Anlass. Hakan hat bewusst einen langfristigen Vertrag unterschrieben und sieht seine Zukunft in Hamburg“, sagte der Berater Bektas Demirtas am Dienstag. Der türkische Nationalspieler ist der Aufsteiger im kriselnden HSV-Team und hat bereits zehn Saisontore erzielt.

„Die Handlungshoheit liegt beim Verein“, sagte Demirtas auf die Frage, ob für den 20-jährigen Profi im Fall des Abstiegs eine neue Situation entstehen würde. Denn ein Transfer des umworbenen Akteurs würde wohl eine zweistellige Ablösesumme in die leeren HSV-Kassen spülen. „Wir würden erst dann tätig, wenn der HSV mit anderen Clubs in Verhandlungen treten würde“, betonte Demirtas.