Kerstin Lasogga ist gleichzeitig die Beraterin des HSV-Torjägers. Durch Adrian Ramos’ bevorstehenden Wechsel nach Dortmund, ergeben sich neue Perspektiven für Pierre-Michel Lasogga in Berlin.

Hamburg. Pierre-Michel Lasogga ist mit 12 Saisontoren die Lebensversicherung des HSV. Ohne seine Treffer wären die Hamburger wohl chancenlos im Abstiegskampf. Der Verein will die Leihgabe von Hertha BSC deshalb über die Saison hinaus verpflichten. Sportchef Oliver Kreuzer betonte immer wieder, eine Lösung zu finden, insofern Lasogga beim HSV bleiben will. Doch genau daran könnte der Deal scheitern.

Kerstin Lasogga, Mutter und gleichzeitig Beraterin des Torjägers, gibt sechs Spieltage vor Saisonende eine Prognose ab, für welchen Club Lasogga in Zukunft spielen könnte. „Pierre hat ja noch ein Jahr Vertrag bei Hertha – na klar kann er sich eine Rückkehr vorstellen“, sagte Mama Lasogga der Berliner Tageszeitung B.Z. und fuhr fort: „Aber wir müssen auch erst mal sprechen.“

Diese Aussagen klingen nach Abschied. Ein kleines Hintertürchen für einen Verbleib in der Hansestadt gibt es allerdings noch. Lasogga will vor allem eins: spielen. Noch ein Jahr wird er sich nicht bei Hertha auf die Bank setzen. Im Aufstiegsjahr der Berliner kam der 22-Jährige nach seinem Kreuzbandriss nicht an Adrian Ramos vorbei. Auch vor dieser Saison stellte Hertha-Trainer Jos Luhukay klar, dass er im Sturm auf den Kolumbianer als einzige Spitze setzen wird. Lasogga flüchtete schließlich nach Hamburg und avancierte sofort zum Stammspieler.

Nun steht allerdings Ramos’ Wechsel zu Borussia Dortmund bevor. Der 28-Jährige wird Berlin im Sommer für kolportierte acht bis zehn Millionen Euro verlassen. Geht Lasoggas ärgster Konkurrent, wäre sein Weg in die Startelf frei – und eine Rückkehr nach Berlin immer wahrscheinlicher. Lasogga macht kein Geheimnis daraus, wie wohl er sich in der Hauptstadt fühlt, wo er auch Silvester verbrachte. Nun scheint es auch sportlich zu passen.

Lasogga hat jedoch nur noch einen Vertrag bis 2015 bei Hertha BSC. Noch zögert der Angreifer mit einer vorzeitigen Verlängerung. Wollen die Berliner noch eine Ablösesumme kassieren, müssen sie ihn in diesem Sommer verkaufen. Kommt nun wieder der HSV ins Spiel? Die Hamburger werden sich Lasogga in ihrer und dessen derzeitiger Verfassung wohl kaum leisten können. Die HSV-Fans können ihren Stürmer-Star also voraussichtlich nur noch zwei Mal im Volkspark bewundern. Durch seinen Ausfall am Freitag gegen Leverkusen (20.15 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) bleiben nur noch die Heimspiele gegen Wolfsburg (19.4.) und Bayern (3.5.). Im Falle eines Abstiegs schwinden die Chancen auf Lasoggas Verbleib beim HSV ohnehin gen Null.